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Großer Frostspanner - Erannis defoliaria

Großer Frostspanner (Erannis defoliaria)

Hier erfahren Sie alles über Erkennen, Vorkommen, Lebensweise, Schadwirkung und Bekämpfung des Großen Frostspanners (Erannis defoliaria)

Wissenschaftlicher Artname des Großen Frostspanners

Erannis defoliaria (CLERCK, 1759)

Großer Frostspanner - Erkennen

Genau wie der Kleine Frostspanner (Operophtera brumata) gehört auch der Große Frostspanner in die Schmetterlingsfamilie der Spanner (Geometridae). Die Männchen von Erannis defoliaria haben eine Flügelspannweite von maximal 46 Millimeter. Die Zeichnung der Flügel ist recht variabel. Die Weibchen des Großen Frostspanners sind dagegen vollkommen flügellos. Ihr gesamter Körper ist gelb und schwarz gescheckt. Die Körperlänge der Weibchen von Erannis defoliaria liegt bei rund vierzehn Millimeter. Auffällig sind die langen und kräftigen Beine der weiblichen Falter, mit denen sie hervorragend klettern können. Die Eier des Großen Frostspanners sind direkt nach der Eiablage blassgelb gefärbt. Später nehmen sie eine rosa bis rot-orange Färbung an. Die aus den Eiern schlüpfenden Raupen weisen eine bräunliche Grundfärbung auf. Kurz vor der Verpuppung erreichen die Raupen eine Länge von maximal 35 Millimeter. Wie die Falter sind auch die Larven von Erannis defoliaria recht variabel gefärbt.

Abbildung 1: Männlicher Falter des Großen Frostspanners (Erannis defoliaria)

Abbildung 1: Männlicher Falter des Großen Frostspanners (Erannis defoliaria)

Abbildung 2: Die Raupen des Großen Frostspanners (Erannis defoliaria) können im Frühjahr für Kahlfraß an Laubbäumen sorgen

Abbildung 2: Die Raupen des Großen Frostspanners (Erannis defoliaria) können im Frühjahr für Kahlfraß an Laubbäumen sorgen

Großer Frostspanner - Vorkommen und Lebensweise

Das Verbreitungsgebiet des Großen Frostspanners reicht von Westeuropa bis nach Ostasien. Auch auf Island und den Britischen Inseln kommt diese Schmetterlingsart vor. Die Falter von Erannis defoliaria schlüpfen in der Regel Ende September bis Anfang Oktober und sind vor allem in den Monaten Oktober und November aktiv. Das flügellose Weibchen kriecht mit Hilfe seiner kräftigen Beine an Baumstämmen, Mauern oder Baumpfählen empor und lockt mit Hilfe eines Sexualpheromons die flugaktiven Männchen an. Nach der Paarung legt es seine Eier im Kronenbereich von verschiedenen Laubbäumen an Zweige, Knospen und Rinde ab. Die Jungraupen schlüpfen meist im April des Folgejahres und beginnen sofort damit an Knospen und Blättern zu fressen. Das Raupenstadium dauert rund zweieinhalb Monate. Ende Juni seilen sich die Raupen des Großen Frostspanners mit Hilfe eines Spinndrüsenfadens auf den Erdboden ab um sich in der Streuschicht zu verpuppen. Ähnlich wie die Larven des Kleinen Frostspanners (Operophtera brumata) sind auch die Raupen von Erannis defoliaria sehr polyphag. Sie ernähren sich von Blättern und Knospen verschiedener Laubbäume wie Eiche, Buche oder Hainbuche. Auch auf Obstbäumen findet man die Larven sehr häufig.

Abbildung 3: Nur die Männchen des Großen Frostspanners (Erannis defoliaria) sind in der Lage zu fliegen

Abbildung 3: Nur die Männchen des Großen Frostspanners (Erannis defoliaria) sind in der Lage zu fliegen

Abbildung 4: Die Raupen des Großen Frostspanners (Erannis defoliaria) machen wie alle Spannerraupen bei der Fortbewegung einen "Katzenbuckel"

Abbildung 4: Die Raupen des Großen Frostspanners (Erannis defoliaria) machen wie alle Spannerraupen bei der Fortbewegung einen "Katzenbuckel"

Großer Frostspanner - Schadwirkung

Der Große Frostspanner ist ein typischer Pflanzenschädling und kann zusammen mit weiteren Pflanzenschädlingen wie dem Kleinen Frostspanner (Operophtera brumata), dem Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) oder dem Schwammspinner (Lymantria dispar) durch wiederholten Kahlfraß selbst größere Bäume zum Absterben bringen. Besonders große wirtschaftliche Schäden können diese Schadschmetterlinge in Obstplantagen anrichten.


 

Großer Frostspanner - Bekämpfung

Um zu verhindern, dass die flugunfähigen Weibchen des Großen Frostspanners ihre Eier in den Baumkronen ablegen können, empfiehlt es sich spätestens bis Mitte September Bäume und Baumpfähle mit Leimringen zu sichern. Um die Raupen des Großen Frostspanners zu bekämpfen können verschiedene Insektizide eingesetzt werden, die im Frühjahr mit Beginn der Laubentwicklung in die Baumkronen ausgebracht werden müssen. Hierfür eignen sich zum Beispiel Bt-Präparate, die ein Toxin enthalten, das vom Bodenbakterium Bacillus thuringiensis gebildet wird.

Abbildung 5: Der Kleine Frostspanner (Operophtera brumata) sieht dem Großen Frostspanner (Erannis defoliaria) sehr ähnlich

Abbildung 5: Der Kleine Frostspanner (Operophtera brumata) sieht dem Großen Frostspanner (Erannis defoliaria) sehr ähnlich

Abbildung 6: Der Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) ist wie der Große Frostspanner (Erannis defoliaria) ein Forstschädlimg

Abbildung 6: Der Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) ist wie der Große Frostspanner (Erannis defoliaria) ein Forstschädlimg