Wissenschaftlicher Artname des Brotkäfers: Stegobium paniceum (LINNAEUS, 1761)
Der Brotkäfer ist der Allesfresser unter den Vorratsschädlingen. Er ist rostbraun gefärbt und wird bis zu drei mm lang (s. Abb. 1 und 2). Die Weibchen legen ungefähr 100 Eier, aus denen sich im Laufe von zwei bis drei Monaten geschlechtsreife Tiere entwickeln. Die weißen Larven verpuppen sich in einem ovalen, aus Nahrungsteilchen gesponnenen Kokon.
Abbildung 1: Brotkäfer - Stegobium paniceum (Dorsalansicht)
Abbildung 2: Brotkäfer - Stegobium paniceum (Lateralansicht)
Die erwachsenen Käfer haben eine Lebenserwartung von ein bis zwei Monaten. Der Brotkäfer gilt unter den vorratsschädlichen Käferarten als Allesfresser, weil er ein großes Spektrum pflanzlicher und tierischer Produkte befallen kann. Neben Backwaren werden zum Beispiel Müsli, Suppenwürfel, Schokolade, Tiernahrung oder Trockenfisch befallen. Ab und zu knabbert er auch Salzteiggebäck an, und sogar Chiligewürz ist vor ihm nicht sicher. Den Schaden kann man an stecknadelkopfgroßen Löchern in den befallenen Produkten erkennen - dabei handelt es sich um die Ausflugsöffnungen der frisch geschlüpften Käfer. Außerdem werden Verpackungsmaterialien wie Papier oder Pappe zerfressen. Da der Brotkäfer gut fliegt können die Tiere in den Sommermonaten auch von außen zufliegen. In der Regel schleppt man sich einen Befall aber mit bereits befallenen Vorräten ein.
Der Brotkäfer ist in Deutschland eine der am häufigsten auftretenden vorratsschädlichen Käferarten. Er ist als Hygieneschädling einzuschätzen - befallene Lebensmittel sollten nicht mehr verzehrt werden (s. Abb. 3).
Abbildung 3: Von Brotkäfern (Stegobium paniceum) befallene Nahrungsmittel sollten nicht mehr verzehrt werden
Zunächst sollten Sie durch einen Experten überprüfen lassen ob es sich bei den auftretenden Käfern überhaupt um den Brotkäfer handelt, da vor allem Verwechselungsgefahr mit dem sehr ähnlich aussehenden Gemeinen Nagekäfer gegeben ist. Liegt tatsächlich ein Befall mit dem Brotkäfer vor, sollte zunächst unter Einsatz von Klebefallen nach dem Ursprung des Befalls gesucht werden. Derartige Fallen enthalten einen giftfreien Lockstoff, der nach Herstellerangaben mehrere Wochen lang wirksam ist. Anschließend geht es darum, die Ursache des Befalls herauszufinden. In Privathaushalten handelt es sich bei dem Befallsherd häufig um versteckt herumliegende Lebensmittel (mitunter auch Tiernahrung). Befallene Lebensmittel sollten sofort entfernt und vernichtet werden. Nahrungsmittel, die offensichtlich in Ordnung sind, sollten prophylaktisch für drei Tage in die Tiefkühltruhe gelegt werden. Gleichzeitig müssen Vorratsschränke mit dem Staubsauger gründlich gesäubert werden (besonders Ritzen und Fugen). Um einen Neubefall mit Stegobium paniceum zu verhindern sollten neue Vorräte in verschließbaren Gefäßen (Gläser, Dosen) aufbewahrt und kühl und trocken gelagert werden. Auch in Supermärkten geht ein Befall meist von alten Vorräten aus, bei denen das Mindesthaltbarkeitsdatum bereits abgelaufen ist. Treten Brotkäfer in Vorratslagern auf, so kann befallene Sackware durch die Verwendung von CO2 in speziellen Druckkammern befallsfrei gemacht werden. Auch der Einsatz von Phosphorwasserstoff ist eine Option. Dieses für den Menschen hochgiftige Gas darf allerdings nur von besonders geschulten und sachkundigen Personen eingesetzt werden. In Lebensmittelverarbeitenden Betrieben können vorratsschädliche Käfer auch mit Hilfe einer Wärmeentwesung bekämpft werden.