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Mehlmotte - Ephestia kuehniella

Mehlmotte (Ephestia kuehniella)

Hier erfahren Sie alles über Erkennen, Vorkommen, Lebensweise, Schadwirkung und Bekämpfung der Mehlmotte (Ephestia kuehniella).

Wissenschaftlicher Artname der Mehlmotte

Ephestia kuehniella , ZELLER (1879)

Mehlmotte - Erkennen

Die Falter der Mehlmotte erreichen eine Länge von 14 und eine Flügelspannweite von 22 Millimetern. Die Vorderflügel sind blau- bis silbriggrau gefärbt und weisen neben zwei zickzackförmigen Querbinden auch eine Reihe dunkler Punkte am Flügelsaum auf. Die Hinterflügel von Ephestia kuehniella sind viel breiter als die Vorderflügel und zeigen auf hellem Grund ein gelbbraunes Netzmuster. Seitlich und hinten weisen sie einen silbrigen Fransensaum auf. In Ruhestellung legt die Mehlmotte ihre Vorderflügel dachartig über die Hinterflügel. Die Fühler der Mehlmotte sind etwa halb so lang wie der Körper und zeigen meist in Richtung des Hinterleibendes.

Abb. 1: Die Mehlmotte (Ephestia kuehniella) ist weltweit einer der bedeutendsten Vorratsschädlinge

Abb. 1: Die Mehlmotte (Ephestia kuehniella) ist weltweit einer der bedeutendsten Vorratsschädlinge

Abb. 2: Larve der Mehlmotte (Ephestia kuehniella)

Abb. 2: Larve der Mehlmotte (Ephestia kuehniella)

Abb. 3: Puppe der Mehlmotte (Ephestia kuehniella)

Abb. 3: Puppe der Mehlmotte (Ephestia kuehniella)

Abb. 4: Larve der Mehlmotte (Ephestia kuehniella) in ihrem Gespinst

Abb. 4: Larve der Mehlmotte (Ephestia kuehniella) in ihrem Gespinst

Abb. 5: Die Dörrobstmotte (Plodia interpunctella) ist ebenso wie die Mehlmotte (Ephestia kuehniella) ein gefürchteter Lebensmittelschädling

Abb. 5: Die Dörrobstmotte (Plodia interpunctella) ist ebenso wie die Mehlmotte (Ephestia kuehniella) ein gefürchteter Lebensmittelschädling

Mehlmotte - Vorkommen und Lebensweise

Man nimmt an, dass die Mehlmotte ursprünglich aus Mittelamerika stammt. Mittlerweile hat sich dieser Vorratsschädling durch den Getreidehandel aber weltweit verbreitet. Das Weibchen der Mehlmotte kann bis zu 500 Eier am Nahrungssubstrat ablegen. Unter optimalen Bedingungen, d. h. 25°C und 75 % relative Luftfeuchtigkeit beträgt der Entwicklungszyklus der Mehlmotte durchschnittlich 74,3 Tage, wobei die Entwicklungsdauer zwischen 63 und 100 Tagen schwanken kann (Jacob & Cox, 1977). Sowohl bei höheren, als auch bei niedrigeren Temperaturen dauerte der Entwicklungszyklus dagegen zum Teil deutlich länger. Bei Temperaturen von 12°C und 31°C war eine Entwicklung nicht mehr möglich. Unter mitteleuropäischen Verhältnissen können sich pro Jahr zwei bis drei Generationen von Ephestia kuehniella entwickeln. Kurz vor der Verpuppung wandern die Mehlmottenlarven umher und suchen nach einem geeigneten, dunklen Verpuppungsort. Die Metamorphose zum Falter vollzieht sich dann in einem dicht gesponnenen Kokon.

Mehlmotte - Schadwirkung

Die Mehlmotte richtet vor allem in Mühlen große Schäden an und befällt neben Mehl Körner aller Getreidesorten wie zum Beispiel Weizen, Roggen, Hafer, Gerste, Mais, Reis oder Hirse. Die Mehlmottenlarven produzieren vom Schlupf bis zur Verpuppung einen feinen Spinnfaden, mit dem die befallene Ware verklebt wird. Besonders in Getreide können großflächige Gespinste entstehen, die die Bildung von Kondenswasser fördern. An solchen Stellen kommt es sekundär zu Pilzwachstum und dem verstärkten Auftreten von Milben. In Mühlenbetrieben verursachen die Larven der Mehlmotte noch weitere Schäden, indem sie Gazesiebe zerfressen und mit ihren Gespinsten Förderleitungen verstopfen. In Mühlen und Großbäckereien kommt dieser Vorratsschädling regelmäßig vor und kann vor allem mit befallenem Mehl und Grieß auch zum Endverbraucher gelangen.

Mehlmotte - Bekämpfung

In Lebensmittellagern können zur Bekämpfung der Mehlmotte leicht flüchtige Kontaktinsektizide eingesetzt werden. Ziel der Bekämpfungsmaßnahmen sind herumfliegende Falter von Ephestia kuehniella und die auf der Oberfläche des Lagerguts abgelegten Eier. So genannte Insektenstrips geben einen insektiziden Wirkstoff über einen Zeitraum von mehreren Wochen hinweg an die Raumluft ab. In Privathaushalten hat sich der Einsatz von Schlupfwespen der Gattung Trichogramma bei Problemen mit der Mehlmotte bewährt. Die winzig kleinen Schlupfwespen sind so genannte Eiparasitoide und legen ihre Eier in die Eier von Ephestia kuehniella ab. Die Schlupfwespenlarve entwickelt sich nun im Ei der Mehlmotte und letztendlich schlüpft aus dem Ei von Ephestia kuehniella eine Schlupfwespe, die ihrerseits neue Eier des Schädlings parasitieren kann. In Mühlen werden sog. Prallmaschinen eingesetzt, um die im Mehl enthaltenen Eier der Mehlmotte, sowie weiterer Lebensmittelmotten-Arten mechanisch abzutöten.