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Katzenfloh - Ctenocephalides felis

Katzenfloh (Ctenocephalides felis)

Hier erfahren Sie alles über Erkennen, Vorkommen, Lebensweise, Schadwirkung und Bekämpfung von Ctenocephalides felis (Katzenfloh).

Wissenschaftlicher Artname des Katzenflohs

Ctenocephalides felis (BOUCHÉ, 1835)

Katzenfloh - Erkennen

Katzenflöhe sind bräunliche, flügellose Insekten mit seitlich komprimiertem Körper. Das dritte Beinpaar von Ctenocephalides felis ist als Sprungbeinpaar ausgebildet. Diese kräftigen Sprungbeine ermöglichen es dem Katzenfloh relativ weite Sprünge zu machen oder sich im Haar des Wirtstieres fortzubewegen. In einer Laboruntersuchung stellte man fest, dass der Katzenfloh durchschnittlich 19,9± 9,1 cm weit springen kann. Die Weite der einzelnen Sprünge lag dabei zwischen 2 und 48 Zentimeter. Die durchschnittliche Sprunghöhe von Ctenocephalides felis betrug 13,2 cm - wobei der höchste Sprung eine Höhe von 17 Zentimeter erreichte (Cadiergues et al., 2000). Damit ist das Sprungvermögen beim Katzenfloh etwas weniger stark ausgeprägt, als beim nah verwandten Hundefloh (Ctenocephalides canis). Die Körperlänge variiert beim Katzenfloh zwischen 1,5 und 3,2 Millimetern.

Abbildung 1: Der Katzenfloh (Ctenocephalides felis) ist ein weit verbreiteter Hygieneschädling

Abbildung 1: Der Katzenfloh (Ctenocephalides felis) ist ein weit verbreiteter Hygieneschädling

Abbildung 2: Der Hühnerfloh (Ceratophyllus gallinae) verursacht ähnliche Probleme wie der Katzenfloh (Ctenocephalides felis)

Abbildung 2: Der Hühnerfloh (Ceratophyllus gallinae) verursacht ähnliche Probleme wie der Katzenfloh (Ctenocephalides felis)

Abbildung 3: Der Igelfloh (Archaeopsylla erinacei) besitzt nicht die ausgeprägten Stachelkämme an Kopf und Vorderbrust wie der Katzenfloh (Ctenocephalides felis)

Abbildung 3: Der Igelfloh (Archaeopsylla erinacei) besitzt nicht die ausgeprägten Stachelkämme an Kopf und Vorderbrust wie der Katzenfloh (Ctenocephalides felis)

Katzenfloh - Vorkommen und Lebensweise

Wie andere Floharten auch, ist der Katzenfloh weltweit verbreitet. Hauptwirt von Ctenocephalides felis ist die Hauskatze, Nebenwirte sind unter anderem Haushund, Mensch, Ratten, Langschwanzmäuse, Zwergkaninchen, Ziegen, Schafe, Rinder und Pferde. In Nordamerika kommt der Katzenfloh bei mehreren wildlebenden Raubsäugern wie Waschbär, Coyote oder Rotfuchs, aber auch bei verschiedenen Nagetierarten vor. Vor der Eiablage müssen die Weibchen des Katzenflohs mindestens einmal Blut aufgenommen haben. Unter optimalen Bedingungen können weibliche Katzenflöhe ca. einen Monat lang täglich etwa 25 Eier ablegen (Durden & Traub, 2002). Aus den Eiern, die direkt in das Fell des Wirtstieres abgelegt werden, schlüpfen bei Zimmertemperatur innerhalb von zwei Tagen wurmförmige Larven, die weder Augen noch Beine besitzen. Die Larven von Ctenocephalides felis ernähren sich hauptsächlich von dem Kot der erwachsenen Katzenflöhe, der aus kaum verdautem, getrocknetem Blut besteht. Die Larvalentwicklung erfolgt an trockenen und warmen Plätzen, die eine Temperatur von ca. 25°C und eine Luftfeuchtigkeit von mindestens 75 % aufweisen. Die Dauer der Larvalentwicklung hängt von der Temperatur ab. Unter Laborbedingungen benötigten Larven von Ctenocephalides felis bei einer Temperatur von 13°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 75 % 34 Tage bis zur Verpuppung. Bei einer Temperatur von 30°C, sowie einer relativen Luftfeuchtigkeit von 80 % dauerte die Larvalentwicklung dagegen nur noch acht Tage (Dryden & Rust, 1994). Zur Verpuppung stellen die Larven von Ctenocephalides felis einen Kokon aus Spinndrüsensekret her. Die erwachsenen Katzenflöhe schlüpfen erst beim Vorhandensein bestimmter äußerer Reize wie Erschütterung des Bodens, Wärme oder einer hohen Kohlendioxid-Konzentration in der Luft. Alle diese Faktoren deuten auf die Präsenz eines geeigneten Wirtstieres hin. Der komplette Entwicklungszyklus des Katzenflohs dauert, je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit, zwischen 30 und 75 Tage.

