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Spanische Wegschnecke - Arion lusitanicus

Spanische Wegschnecke (Arion lusitanicus)

Hier erfahren Sie alles über Erkennen, Vorkommen, Lebensweise, Schadwirkung und Bekämpfung von Arion lusitanicus (Spanische Wegschnecke).

Wissenschaftlicher Artname der Spanischen Wegschnecke

Arion lusitanicus MABILLE, 1868

Spanische Wegschnecke - Erkennen

Die Spanische Wegschnecke ist eine Nacktschnecke aus der Familie Arionidae, die innerhalb der Klasse Gastropoda (Schnecken) zur Unterklasse Pulmonata (Lungenschnecken) gerechnet wird. Die mittelgroße bis große Spanische Wegschnecke kann ausgestreckt ca. sieben bis 14 Zentimeter lang werden. Die Färbung von Arion lusitanicus ist sehr variabel und reicht von grau-grün bis orangerot. Die meisten Individuen der Spanischen Wegschnecke sind einheitlich grau bis braun gefärbt. Die Jungtiere von Arion lusitanicus sind kontrastreich gezeichnet. Bei ihnen ist die Grundfärbung in der Regel heller als bei den ausgewachsenen Schnecken. Zudem weisen sie zwei dunkle Seitenbinden auf. Bei der Spanischen Wegschnecke ist die Kriechsohle oft weißlich, der abgegebene Schleim ist farblos. Ein Fußsaum mit feiner Querstreifung bildet die Begrenzung zur Körperoberseite, die grobe Querrunzeln aufweist.

Abb. 1: Die Spanische Wegschnecke (Arion lusitanicus) kam ursprünglich nur auf der Iberischen Halbinsel und in Westfrankreich vor

Abb. 1: Die Spanische Wegschnecke (Arion lusitanicus) kam ursprünglich nur auf der Iberischen Halbinsel und in Westfrankreich vor

Abb. 2: Die Jungtiere der Spanischen Wegschnecke (Arion lusitanicus) sind kontrastreich gezeichnet

Abb. 2: Die Jungtiere der Spanischen Wegschnecke (Arion lusitanicus) sind kontrastreich gezeichnet

Abb. 3: Die Genetzte Ackerschnecke (Deroceras reticulatum) ist wie die Spanische Wegschnecke (Arion lusitanicus) ein Pflanzenschädling

Abb. 3: Die Genetzte Ackerschnecke (Deroceras reticulatum) ist wie die Spanische Wegschnecke (Arion lusitanicus) ein Pflanzenschädling

Spanische Wegschnecke - Vorkommen und Lebensweise

Die Spanische Wegschnecke war ursprünglich ausschließlich in Südwesteuropa verbreitet. Sie besiedelt dort naturnahe Lebensräume. Vermutlich wurde Arion lusitanicus seit den sechziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts mit Gemüseimporten nach Mittel - und Südosteuropa eingeführt. Hier hat sie sich vor allem auf Kulturland stark ausgebreitet. In Deutschland wurde Arion lusitanicus erstmals im Jahr 1969 nachgewiesen. Mittlerweile kommt die Spanische Wegschnecke fast überall in Europa vor. Ihre Nahrung besteht meist aus wasserhaltigen Pflanzenteilen. Die Nahrung wird, wie bei vielen anderen Schneckenarten auch, mit einer Raspelzunge, der sog. Radula, zerkleinert. Spanische Wegschnecken können sich gegenseitig begatten, da sie wie alle Pulmonaten (Landlungenschnecken) Zwitter sind. Die Paarung findet im Verlauf des Sommers statt. Einige Tage bis Wochen nach der Paarung legen die Schnecken dann insgesamt 200 bis 400 Eier in mehreren Schüben ab. Die Gelege werden meist unter Rindenstücken oder ähnlichem deponiert Die Jungtiere der Spanischen Wegschnecke schlüpfen entweder noch im Spätherbst oder aber nach Ende des Winters (Februar/März). Sie weisen beim Schlupf eine Körperlänge von ca. zehn Millimetern auf. Arion lusitanicus ist univoltin, das heißt es tritt nur eine Generation dieser Schadschnecke pro Jahr auf.

Spanische Wegschnecke - Schadwirkung

Spanische Wegschnecken können in der Landwirtschaft, sowie in Gemüsegärten beträchtliche Schäden anrichten, indem sie die Blattfläche der Pflanzen verringern, Saatgut und Keimlinge verzehren und Stängel oder Triebe zerstören. Zudem wird der Wert des Ernteguts aufgrund von Fraßschäden, Schleimspuren oder der Anwesenheit von Schnecken bzw. des Schneckenkots auf den Pflanzen gemindert. Häufig siedeln sich an den Fraßstellen Pilze an und die geschädigten Pflanzen verrotten. Im Gartenbau treten vor allem Nacktschnecken aus den Familien Arionidae (Wegschnecken) und Limacidae (Egelschnecken) als Schädlinge auf. Die wichtigsten Arten sind neben der Spanischen Wegschnecke vor allem die Genetzte Ackerschnecke (Deroceras reticulatum) und die Gartenwegschnecke (Arion hortensis).

 

Spanische Wegschnecke - Bekämpfung

Eine bewährte mechanische Bekämpfungsmaßnahme stellen die sog. Schneckenzäune dar. Sie verhindern, dass Spanische Nacktschnecken und andere Schadschnecken in Gemüsebeete eindringen können. Um Spanische Wegschnecken und andere Schadschnecken direkt zu bekämpfen stehen Präparate mit den Wirkstoffen Eisen-3-Phosphat, Metaldehyd und Methiocarb zur Verfügung. Eisen-3-Phosphat wirkt selektiv gegen Schnecken und bewirkt nach der Aufnahme einen schnellen Fraßstopp. Der Wirkstoff führt zu Zellveränderungen im Kropf und der Mitteldarmdrüse der Schnecke. Kurz nach Aufnahme des Wirkstoffs stellen die Tiere die Nahrungsaufnahme ein und ziehen sich in ihre Verstecke zurück, wo sie nach einigen Tagen verenden. Metaldehyd bewirkt eine starke Schleimabsonderung bei den Schnecken, so dass diese durch Austrocknung verenden. Der Einsatz von Metaldehyd-Präparaten empfiehlt sich daher besonders bei trockener Witterung. Methiocarb wirkt als Nervengift. Die betroffenen Schnecken werden zunächst hyperaktiv, verlieren dann den Muskeltonus und sterben letztendlich.