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Schafzecke - Dermacentor marginatus

Schafzecke (Dermacentor marginatus)

Hier erfahren Sie alles über Erkennen, Vorkommen, Lebensweise, Schadwirkung und Bekämpfung der Schafzecke (Dermacentor marginatus).

Wissenschaftlicher Artname der Schafzecke

Dermacentor marginatus (SULZER, 1776)

Schafzecke - Erkennen

Wie alle Zecken gehört auch die Schafzecke zu den Spinnentieren (Chelicerata). Zecken entwickeln sich über ein sechsbeiniges Larvenstadium, sowie über bis zu drei sog. Nymphenstadien, die ebenso wie die erwachsenen Tiere acht Beine besitzen, zum geschlechtsreifen Tier. Der Körper der sechsbeinigen Larve ist 0,75 Millimeter lang und 0,5 Millimeter breit. Das hinter dem Kopf liegende Rückenschild, das sog. Scutum, bedeckt ungefähr die Hälfte des Körpers. Die achtbeinigen Nymphen sind 1,6 Millimeter lang und 0,9 Millimeter breit. In diesem Stadium nimmt das Scutum ungefähr ein Drittel der Körperoberseite ein. Bei den weiblichen Schafzecken ist das rundliche Rückenschild ca. zwei Millimeter lang und breit. Die Gesamtlänge von Dermacentor marginatus ist vom Sättigungsgrad der Tiere abhängig und kann bei voll gesaugten Individuen rund einen Zentimeter erreichen. Männliche Schafzecken bleiben etwas kleiner. Bei ihnen ist das Schild eiförmig. Vor allem die Männchen vieler Dermacentor-Arten sind auf der Rückenseite oft bunt gefärbt. Dies trifft auch auf die Schafzecke zu, deren Männchen auf der Körperoberseite meist eine emailleartige, bläuliche Färbung zeigen. Die Gattung Dermacentor umfasst weltweit rund 30 Arten, die alle als Blutsaugende Parasiten leben und meistens Säugetiere befallen. In Mitteleuropa kommt aus dieser Gattung neben der Schafzecke nur noch die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) vor.

Abb. 1: Dorsalansicht einer Nymphe der Schafzecke (Dermacentor marginatus)

Abb. 1: Dorsalansicht einer Nymphe der Schafzecke (Dermacentor marginatus)

Abb. 2: Ventralansicht einer Nymphe der Schafzecke (Dermacentor marginatus)

Abb. 2: Ventralansicht einer Nymphe der Schafzecke (Dermacentor marginatus)

Abb. 3: Die Rote Vogelmilbe (Dermanyssus gallinae) kann leicht mit der Schafzecke (Dermacentor marginatus) verwechselt werden

Abb. 3: Die Rote Vogelmilbe (Dermanyssus gallinae) kann leicht mit der Schafzecke (Dermacentor marginatus) verwechselt werden

Schafzecke - Vorkommen und Lebensweise

Die Schafzecke lebt in Mitteleuropa vor allem in relativ trockenen und warmen Gebieten. Häufig kommt sie auf sonnigen Hängen, Trockenrasen oder verbuschten Wiesen vor. Sekundär hat Dermacentor marginatus allerdings auch Laubwälder besiedelt. In den wärmeren Gebieten Europas ist die Schafzecke neben dem Holzbock (Ixodes ricinus) die häufigste Zeckenart. Ausgewachsene Schafzecken schmarotzen an großen und mittelgroßen Säugetieren. Häufig werden Schafe, Hunde und der Mensch befallen. Larven und Nymphen der Schafzecke parasitieren ausschließlich an kleinen Säugetieren wie dem Maulwurf oder verschiedenen Nagetieren. Die geschlechtsreifen Zecken sind vor allem im frühen Frühjahr, sowie im Herbst aktiv. Sie sind relativ kältetolerant und erscheinen bald nach der Schneeschmelze. In den Sommermonaten sind dagegen hauptsächlich Larven und Nymphen anzutreffen. Der komplette Entwicklungszyklus der Schafzecke dauert in der Regel ein bis zwei Jahre.

Schafzecke - Schadwirkung

Die Schafzecke gilt bei Menschen, Haus- und Nutztieren als wichtiger Gesundheitsschädling, da sie die Erreger der Tularämie (Francisella tularensis), des Rocky Mountain-Fleckfiebers (Rickettsia rickettsi), des sibirischen Zeckenbissfiebers (Rickettsia conori, Rickettsia sibirica oder Rickettsia australis), des Q-Fiebers (Rickettsia burneti), der Rinderanaplasmose und der Hundebabesiose (Babesia canis) übertragen kann.

Schafzecke - Bekämpfung

Eine Zielgerichtete Bekämpfung von Schafzecken ist nicht möglich. Um sich vor den Bissen von Dermacentor marginatus zu schützen, sollte man Körper und Kleidung vor allem nach einem Aufenthalt auf Wiesen und in lichten Laubwäldern gründlich nach Schafzecken und Holzböcken (Ixodes ricinus) absuchen.