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Trauermücken - Bradysia impatiens

Trauermücken (Bradysia impatiens)

Hier erfahren Sie alles über Erkennen, Vorkommen, Lebensweise, Schadwirkung und Bekämpfung von Trauermücken (Bradysia impatiens).

Wissenschaftlicher Artname

Bradysia impatiens (JOHANNSEN, 1912) und andere Arten

Trauermücken - Erkennen

Die Familie der Trauermücken (Sciaridae) gehört innerhalb der Ordnung der Zweiflügler (Diptera) in die Unterordnung Nematocera. Ebenso wie zum Beispiel bei Fliegen oder Stechmücken ist das zweite Flügelpaar der Trauermücken zu sog. Schwingkölbchen oder Halteren umgebildet, mit deren Hilfe das Insekt die Schwerkraft wahrnehmen kann. Viele Trauermückenarten gehören der Gattung Bradysia an, die auf allen Kontinenten vertreten ist. Die zwischen einem und acht Millimeter langen Imagines besitzen einen lang gestreckten, dunkel gefärbten Körper. Auch die Flügel erscheinen vielfach eher düster. Am vergleichsweise kleinen Kopf fallen die fadenförmigen Antennen auf. Die Augen sind oberhalb der Fühler durch einen schmalen Steg miteinander verbunden. Fühler und Beine sind lang und zart gebaut. Die weiß gefärbten, beinlosen Larven weisen einen relativ schlanken Habitus auf und haben eine dunkle Kopfkapsel. Die glatte Cuticula der Larven ist mehr oder weniger transparent, so dass der Verdauungstrakt durch die Haut hindurch sichtbar ist. Kurz vor der Verpuppung können die Larven eine Länge von bis zu sechs Millimetern erreichen.

Abb. 1: Trauermücken (Sciaridae) können sich massenhaft in zu feuchter Blumenerde entwickeln

Abb. 1: Trauermücken (Sciaridae) können sich massenhaft in zu feuchter Blumenerde entwickeln

Abb. 2: Dungmücken (Scatopsidae) treten oft gemeinsam mit Trauermücken (Sciaridae) auf

Abb. 2: Dungmücken (Scatopsidae) treten oft gemeinsam mit Trauermücken (Sciaridae) auf

Abb. 3: Buckelfliegen (Megaselia scalaris) sind auf den ersten Blick leicht mit Trauermücken (Sciaridae) zu verwechseln

Abb. 3: Buckelfliegen (Megaselia scalaris) sind auf den ersten Blick leicht mit Trauermücken (Sciaridae) zu verwechseln

Trauermücken - Vorkommen und Lebensweise

Viele Trauermückenarten gehören der Gattung Bradysia an, die auf allen Kontinenten vertreten ist. Der Entwicklungszyklus der Trauermücken ist relativ kurz. Für die Art Bradysia coprophila vergehen von der Eiablage bis zum Schlupf der Imago bei Temperaturen zwischen 17 und 21°C nur 18 bis 23 Tage. Niedrigere Temperaturen führen zu einer Entwicklungsverzögerung und damit zu einer verlängerten Entwicklungsdauer. Unter Laborbedingungen legen Weibchen von Bradysia impatiens bei einer konstanten Temperatur von 24°C durchschnittlich 75 Eier ab. Der komplette Entwicklungszyklus von Bradysia impatiens ist unter diesen Bedingungen nach 27 Tagen abgeschlossen.

Trauermücken - Schadwirkung

Es handelt sich bei Trauermücken in erster Linie um Pflanzenschädlinge, die aber vor allem bei massenhaftem Auftreten im Haushalt auch lästig werden können. Die meisten Trauermückenarten ernähren sich von Pilzmyzelien bzw. von sich zersetzendem organischen Material. Einige Arten aus der Familie Sciaridae befallen allerdings auch verschiedene Nutz- und Zierpflanzen wie Kartoffeln, Weizen, Rotklee, Kiefern-Setzlinge, Kakteen, Orchideen, Tulpenzwiebeln, Farne, Begonien oder Geranien. Darüber hinaus können sie auch Schäden an Pilzzuchten verursachen.

Trauermücken - Bekämpfung

Um ein massenhaftes Auftreten von Trauermücken zu verhindern, dürfen Pflanzen nicht zu feucht gehalten werden, da sich Trauermücken nur in feuchten Substraten gut entwickeln können. Bei Pflanzen, die viel Wasser brauchen sollte das Giessen besser von unten erfolgen, damit die Substratoberfläche trocken bleibt. Die im Boden lebenden Larven der Trauermücken lassen sich mit Hilfe der Nematodenart Steinernema feltiae bekämpen. Die Nematoden (Fadenwürmer) können im Handel bestellt und einfach beim Gießen der Pflanzen ausgebracht werden. Die Nematoden suchen die Larven der Trauermücken im Boden auf und parasitieren diese. Die umher fliegenden adulten Trauermücken können mit Hilfe von gelben Leimtafeln (sog. Gelbfallen) angelockt werden.