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Mittlere Wespe - Dolichovespula media

Mittlere Wespe (Dolichovespula media)

Hier erfahren Sie alles über Erkennen, Vorkommen, Lebensweise, Schadwirkung und Bekämpfung von Dolichovespula media (Mittlere Wespe).

Wissenschaftlicher Artname der Mittleren Wespe

Dolichovespula media (RETZIUS, 1783)

Mittlere Wespe - Erkennen

Die Mittlere Wespe ist die zweitgrößte einheimische Vespidenart. Weibchen von Dolichovespula media werden zwischen 18 und 22 Millimeter groß, während Männchen und Arbeiterinnen jeweils 15 bis 19 Millimeter erreichen können. Da ein deutlicher Abstand zwischen unterem Augenrand und Oberkiefer besteht, wird die Mittlere Wespe zu den Langkopfwespen gezählt. Da die Weibchen der Mittleren Wespe mit ihrem dunkelbraun bis rötlich gefärbten Bruststück den Hornissenarbeiterinnen ähneln, wird diese Wespenart häufig auch als Kleine Hornisse bezeichnet. Die Färbung der Arbeiterinnen ist dagegen ausschließlich schwarz und gelb (s. Abb. 1). Auf dem Stirnschild befindet sich ein vertikal verlaufendes, schwarzes Zeichnungsmuster.

Abb. 1: Arbeiterin der Mittleren Wespe (Dolichovespula media)

Abb. 1: Arbeiterin der Mittleren Wespe (Dolichovespula media)

Abb. 2: Das Nest der Mittleren Wespe (Dolichovespula media) besitzt eine relativ glatte Oberfläche

Abb. 2: Das Nest der Mittleren Wespe (Dolichovespula media) besitzt eine relativ glatte Oberfläche

Abb. 3: Die Gemeine Wespe (Paravespula vulgaris) ist wesentlich häufiger als die Mittlere Wespe (Dolichovespula media)

Abb. 3: Die Gemeine Wespe (Paravespula vulgaris) ist wesentlich häufiger als die Mittlere Wespe (Dolichovespula media)

 

Mittlere Wespe - Vorkommen und Lebensweise

Die Kolonien der Mittleren Wespe bestehen aus maximal 200 bis 300 Individuen. Das zitronenförmige Nest von Dolichovespula media wird meist im Gezweig von Bäumen oder im Gebüsch errichtet und erreicht maximal die Größe eines Fußballs. Die Nesthülle weist keine offenen Lufttaschen auf, wie dies zum Beispiel beim Nest der Hornisse (Vespa crabro) der Fall ist, und besitzt eine relativ glatte Oberfläche (s. Abb. 2). Die Färbung der Nesthülle ist hellgrau mit zahlreichen weißlichen, grünen oder rötlichen Materialstreifen. Die Oberfläche ist Wasser abweisend. Zur Versorgung der Larven werden vor allem Fliegen erbeutet. Die erwachsenen Tiere (Imagines) ernähren sich hauptsächlich vom Nektar verschiedener Doldenblütler. Im Vergleich zu anderen Vespiden ist der Lebenszyklus der Mittleren Wespe relativ kurz. Die Koloniegründung erfolgt Ende April/ Anfang Mai. Die Völker bestehen in der Regel nur bis Ende September.

Mittlere Wespe - Schadwirkung

Die Mittlere Wespe gilt allgemein nicht als lästig oder schädlich und verhält sich nur bei Störungen in direkter Nestnähe aggressiv. Wie bei allen Vespidenarten kann der Stich der Mittleren Wespe in seltenen Fällen eine Allergie auslösen. Ebenso wie die Hornisse steht auch die Mittlere Wespe auf der "Roten Liste" der gefährdeten Tier- und Pflanzenarten. Bekämpfungsaktionen sind daher generell zu vermeiden. Können Nester von Dolichovespula media nicht an ihrem Standort toleriert werden, so sollten diese von einem Spezialisten umgesiedelt werden.

Lesen Sie auch unseren Praxisartikel: Wespen - Informationen zu Lebensweise und Bekämpfungsmöglichkeiten

Mittlere Wespe - Bekämpfung

Vor allem die Nester der Mittleren Wespe werden häufig aus Unkenntnis zerstört, da sie im Vergleich mit den Nestern anderer Wespenarten leicht zugänglich sind. Dies hat dazu geführt, dass Dolichovespula media vielerorts selten geworden ist. Da die Arbeiterinnen der Mittleren Wespe andere Insekten (vor allem Fliegen) erbeuten, spielt die Art im Ökosystem eine wichtige Rolle und sollte möglichst nicht bekämpft werden. Können Nester von Dolichovespula media nicht an ihrem Standort toleriert werden, so sollten die Kolonien fachmännisch umgesiedelt werden. Wir vermitteln Ihnen gerne Adressen von Betrieben, die sich auf das Umsiedeln von Wespenvölkern und Hornissenvölkern spezialisiert haben.