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Fleischfliegen bekämpfen

Fleischfliegen bekämpfen

Wissenschaftlicher Artname der Fleischfliege: Sarcophaga haemorrhoidalis (FALLÉN, 1816)

Wie sehen Fleischfliegen aus? 

Die Art Sarcophaga haemorrhoidalis gehört in die Familie Sarcophagidae, die im Deutschen auch als Fleischfliegen bezeichnet werden. Bei Fleischfliegen handelt es sich generell um mittelgroße Fliegen mit leckend-saugenden Mundwerkzeugen. Neben der Grauen Fleischfliege, deren wissenschaftlicher Artname Sarcophaga carnaria (LINNAEUS, 1758) lautet, tauchen auch andere Fleischfliegen wie Sarcophaga haemorrhoidalis häufig in Gebäuden auf. Die hellgrauen Imagines erreichen eine Körperlänge von 10 bis 15 mm. Auf dem lang gestreckten und hinten zugespitzten Hinterleib befinden sich helle und dunkle Glanzschuppen. Der mittlere Körperabschnitt (Thorax) weist dorsal drei dunkle Längsstreifen auf. Die Augen dieser Fleischfliegen sind ziegelrot.

Abbildung 1: Die Fleischfliege Sarcophaga haemorrhoidalis ist eine mittelgroße Fliegenart

Abbildung 1: Die Fleischfliege Sarcophaga haemorrhoidalis ist eine mittelgroße Fliegenart

Wo leben Fleischfliegen?

Sarcophaga haemorrhoidalis ist weltweit verbreitet. Mit ihren leckend-saugenden Mundwerkzeugen ernähren sich die Imagines von Nektar und nehmen darüber hinaus an Fleisch und Kot austretende Flüssigkeiten auf. Die Larven entwickeln sich beispielsweise in Kot, Tierkadavern oder Fleisch. Pro Jahr können mehrere Generationen ausgebildet werden. Die Überwinterung erfolgt als Larve oder Puppe.

Welche Schäden richten Fleischfliegen an? 

Sarcophaga haemorrhoidalis gilt vor allem als Hygieneschädling. Dadurch dass die Fleischfliegen sowohl Nahrungsmittel wie Fleisch als auch Kot als Nahrungsquelle nutzen, können sie humanpathogene und veterinärmedizinisch bedeutsame Krankheitskeime verbreiten. Die Verbreitung pathogener Mikroorganismen erfolgt sowohl über die Mundwerkzeuge und andere äußere Körperpartien, als auch über Kot und regurgitierten Nahrungsbrei der Fliegen. Noch bedeutender ist allerdings, dass die Larven dieser Fleischfliegenart als Erreger von Myiasen bei Schafen und anderen Haustierarten, Wildtieren und dem Menschen auftreten können. Myiasis oder „Madenfraß“ ist ein Sammelbegriff für den Befall eines lebenden Organismus mit Fliegenlarven (Maden). Eine wichtige Form der Myiasis ist die Wundmyiasis oder traumatische Myiasis der Haustiere, die besonders in tropischen und subtropischen Gebieten, aber auch in Mitteleuropa auftritt. In Mitteleuropa sind vor allem Schafe betroffen. Neben der Wundmyiasis verursacht Sarcophaga haemorrhoidalis auch okuläre, aurikuläre, rektale und urogenitale Myiasis. Neben Wild- und Haustieren parasitiert die Art gelegentlich auch am Menschen. So wird beispielsweise von vier Fällen aus Israel berichtet, bei denen Sarcophaga haemorrhoidalis eine aurikuläre Myiasis bei Kindern hervorrief.

Wie kann man Fleischfliegen bekämpfen? 

Fliegengitter an Fenstern und Türen verhindern, dass Fliegen und Mücken ins Haus eindringen können. Zur direkten Bekämpfung von Fleischfliegen eignen sich UV-Lampen, Fliegenfallen, Insektensprays und Fliegenstrips. Speziell UV-Lampen sind bei sachgerechter Anwendung umwelt- und anwenderfreundlich und können daher besonders zum Einsatz in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Lebensmittelverarbeitenden Betrieben oder Restaurants empfohlen werden. Die Fliegen werden von dem abgestrahlten UV-Licht angelockt und fliegen auf die Lampe zu. Hier bleiben sie dann auf einer Klebefolie haften. Da auch nützliche Insekten angezogen und getötet werden, ist die Anwendung von UV-Lampen nach der Bundesartenschutzverordnung im Freien unzulässig. Weitere Informationen zur Bekämpfung von Fleischfliegen finden Sie auf unserer Extraseite Fliegen bekämpfen.