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Wespenfächerkäfer

Wespenfächerkäfer

Hier erfahren Sie alles über Erkennen, Vorkommen, Lebensweise, Schadwirkung und Bekämpfung des Wespenfächerkäfers.

Wissenschaftlicher Artname des Wespenfächerkäfers

Metoecus paradoxus (Linnaeus, 1758)

Wespenfächerkäfer - Erkennen

Der Wespenfächerkäfer ist ein Angehöriger der Familie der Fächerkäfer (Rhipiphoridae). Die Bezeichnung Fächerkäfer bezieht sich auf die Form der Antennen, die bei beiden Geschlechtern fächerförmig ist. Die adulten Wespenfächerkäfer erreichen eine Länge von acht bis zwölf Millimeter (Sellenschlo, 2012). Der Brustabschnitt der Tiere ist relativ breit. Zum Hinterende verschmälert sich der Körper stark. Die Deckflügel (Elytren) bedecken den Hinterleib nicht komplett, so dass die häutigen Hinterflügel unter den dunklen Deckflügeln hervor schauen. Bei den weiblichen Käfern ist der Hinterleib überwiegend gelb-orange gefärbt. Kopf und Brustabschnitt der Weibchen haben eine schwarze Färbung. Bei den Männchen sind Kopf, Brust und Hinterleib dunkel gefärbt. Bei beiden Geschlechtern sind die Seiten des Halsschildes gelblich gefärbt.

Abbildung. 1: Der Wespenfächerkäfer ist eine einheimische Art aus der Familie der Fächerkäfer (Rhipiphoridae)

Abbildung. 1: Der Wespenfächerkäfer ist eine einheimische Art aus der Familie der Fächerkäfer (Rhipiphoridae)

Abbildung 2: Ein Weibchen des Wespenfächerkäfers

Abbildung 2: Ein Weibchen des Wespenfächerkäfers

Abbildung 3: Die Larven des Wespenfächerkäfers entwickeln sich in den Nestern der Gemeinen Wespe (Paravespula vulgaris)

Abbildung 3: Die Larven des Wespenfächerkäfers entwickeln sich in den Nestern der Gemeinen Wespe (Paravespula vulgaris)

Wespenfächerkäfer - Vorkommen und Lebensweise

Die Art scheint in der Paläarktis weit verbreitet zu sein. Vermutlich aufgrund seiner Lebensweise wird der Käfer aber nicht sehr häufig gefunden. Der Wespenfächerkäfer ist ein parasitisch lebender Käfer, der überwiegend in den Nestern der Gemeinen Wespe (Paravespula vulgaris) vorkommt. Der größte Teil des Lebenszyklus von Metoecus paradoxus vollzieht sich in den Nestern seiner Wirtstiere. Die Käfer legen ihre Eier außerhalb von Wespennestern im Boden ab. Hier kommt es auch zum Schlupf der Larven. Die geschlüpften Larven des Wespenkäfers sind rund 0,6 Millimeter lang und warten im Frühjahr an exponierten Stellen auf Wespenarbeiterinnen, die zum Nestbau morsches Holz von Zaunpfählen und ähnlichem abraspeln. Hier klammern sich die mit Haftklauen ausgestatteten Larven an die Wespenarbeiterinnen und werden von diesen in das Nest getragen. Im Wespennest findet die Häutung zum zweiten Larvenstadium statt und die Larven ernähren sich parasitisch von den sich in Brutzellen entwickelnden Wespenlarven. Bis zum Schlupf der adulten Wespenfächerkäfer vergeht rund ein Monat. Der Schlupf der Käfer aus der Brutzelle erfolgt frühestens Mitte Juli und kann sich bis in den Oktober hinein erstrecken. Zur Paarung und Eiablage verlassen die Käfer ihr Wirtsnest. Die frisch geschlüpften Käfer vermeiden den Kontakt mit den Wespen um nicht beim Verlassen des Nests angegriffen zu werden. Darüber hinaus nehmen die Parasiten zum Teil den spezifischen Geruch des Wirtsnests an.

Wespenfächerkäfer - Schadwirkung

Trotz seiner auffälligen Färbung ist der Wespenfächerkäfer für den Menschen vollkommen ungefährlich. Diese Art lebt als Parasit in den Nestern der Gemeinen Wespe (Paravespula vulgaris). Da diese Wespenart ihre Nester natürlicherweise unterirdisch in den Gängen von Wühlmäusen oder Maulwürfen anlegt, gehört Metoecus paradoxus zu den Käferarten, die der Mensch früher kaum zu Gesicht bekommen hat. Erst in jüngerer Zeit wird verstärkt von Funden dieser Käfer in Gebäuden berichtet. Dies hängt damit zusammen, dass die Gemeine Wespe ihre Nester zunehmend auch in Gebäuden anlegt und der Wespenfächerkäfer offensichtlich in der Lage ist, auch solche sekundären Habitate wie Rollladenkästen oder Zwischendecken für seine Entwicklung zu nutzen.

Wespenfächerkäfer - Bekämpfung

Da der Wespenfächerkäfer weder als potenzieller Gesundheitsschädling, noch als Materialschädling in Frage kommt, sind Bekämpfungsmaßnahmen mit Insektensprays vollkommen überflüssig.