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Cimex lectularius - Bettwanze

Bettwanze

Wissenschaftlicher Artname der Bettwanze: Cimex lectularius LINNAEUS, 1758

Wie sehen Bettwanzen aus?

Die Bettwanze ist 4 bis 6 mm lang und rostrot bis dunkelbraun gefärbt. Die Fühler sind 4-gliedrig mit kurzem Basalglied. Der Körper ist mit einem dichten Haarkleid bedeckt. Beine und Antennen erscheinen gelblich. Der mit Blut gefüllte Darm hebt sich als dunkles Gebilde im Körper der Tiere ab. Wie bei allen Wanzen ist auch bei der Bettwanze der Körper dorsoventral abgeplattet, was ihr im Volksmund die Bezeichnung "Tapetenflunder" eingebracht hat. Bettwanzen können nicht fliegen, da die Flügel stark reduziert sind. Große Änlichkeit mit der Bettwanze besitzen die Tropische Bettwanze, die Schwalbenwanze und die Fledermauswanze.

Abbildung 1: Bettwanzen (Cimex lectularius) werden aufgrund ihrer charakteristischen Gestalt auch als Tapetenflunder bezeichnet

Abbildung 1: Bettwanzen (Cimex lectularius) werden aufgrund ihrer charakteristischen Gestalt auch als Tapetenflunder bezeichnet

Abbildung 2: Die Bettwanze (Cimex lectularius) ist ein flügelloser, blutsaugender Parasit

Abbildung 2: Die Bettwanze (Cimex lectularius) ist ein flügelloser, blutsaugender Parasit

Wo leben Bettwanzen?

Bettwanzen sind weltweit verbreitet. Da die Optimaltemperatur dieser Wanzenart bei 27 °C liegt und Kälte nur kurzfristig vertragen wird nimmt man an, dass die Bettwanze ursprünglich aus den Tropen stammt. In Mitteleuropa ist ihr Vorkommen auf den Wohnbereich des Menschen und auf Hühnerställe beschränkt. Bettwanzen ernähren sich von Blut und bevorzugen als Blutspender den Menschen. Gelegentlich werden aber auch Vögel und Kleinsäuger befallen. Vor der Eiablage muss das Weibchen Blut aufgenommen haben. Täglich werden 3 bis 5 Eier mit einem wasserlöslichen Sekret an den Raststellen der Tiere (Ritzen in Möbeln, hinter Bildern, in Steckdosen, an Kleidung oder Gardinen) festgeheftet. Im Laufe seines Lebens kann ein Weibchen so 250 bis 300 Eier ablegen. Wanzen entwickeln sich hemimetabol, es gibt also keine Puppenphase wie beispielsweise bei Schmetterlingen, Hautflüglern oder Käfern. Bei einer Durchschnittstemperatur von 25 °C dauert die gesamte Entwicklung von Cimex lectularius 4 bis 6 Wochen. Bettwanzen haben 5 Larvenstadien. Zwischen jeder Häutung muss die Larve mindestens einmal Blut aufgenommen haben. Nach einer Blutmahlzeit können Männchen bei 37°C 518 und Weibchen sogar 550 Tage lang hungern. Während solcher Hungerzeiten führen die Tiere recht weite Wanderungen aus. Bettwanzen sind ausschließlich nachtaktiv.

Welche Schäden richten Bettwanzen an?

Durch das nächtliche Blutsaugen ist die Bettwanze ein ausgesprochen unangenehmer Lästling. Wenn Bettwanzen ein Opfer finden, treffen sie meist nicht gleich beim ersten Stich auf ein Blutgefäß. Typisch ist daher ein Bild von Reihenstichen, die auch als Wanzenstrassen bezeichnet werden. Wegen der Feinheit der Stechborsten von Cimex lectularius spürt man beim Einstich in der Regel keinen Schmerz. Bemerkt werden die Stiche meist erst nach dem Aufwachen. Bei empfindlichen Personen kommt es zu Quaddelbildung und intensivem Juckreiz. Auslöser hierfür ist ein Antikoagulationssekret, das die Bettwanze nach dem Einstich zunächst in die Stichwunde injiziert, um die Gerinnung des Wirtsblutes zu verhindern. Eine bakterielle Superinfektion kann durch Kratzen im Bereich der Stichstellen auftreten. Die Behandlung der Bettwanzenstiche erfolgt mit juckreizstillenden Gelen oder Salben. Das Auftreten einer bakteriellen Superinfektion kann eine Antibiotika-Therapie notwendig machen. Bei häufigen Stichen können allergische Reaktionen wie Asthmaanfälle, Urticaria papulosa sowie ein lebensgefährlicher anaphylaktischer Schock auftreten.

Wie lassen sich Bettwanzen vernichten?

Bettwanzen können mit Hilfe von Kontaktinsektiziden bekämpft werden, die in die Tagesverstecke der Tiere (z. B. unter Tapeten und Bildern, sowie in Möbelfugen und Matratzenfalten) gesprüht werden. Die meisten Präparate enthalten synthetische Pyrethroide, die auf das Nervensystem der Wanzen wirken. Weltweit haben viele Bettwanzenpopulationen aufgrund der jahrzehntelangen Verwendung dieser Wirkstoffgruppe Resistenzen gegenüber Pyrethroide entwickelt. Ein Wirkstoff der noch nicht so lange gegen Bettwanzen eingesetzt wird ist Chlorfenapyr. Einige Unternehmen setzen zu Bekämpfungszwecken auch Hitze (Wärmeentwesung) oder Kälte (Trockeneis) ein. Generell gilt dass Bekämpfungsmaßnahmen im gesamten Befallsareal durchgeführt werden müssen, was insbesondere für Hotels schwierig umzusetzen ist.