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Fliegen - Brachycera

Fliegen (Brachycera)

Hier erfahren Sie alles über Erkennen, Vorkommen, Lebensweise, Schadwirkung und Bekämpfung von Fliegen (Brachycera).

Wissenschaftliche Bezeichnung: Brachycera
Verschiedene Vertreter der Echten Fliegen (Muscidae), Schmeißfliegen (Calliphoridae), Fleischfliegen (Sarcophagidae), Latrinenfliegen (Fanniidae), Fruchtfliegen (Drosophilidae), Buckelfliegen (Phoridae) und Bremsen (Tabanidae) werden als Schadinsekten eingestuft.

Fliegen - Erkennen

Fliegen gehören der Insektenordnung Diptera (Zweiflügler) an, da bei ihnen lediglich das erste Flügelpaar normal ausgebildet ist. Das zweite Flügelpaar ist zu sog. Halteren (Schwingkölbchen) umgebildet und enthält Sinnesorgane, mit denen das Insekt die Schwerkraft (genauer gesagt die sog. Corioliskräfte) wahrnehmen kann. Im Gegensatz zu Mücken, die ebenfalls den Dipteren angehören, besitzen Fliegen einen recht gedrungenen, kräftigen Körperbau, sowie vergleichsweise kurze Antennen, die nur aus drei Gliedern bestehen. Am Kopf fallen die großen Facettenaugen auf, mit denen sich die tagaktiven Fliegen optisch orientieren können.

Abbildung 1: Am Kopf der Fliegen fallen die großen Facettenaugen auf (hier: Stallfliege - Musca autmunalis)

Abbildung 1: Am Kopf der Fliegen fallen die großen Facettenaugen auf (hier: Stallfliege - Musca autmunalis)

Abbildung 2: Bei Fliegen und anderen Dipteren sind die Hinterflügel zu sog. Halteren (Schwingkölbchen) reduziert (hier: Große Stubenfliege - Musca domestica)

Abbildung 2: Bei Fliegen und anderen Dipteren sind die Hinterflügel zu sog. Halteren (Schwingkölbchen) reduziert (hier: Große Stubenfliege - Musca domestica)

Fliegen - Vorkommen und Lebensweise

Fliegen sind weltweit verbreitete Insekten. Während sich die Imagines häufig von Nektar ernähren, entwickeln sich Fliegenlarven oft in sich zersetzendem Pflanzenmaterial. Zahlreiche Fliegenarten, wie zum Beispiel die Große Stubenfliege (Musca domestica) oder die Schmeißfliege (Calliphora vicina) sind typische Hygieneschädlinge. Andere Fliegenarten, wie beispielsweise der Wadenstecher (Stomoxys calcitrans), gehören zu den blutsaugenden Insektenarten und müssen somit im weitesten Sinne als Gesundheitsschädlinge gelten.

Fliegen - Schadwirkung

Bei den meisten Arten der oben aufgeführten Brachycera-Familien handelt es sich um Hygieneschädlinge, die Stiche der blutsaugenden Bremsen sind mitunter sehr schmerzhaft und können bei sensiblen Personen deutliche Hautreaktionen auslösen, die manchmal als eine allergische Reaktion interpretiert werden. Viele Fliegenarten können aufgrund ihrer Ernährungsweise humanpathogene Krankheitserreger - in erster Linie Bakterien - übertragen. Da Fliegen mit ihren leckend-saugenden Mundwerkzeugen feste Nahrung nicht verwerten können, wird diese mit Hilfe von Verdauungsenzymen vorverdaut um dann in flüssiger Form aufgesaugt zu werden. Auf diese Weise können Krankheitserreger, die sich im Verdauungstrakt der Fliege befinden, auch auf Nahrungsmittel gelangen.

Fliegen - Bekämpfung

Um einem massenhaften Auftreten von Fliegen vorzubeugen, können verschiedene prophylaktische Maßnahmen ergriffen werden. So sollten Essensreste immer so schnell wie möglich in Zeitungspapier eingepackt in der Biomülltonne entsorgt werden. Werden Nahrungsreste dagegen auf dem Kompost entsorgt, so können sich hier in den Sommermonaten Myriaden von Goldfliegen und Fruchtfliegen entwickeln. Obst sollte stets in gut verschließbaren Behältern aufbewahrt werden. Bei den Biomülltonnen sollte darauf geachtet werden, dass der Deckel nicht offen stehen bleibt. Fliegengitter am Fenster verhindern zuverlässig das Eindringen von lästigen Insekten wie Fliegen, Mücken und Wespen. Für eine direkte Fliegenbekämpfung eignen sich UV-Lichtfallen, Fliegenfallen, Insektensprays und Fliegenstrips. Insektensprays enthalten verschiedene Kontaktinsektizide, die das Nervensystem der Insekten schädigen. Da diese Wirkstoffe in ähnlicher Weise auch auf das menschliche Nervensystem wirken, sollten die Anwendungsempfehlungen der Hersteller unbedingt beachtet werden. Ein giftfreies Verfahren ist dagegen der Einsatz von UV-Lichtfallen.