06162-720 9797

Dörrobstmotten bekämpfen

Dörrobstmotten bekämpfen

Wissenschaftlicher Artname der Dörrobstmotte: Plodia interpunctella (HÜBNER, 1831)

Wie sehen Dörrobstmotten aus?

Die zu den Schmetterlingen gehörende Dörrobstmotte wird ca. sechs bis neun mm lang, die Flügelspannweite beträgt ungefähr 15 bis 20 mm. In Ruhestellung, alsomit angelegten Flügeln, ähnelt der Falter einem rotbraun bis bronzefarbenem, spitzen Dreieck, das in der Mitte eine breite, silberfarbene Unterbrechung aufweist. Die kurz vor der Verpuppung stehende Larve von Plodia interpunctella hat eine Länge von 14 bis 17 mm. Ihre Färbung kann je nach Ernährung weißlich, grünlich oder rötlich sein. Im englischen wird die Dörrobstmotte als indian meal moth bezeichnet.

Abbildung 1: Die Dörrobstmotte (Plodia interpunctella) ist ein sehr häufiger Lebensmittelschädling

Abbildung 1: Die Dörrobstmotte (Plodia interpunctella) ist ein sehr häufiger Lebensmittelschädling

Abbildung 2: Die Larve der Dörrobstmotte (Plodia interpunctella) besitzt eine bräunliche Kopfkapsel

Abbildung 2: Die Larve der Dörrobstmotte (Plodia interpunctella) besitzt eine bräunliche Kopfkapsel

Wo leben Dörrobstmotten?

Als Lebensraum von Dörrobstmotten kommen Getreidespeicher, Lagerhäuser, Silos, Mühlen, Nahrungsmittelbetriebe, Supermärkte, sowie Küchen bzw. Vorratskammern in Privathäusern in Betracht. Die Einschleppung dieser Art erfolgt regelmäßig mit befallener Nahrung, aber auch mit Tierfutter. Nachdem es begattet wurde legt ein Dörrobstmottenweibchen zwischen 200 und 400 Eier meist direkt an das Nahrungssubstrat der Larven. Dies können z. B. Trockenobst, Müsli, Studentenfutter, Haselnuss- bzw. Mandelschokolade, Getreide- und Getreideprodukte, aber auch Pistazien, Kichererbsen oder Hirse sein. In der Regel hat die Art fünf, manchmal auch bis zu sieben Larvalstadien. Im Anschluss an die Fressphase folgt eine 3- bis 10-tägige Wanderphase, an deren Ende sich die Larve an einem geschützten Ort einen Kokon spinnt und sich hier zur Puppe häutet. Anschließend erfolgt in der Puppenhülle die Umwandlung zum Falter. In beheizten Wohnungen schlüpft der Falter bereits rund 2 Wochen später, während in ungeheizten Getreidesilos aufgrund niedriger Temperaturen eine mehrmonatige Diapause eintreten kann. Aufgrund dieser Ruhephase in der Puppenhülle treten in Mitteleuropa in ungeheizten Lebensmittellagern nur 2 bis 3 Generationen von Plodia interpunctella pro Jahr auf. In beheizten Räumen können es dagegen wesentlich mehr Generationen sein.

Welche Schäden richten Dörrobstmotten an?

Die von Dörrobstmotten hervorgerufenen Schäden resultieren zum einen aus dem Larvenfraß und zum anderen aus der Verunreinigung von Lebensmitteln durch die Spinnfäden der Larven (Verklumpung) und Kot. Verunreinigte Nahrung ist nicht mehr für den Verzehr geeignet und sollte umgehend vernichtet werden. Dies gilt für Privathaushalte genauso wie für Lebensmittelbetriebe.

Wie kann man Dörrobstmotten bekämpfen?

Um einen Dörrobstmottenbefall sicher nachzuweisen, werden spezielle Pheromon-Klebefallen eingesetzt. Durch den von der Falle abgegebenen Sexuallockstoff werden ausschließlich die Mottenmännchen angelockt und bleiben dann auf der Klebefläche haften. Aus diesem Grund ist eine Bekämpfung der Dörrobstmotte allein mit Pheromonfallen nicht möglich. Für den Menschen ist das verwendete Sexualpheromon nicht wahrnehmbar. Nach Herstellerangaben ist die Falle mehrere Wochen lang einsetzbar. Tauchen Dörrobstmotten im Haushalt auf, so sollten die gelagerten Lebensmittel auf Befall hin untersucht werden. Befallene Lebensmittel sind für den Verzehr nicht mehr geeignet und sollten umgehend entsorgt werden. Zur eigentlichen Bekämpfung der Dörrobstmotte werden verschiedene Kontaktinsektizide angeboten, die meist das Naturprodukt Pyrethrum, oder aber synthetische Pyrethroide enthalten und in den Schlupfwinkeln der Motten ausgebracht werden sollten. Gegen Dörrobstmotten können auch Insektenstrips eingesetzt werden, die ihren Wirkstoff in die Raumluft abgeben. Vollkommen unbedenklich für Mensch und Umwelt ist ein Einsatz von Schlupfwespen aus der Gattung Trichogramma, die die Eier der Dörrobstmotten parasitieren. Um einem Neubefall mit Plodia interpunctella vorzubeugen, sollten neue Vorräte in verschließbaren Gefäßen (Gläser, Dosen) aufbewahrt sowie kühl und trocken gelagert werden. Weitere Informationen zur Bekämpfung von Dörrobstmotten finden Sie auf unserer Extraseite Motten bekämpfen.