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Khaprakäfer - Trogoderma granarium

Khaprakäfer (Trogoderma granarium)

Hier erfahren Sie alles über Erkennen, Vorkommen, Lebensweise, Schadwirkung und Bekämpfung von Trogoderma granarium (Khaprakäfer).

Wissenschaftlicher Artname des Khaprakäfers

Trogoderma granarium EVERTS, 1898

Khaprakäfer - Erkennen

Der in die Familie der Speckkäfer (Dermestidae) gehörende Khaprakäfer erreicht lediglich eine Länge von maximal drei Millimeter. Wie andere Speckkäfer auch, ist der Khaprakäfer dicht behaart. Die Flügeldecken von Trogoderma granarium sind einfarbig rostbraun oder weisen häufiger rostbraune bis braune, undeutliche Flecken auf. Kopf und Halsschild sind dagegen oft dunkler bis fast schwarz. Die Antennen des Khaprakäfers bestehen aus neun bis elf Segmenten, von denen die letzten drei bis fünf Segmente eine Fühlerkeule ausbilden.

Abbildung 1: Der Khaprakäfer (Trogoderma granarium) ist weltweit einer der wichtigsten Vorratsschädlinge

Abbildung 1: Der Khaprakäfer (Trogoderma granarium) ist weltweit einer der wichtigsten Vorratsschädlinge

Abbildung 2: Larve des Khaprakäfers (Trogoderma granarium)

Abbildung 2: Larve des Khaprakäfers (Trogoderma granarium)

Abbildung 3: Der Berlinkäfer (Trogoderma angustum) gehört in die selbe Gattung wie der Khaprakäfer (Trogoderma granarium)

Abbildung 3: Der Berlinkäfer (Trogoderma angustum) gehört in die selbe Gattung wie der Khaprakäfer (Trogoderma granarium)

Khaprakäfer - Vorkommen und Lebensweise

Der Khaprakäfer ist weltweit verbreitet, sein Lebensraum ist aber in kühleren Regionen auf Getreidespeicher und andere Gebäude, in denen Lebensmittel gelagert werden, beschränkt. Ideale Entwicklungsbedingungen findet der Khaprakäfer an Orten, an denen für mindestens vier Monaten im Jahr eine Durchschnittstemperatur von mehr als 20°C und eine relative Luftfeuchtigkeit von weniger als 50 % herrschen. Der Khaprakäfer ist somit ein wärmeliebendes Insekt und kann sich bei Temperaturen zwischen 25 und 35°C rasant vermehren. Laut Weidner (1983) liegt die untere Grenze für eine Massenvermehrung bei 21°C und 1 % relativer Luftfeuchtigkeit. Die Larven können aber auch sehr tiefe Temperaturen tolerieren, und überleben selbst eine Temperatur von -10°C für einige Tage (Zacher, 1933). Außerdem kann sich der Khaprakäfer im Gegensatz zu den meisten anderen vorratsschädlichen Käferarten auch noch bei relativ niedriger Luftfeuchtigkeit und Substratfeuchtigkeit fortpflanzen. Die Imagines von Trogoderma granarium sind recht kurzlebig. Unter Laborbedingungen lebten begattete Weibchen bei einer konstanten Temperatur von 35°C, sowie einer relativen Luftfeuchtigkeit von 70 % zwischen vier und sieben Tage. In dieser Zeit konnten die Weibchen über 100 Eier ablegen, wenn sie zweimal begattet wurden. Unbegattete Weibchen hatten eine Lebenserwartung von 20 bis 25 Tage. Männchen lebten unter diesen Bedingungen sieben bis zwölf Tage (Karnavar, 1972). Die Kopulation findet kurz nach dem Schlupf der Käfer statt. Die gesamte Entwicklung von Trogoderma granarium kann unter optimalen Bedingungen innerhalb von nur vier Wochen abgeschlossen sein. Bei ungünstigen Lebensbedingungen (Nahrungsmangel, ungünstige abiotische Faktoren oder Überbevölkerung) gehen die Larven des Khaprakäfers in ein Ruhestadium, die sog. Diapause über. Laut Weidner (1983) können sie bis zu vier Jahre in diesem Diapausestadium bleiben und ihre Entwicklung bei wieder besseren Bedingungen vollenden.


 

Khaprakäfer - Schadwirkung

Der Khaprakäfer ist ein Allesfresser, der eine Vielzahl tierischer und pflanzlicher Nahrungsquellen nutzen kann. Die Larven von Trogoderma granarium ernähren sich vor allem von Getreide und Getreideprodukten. Besonders häufig werden Weizen, Gerste, Reis, Hirse und Mais befallen. Daneben kann sich der Khaprakäfer aber auch von toten Insekten und vielen weiteren Produkten tierischer und pflanzlicher Herkunft ernähren. In der Literatur werden z. B. Haferflocken, Datteln, trockene Feigen, Sojabohnen, Kokosnüsse, Milchpulver oder Luzerne genannt. Wenn der Befall nicht rechtzeitig erkannt wird, kann in Getreidelagern bis zu 70 % des Getreides zerstört werden. In Museen kann der Khaprakäfer großen Schaden anrichten, wenn dort Tierpräparate und Insektensammlungen befallen werden. In Privathaushalte wird der Khaprakäfer in der Regel mit befallenen Lebensmitteln oder Tiernahrung eingeschleppt.

Khaprakäfer - Bekämpfung

Lebensmittel, die mit Trogoderma granarium befallen sind, können mit den gasförmigen Insektiziden Kohlendioxid und Phosphorwasserstoff begast werden. Allerdings müssen bei der Bekämpfung des Khaprakäfers höhere Dosen als allgemein üblich eingesetzt werden, was auf die relative Unempfindlichkeit von inaktiven Larven gegenüber den Insektiziden zurückzuführen ist. Larven von Trogoderma granarium, die sich in Diapause befinden, haben eine äußerst geringe Stoffwechselrate, so dass das Gas entsprechend länger einwirken muss. Ein zusätzliches Problem bei der Bekämpfung des Khaprakäfers besteht darin, dass es Populationen dieses Vorratsschädlings gibt, die gegenüber Phosphorwasserstoff Resistenzen ausgebildet haben. In Privathaushalten sollten Lebensmittel, die vom Khaprakäfer befallen sind, umgehend entsorgt werden.