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Ctenolepisma longicaudata - Papierfischchen

Papierfischchen (Ctenolepisma longicaudata)

Hier erfahren Sie alles über Erkennen, Vorkommen, Lebensweise, Schadwirkung und Bekämpfung von Papierfischchen (Ctenolepisma longicaudata).

Wissenschaftlicher Artname des Papierfischchens

Ctenolepisma longicaudata Escherich (1905)

Papierfischchen - Aussehen:

Im Gegensatz zu Silberfischchen mit ihren reflektierenden Schuppen auf der Cuticula sind Papierfischchen auf der Oberseite gleichmäßig grau beschuppt. Adulte Papierfischchen erreichen eine Körperlänge von 11 bis 15 Millimeter und werden somit deutlich größer als Silberfischchen. Die Fühler und die drei Schwanzanhänge sind in unbeschädigtem Zustand länger als der Körper. Um die Tiere korrekt bestimmen zu können benötigt man allerdings ein Stereomikroskop. Nur so können die gattungstypischen Borstenkämme am Hinterleib genau identifiziert werden. Junge, noch nicht geschlechtsreife Papierfischchen sehen den adulten Individuen bereits sehr ähnlich.

Abbildung 1: Das Papierfischchen (Ctenolepisma longicaudata) besitzt am Hinterleib die für die Gattung Ctenolepisma typischen Borstenkämme

Abbildung 1: Papierfischchen (Ctenolepisma longicaudata) können leicht mit Silberfischchen (Lepisma saccharina) verwechselt werden

Abbildung 2: Das Papierfischchen (Ctenolepisma longicaudata) hat sich in den vergangenen Jahren rasant in Deutschland ausgebreitet

Abbildung 2: Juvenile Papierfischchen sehen den adulten Exemplaren bereits sehr ähnlich

Papierfischchen - Verbreitung und Verhalten:

Papierfischchen scheinen weltweit verbreitet zu sein. Sie wurden bislang allerdings nur in Gebäuden gefunden. Daher ist nicht bekannt wo ihr ursprüngliches Verbreitungsareal lag bzw. wie ihr angestammter Lebensraum aussah. Papierfischchen kommen mit trockenen Bedingungen wesentlich besser zurecht als Silberfischchen. Genau wie diese sind sie nachtaktiv und verstecken sich tagsüber hinter Sockelleisten oder anderen, dunklen Versteckplätzen. Ihre bevorzugte Temperatur liegt zwischen 20 und 24 °C. Sie können Zellulosefasern mit einer körpereigenen Cellulase verdauen und sind in der Lage sich ausschließlich von Papier zu ernähren.

 

Papierfischchen - Schadpotenzial:

Da Papierfischchen Papier fressen können sie an Büchern Schäden anrichten. Sie gelten daher besonders bei einem Auftreten in Archiven, Museen oder Bibliotheken als Materialschädlinge.

Papierfischchen - Bekämpfen:

Eine Bekämpfung von Papierfischchen ist mit Kontaktinsektiziden oder auch Fraßködern möglich. Berichten von Schädlingsbekämpfern zufolge sollen mit dem Gelköder Goliath Gel, der eigentlich zur Schabenbekämpfung entwickelt wurde, sehr gute Bekämpfungserfolge erzielt werden. Unter trockenen Bedingungen kann vermutlich auch ein Produkt mit dem Wirkstoff amorpher Silikatstaub erfolgreich eingesetzt werden. Dieses Mittel, das die Wachsschicht auf der Cuticula der Papierfischchen zerstört, kann z. B. hinter Fußleisten gestreut werden. Treten Papierfischchen in Mehrfamilienhäusern auf so ist davon auszugehen dass alle Wohneinheiten in dem Objekt befallen sind. Bekämpfungsaktionen müssen daher unbedingt in allen Wohneinheiten sowie in den Gemeinschaftsflächen durchgeführt werden. Ansonsten kann ein Befall mit Papierfischchen nicht getilgt werden.