Hier erfahren Sie alles über Erkennen, Vorkommen, Lebensweise, Schadwirkung und Bekämpfung der Borkenkäferart Leperisinus varius
Wissenschaftliche Bezeichnung des Bunten Eschenbastkäfers: Leperisinus varius (Fabricius, 1775)
Leperisinus varius gehört in die Unterfamilie der Borkenkäfer (Scolytinae). Die Käfer werden 2,5 bis 3,5 mm lang und besitzen einen zylinderförmigen Habitus. Die letzten 3 Glieder der 10-gliedrigen Fühler sind deutlich größer als die ersten 7 Fühlerglieder. Auf der Körper-Oberseite sind die Käfer gelb-braun gemustert. Auf diese auffällige Färbung geht auch der deutsche Trivialname von Leperisinus varius zurück, der bei uns Bunter Eschenbastkäfer genannt wird. Am Kopf fällt eine dichte, gelbe Behaarung auf. Die Elytren zeigen ein Muster aus mehreren Längslinien, die bei genauem Hinsehen aus punktförmigen Vertiefungen bestehen.
Abb. 1: Leperisinus varius ist ein Vertreter der Borkenkäfer
Abb. 2: Ein Fühler von Leperisinus varius
Leperisinus varius ist in Europa in Laub- und Mischwäldern weit verbreitet. Hier befallen die Käfer die Rinde von verschiedenen Eschenarten. Die Art ist univoltin – es entsteht also pro Jahr immer nur eine Generation. Die im Vorjahr geschlüpften Käfer überwintern in der Rinde eines befallenen Baums und verlassen ihr Überwinterungsversteck in der Regel in den Monaten März bis April. Nach der Paarung legen die Weibchen in der Rinde eines neuen Baums ihre Brutgänge an, in denen sie dann Eier ablegen. Die Larven fressen sich in senkrecht zu den Brutgängen verlaufenden Fraßgängen bis in das Splintholz der befallenen Bäume ein. Hier werden auch die Puppenwiegen angelegt, in denen sich die Larve schließlich verpuppt. Der Schlupf der Käfer findet in den Monaten Juli und August statt. Direkt nach dem Ausschlüpfen führen die Käfer einen sog. Reifungsfraß an der noch grünen Rinde von Eschen durch.
Leperisinus varius tritt als Schädling an den drei Eschenarten Fraxinus excelsior, F. ornus und F. americana auf. Andere Laubbäume werden dagegen kaum geschädigt. Gesunde Eschen werden nur selten befallen. Meist tritt ein Befall erst dann auf, wenn der Baum infolge von Trockenheit, Überschwemmung, Pilzbefall oder einem Befall mit anderen Insekten bereits stark geschädigt ist. In der Regel werden nur lebende Eschen befallen. Manchmal findet ein Befall aber auch in Eschen statt, die erst vor kurzem gefällt aber noch nicht entrindet wurden. Durch den Reifungsfraß der frisch geschlüpften Käfer kommt es vor allem bei Massenbefall zur sog. Eschenrose.
Befallene Eschen müssen gefällt und so schnell wie möglich entrindet werden, damit das Ausschlüpfen einer neuen Käfergeneration verhindert wird. Mit verschiedenen Kontaktinsektiziden können die Käfer direkt bekämpft werden. Man appliziert diese Präparate auf die Rinde von Eschen bevor die Weibchen von Leperisinus varius sich im Frühling in die Rinde dieser Bäume einbohren konnten um dort ihre Eier abzulegen.
Abb. 3: Leperisinus varius ist ein reiner Pflanzenschädling
Abb. 4: Ein Hinterbein von Leperisinus varius