06162-720 9797

Erdnussplattkäfer - Oryzaephilus mercator

Erdnussplattkäfer (Oryzaephilus mercator)

Hier erfahren Sie alles über Erkennen, Vorkommen, Lebensweise, Schadwirkung und Bekämpfung von Oryzaephilus mercator (Erdnussplattkäfer).
 
Wissenschaftlicher Artname des Erdnussplattkäfers: Oryzaephilus mercator (FAUVEL, 1889)

Erdnussplattkäfer - Erkennen

Wie der deutsche Trivialname schon andeutet, ist der Körper der drei bis vier Millimeter langen Erdnussplattkäfer stark abgeflacht. Während Kopf und Halsschild dunkel gefärbt sind, erscheinen die Flügeldecken leicht rötlich. Wie bei dem nah verwandten Getreideplattkäfer (Oryzaephilus surinamensis) befinden sich auf beiden Seiten des Halsschildes jeweils sechs vorspringende, etwa gleich große und spitze Zähnchen. An den Kopfseiten fällt beim Erdnussplattkäfer zusätzlich direkt hinter dem Auge eine zahnförmige Struktur auf, die kaum die halbe Augenlänge erreicht.

Abbildung 1: Der Erdnussplattkäfer (Oryzaephilus mercator) gehört in die Familie der Plattkäfer (Silvanidae)

Abbildung 1: Der Erdnussplattkäfer (Oryzaephilus mercator) gehört in die Familie der Plattkäfer (Silvanidae)

Abbildung 2: Der Getreideplattkäfer (Oryzaephilus surinamensis) ist leicht mit dem Erdnussplattkäfer (Oryzaephilus mercator) zu verwechseln

Abbildung 2: Der Getreideplattkäfer (Oryzaephilus surinamensis) ist leicht mit dem Erdnussplattkäfer (Oryzaephilus mercator) zu verwechseln

Erdnussplattkäfer - Vorkommen und Lebensweise

Der Wärme liebende Oryzaephilus mercator ist hauptsächlich in den Tropen und Subtropen verbreitet. Nach Mitteleuropa wird der Erdnussplattkäfer aber häufig mit Nahrungsmittel-Transporten eingeschleppt. Unter günstigen Bedingungen kann sich die Zahl der Individuen in befallener Ware innerhalb eines Monats um den Faktor 25 erhöhen. Joshi (1975) untersuchte den Einfluss von verschiedenen Nahrungssubstraten auf die Dauer der Larvalentwicklung bzw. auf die Überlebensrate der Larven von Oryzaephilus mercator. Innerhalb des Untersuchungszeitraums von 70 Tagen legten die Weibchen bis zu 180 Eier. Bei einer Temperatur von 30°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 70 % schlüpften die Larven des Erdnussplattkäfers nach vier bis fünf Tagen. Die Larvalentwicklung war je nach Nahrungssubstrat nach 23 (Aprikose) bis 34 Tagen (Rosinen) abgeschlossen. Auf Aprikosen konnten sich die Larven von Oryzaephilus mercator am besten entwickeln. Hier betrug die Sterblichkeitsrate nur knapp 8 %. Dagegen boten Rosinen dem Erdnussplattkäfer vergleichsweise schlechte Entwicklungsmöglichkeiten. Hier starben über 94 % der Larven ab. Wurden den Erdnussplattkäfern Cashew-Nüsse als Nahrungssubstrat angeboten, so dauerte die gesamte Entwicklung von der Eiablage bis zum Schlupf des Käfers rund 33 Tage.

Erdnussplattkäfer - Schadwirkung

Der Erdnussplattkäfer befällt öl- und fetthaltige pflanzliche Produkte wie Erdnüsse, Kopra, Mandeln, Cashewnüsse oder Muskatnüsse. Getreide wird dagegen wesentlich seltener befallen. Auch an getrockneten Früchten wie Aprikosen, Feigen und Datteln kann sich der Erdnussplattkäfer entwickeln. Befallene Lebensmittel sind mit Kotpartikeln, leeren Larven- und Puppenhüllen sowie mit Fraßmehl von Oryzaephilus mercator kontaminiert und sollten auf gar keinen Fall verzehrt werden.

Erdnussplattkäfer - Bekämpfung

Wie andere Vorratsschädlinge auch, können Erdnussplattkäfer mit thermischen Verfahren (Hitze- und Kältebehandlung) oder gasförmigen Insektiziden (Stickstoff, Kohlendioxid und Phosphorwasserstoff) bekämpft werden. Der Einsatz des inerten Gases Kohlendioxid erfolgt häufig unter erhöhtem Druck, wodurch die benötigte Einwirkzeit deutlich verringert werden kann.