Katzenfloh - Schadwirkung

Die erwachsenen Katzenflöhe ernähren sich vom Blut ihrer Wirte und gelten als ernstzunehmende Hygieneschädlinge, da sie unter anderem verschiedene bakterielle Krankheitserreger, wie zum Beispiel Staphylococcen, übertragen können. Der beim Blutsaugen abgegebene Speichel enthält bestimmte Substanzen (Antikoagulantien), die beim Wirtsorganismus die Blutgerinnung verhindern. Da Antikoagulantien Entzündungen verursachen und allergische Reaktionen auslösen können, können wiederholte Stiche des Katzenflohs zu stark juckenden Hautveränderungen führen. Infolge des Juckreizes kommt es häufig zu vermehrtem Kratzen, was Sekundärinfektionen fördert. Haus- oder Nutztiere, die von Katzenflöhen befallen sind, entwickeln oft allergische Reaktionen, sowie Hauterkrankungen wie eine chronische Dermatitis. Der Katzenfloh kann das Bakterium Rickettsia typhi übertragen, das das sog. Mäusefleckfieber hervorruft (Farhang-Azad et al, 1984). Außerdem fungiert Ctenocephalides felis als Zwischenwirt für die Nematodenart Dipetalonema reconditum, sowie für verschiedene Bandwurmarten (Cestoden). Neben Dipylidium caninum sind dies verschiedene Arten aus der Gattung Hymenolepis (Moore, 1962; Pugh, 1987; Marshall, 1983). Bei Kälbern kann ein Massenbefall mit dem Katzenfloh zu Eisenmangel, Anämie und letztlich sogar zum Tod führen.

Katzenfloh - Bekämpfung

Aufgrund seiner Eignung als Vektor für verschiedene Pathogene muss der Katzenfloh als ernstzunehmender Gesundheitsschädling angesehen werden, den es zu bekämpfen gilt. Vor dem Beginn einer Flohbehandlung muss zunächst der Befallsherd (zum Beispiel ein mit Flöhen befallenes Haustier) ermittelt werden. Hierzu ist es wichtig festzustellen, um welche Flohart es sich genau handelt. Gerne übernehmen wir in diesem Zusammenhang die Artdetermination der Flöhe. Um den Katzenfloh oder andere Floharten zu bekämpfen können Kontaktinsektizide wie Pyrethroide, eingesetzt werden, die dort appliziert werden, wo sich die Katzenflöhe regelmäßig aufhalten. Entwicklungshemmer wie S-Methoprene wirken ausschließlich gegen Eier und Larven von Ctenocephalides felis. Im Ei wird die Entwicklung des Flohembryos gestört, so dass es nicht zum Schlupf der Larve kommen kann. Bei den Larven des Katzenflohs kommt es unter dem Einfluss des Entwicklungshemmers zu Häutungsproblemen, die schließlich zum Absterben der Flohlarve führen. Um den Bekämpfungserfolg sicherzustellen empfiehlt es sich generell, die Behandlung mit Kontaktinsektiziden und Entwicklungshemmern nach ein bis zwei Wochen zu wiederholen, auch wenn bereits kurz nach Beginn der Bekämpfung keine Katzenflöhe mehr gefunden werden.