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Hefekäfer - Dienerella filum

Hefekäfer (Dienerella filum)

Hier erfahren Sie alles über Erkennen, Vorkommen, Lebensweise, Schadwirkung und Bekämpfung des Hefekäfers (Dienerella filum).

Wissenschaftlicher Artname des Hefekäfers

Dienerella filum (AUBÉ, 1850)

Hefekäfer - Erkennen

Der bräunlich-gelb gefärbte Hefekäfer erreicht lediglich eine Länge von 1,3 bis 1,4 Millimeter. Der Körperbau von Dienerella filum ist gestreckt und dorsoventral abgeflacht. Auf den Flügeldecken befinden sich längsverlaufende Punktreihen. Die Antennen des Hefekäfers besitzen eine zweigliedrige Fühlerkeule. Charakteristisch ist der quer herzförmige Halsschild, der ungefähr so breit ist wie die Flügeldecken. Typisch für den Hefekäfer ist ferner die tiefe, nach hinten breiter werdende Mittelfurche auf der Kopfoberseite.

Abbildung 1: Der Hefekäfer (Dienerella filum) ist ein typischer Indikatororganismus für das Auftreten von Schimmelpilzen

Abbildung 1: Der Hefekäfer (Dienerella filum) ist ein typischer Indikatororganismus für das Auftreten von Schimmelpilzen

Abbildung 2: Kopfansicht des Hefekäfers (Dienerella filum)

Abbildung 2: Kopfansicht des Hefekäfers (Dienerella filum)

Abbildung 3: Schimmelkäfer (Cryptophagus spp.) ernähren sich wie Hefekäfer (Dienerella filum) hauptsächlich von Schimmelpilzen

Abbildung 3: Schimmelkäfer (Cryptophagus spp.) ernähren sich wie Hefekäfer (Dienerella filum) hauptsächlich von Schimmelpilzen

Hefekäfer - Vorkommen und Lebensweise

Dienerella filum ist in Europa, Nordafrika, Nord- und Südamerika verbreitet und kommt sowohl im Freien unter lockerer Rinde, als auch in Gebäuden an verschimmelten Lebensmitteln oder feuchten Wänden mit Schimmelbildung vor. In Gebäuden findet man diese kleinen Käfer daher häufig auch hinter Fußleisten. Sowohl die adulten Hefekäfer als auch ihre Larven ernähren sich von Schimmelpilzen. Die Eier von Dienerella filum werden lose auf die Oberfläche von Schimmelpilzen abgelegt. Für die komplette Entwicklung vom Ei bis zur Imago benötigt der Hefekäfer bei einer Temperatur von 24°C lediglich 36 Tage. Bei Temperaturen um 18°C verlängert sich der Entwicklungszyklus von Dienerella filum auf 54 Tage.

Hefekäfer - Schadwirkung

Der Hefekäfer ist meist kein Vorratsschädling im eigentlichen Sinn, sondern eher ein Indikatororganismus für zu feuchte Lagerung von Getreide oder anderen Lebensmitteln. Generell können Hefekäfer überall dort vorkommen, wo sich aufgrund einer zu hohen Luftfeuchtigkeit Schimmelpilze angesiedelt haben. Im Wohnbereich findet man Dienerella filum häufig hinter feuchten, verschimmelten Tapeten. Häufig wird der Hefekäfer auch an Presshefe und Trockenhefe gefunden. Stejskal (1995) berichtet beispielsweise von einem massenhaften Auftreten von Dienerella filum an Brauhefe. Die von Hefekäfern verursachten direkten Fraßschäden sind in der Regel gering. Wesentlich problematischer ist, dass Hefekäfer als Vektoren für Schimmelpilzsporen in Frage kommen. Unter bestimmten Umständen kann sich Dienerella filum auch in Klimaanlagen massenhaft vermehren (Carlton, 1988).

Hefekäfer - Bekämpfung

Um einen Befall mit dem Hefekäfer gar nicht erst entstehen zu lassen, muss verhindert werden, dass Schimmelpilze auftreten. Dies bedeutet beispielsweise in Lagerräumen, dass die relative Luftfeuchtigkeit im Raum, sowie innerhalb des Lagergutes 65 % nicht übersteigen darf. Ist es möglich für ausreichend trockene Bedingungen zu sorgen, so werden die Hefekäfer meist von allein absterben. Wie die meisten Vorratsschädlinge lassen sich auch Hefekäfer mit Hilfe von gasförmigen Insektiziden wie Phosphorwasserstoff direkt bekämpfen. Eine solche Bekämpfung ist allerdings nicht nachhaltig, wenn nicht gleichzeitig die Ursachen für das Auftreten dieser Schimmelpilzindikatoren beseitigt werden.