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Tigerschnegel - Limax maximus

Tigerschnegel (Limax maximus)

Hier erfahren Sie alles über Erkennen, Vorkommen, Lebensweise, Schadwirkung und Bekämpfung des Tigerschnegels (Limax maximus).

Wissenschaftlicher Artname des Tigerschnegels

Limax maximus LINNAEUS, 1758

Tigerschnegel - Erkennen

Der Tigerschnegel gehört innerhalb der Gruppe der Landlungenschnecken zur Familie der Großschnegel (Limacidae). Alle Schnegel sind Nacktschnecken, die ein Gehäuserudiment, das sog. Schälchen, besitzen. Dieses Schälchen, das komplett im Mantel verborgen ist, dient den Schnecken als Kalkspeicher und wird drei bis fünf Millimeter lang. Der Tigerschnegel erreicht laut Fechter & Falkner (1990) im ausgestreckten Zustand eine Körperlänge von dreizehn Zentimetern. Seinen deutschen Namen erhielt der Tigerschnegel aufgrund seiner kontrastreichen Färbung. Auf bräunlichem bis grauem Untergrund zeigt die Art eine sehr variable, dunkle Flecken- oder Streifenzeichnung. Der Fuß von Limax maximus ist einfarbig. Die kräftigen Fühler, an deren Spitze die Augen sitzen, sind hell bis fleischfarben gefärbt. Die Atemöffnung liegt kurz hinter dem Kopf auf der rechten Seite des Körpers.

Abb. 1: Der Tigerschnegel (Limax maximus) wird bis zu dreizehn Millimeter lang

Abbildung 1: Der Tigerschnegel (Limax maximus) wird bis zu dreizehn Zentimeter lang

Abb. 2: Tigerschnegel (Limax maximus) kommen regelmäßig in Gärten vor

Abbildung 2: Tigerschnegel (Limax maximus) kommen regelmäßig in Gärten vor

Tigerschnegel - Vorkommen und Lebensweise

Ursprünglich war der Tigerschnegel vermutlich nur in Südwesteuropa heimisch. Heute besiedelt diese Nacktschneckenart ganz Mitteleuropa. Darüber hinaus reicht sein Verbreitungsgebiet bis nach Skandinavien und in das Kaukasus-Gebiet. In den nördlicheren Regionen seines Vorkommensgebietes findet man Limax maximus fast nur noch in Kulturland. Durch den Menschen wurde der Tigerschnegel zudem in Nordamerika, Australien, Tasmanien, Neuseeland und Südafrika angesiedelt. Der Tigerschnegel stammt vermutlich ursprünglich aus Wäldern, ist aber heute wie die Spanische Wegschnecke (Arion lusitanicus) als Kulturfolger zu bezeichnen. In Deutschland findet man die Art meist in Kulturland wie Gärten, Streuobstwiesen, Feldgehölzen, Hecken, Gebüschen, Parks, Industriebrachen oder innerstädtischen Grünanlagen. Daneben lebt Limax maximus aber auch in naturnahen Biotopen wie Weichholz-Auwäldern. Regelmäßig findet man Tigerschnegel auch in feuchten Kellern, Scheunen oder alten, kühlen Gebäuden. Nach den Untersuchungen von Frömming (1952) ernähren sich frisch geschlüpften Tigerschnegel in den ersten Tagen von verrottendem Pflanzenmaterial. Später bevorzugen sie Kartoffeln und anderes Knollengemüse, sowie Salatgurken, Tomaten und Kürbis. Außerdem zeigten die Tiere in den Versuchen eine Vorliebe für Pfirsiche, Pflaumen und Kirschen. In der Regel erfolgt die Paarung des Tigerschnegels zwischen Juli und September. Limax maximus ist ein Zwitter, dies bedeutet, dass alle Individuen sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane besitzen. Der eigentlichen Begattung geht ein längeres Paarungsvorspiel voraus, bei dem ein Individuum hinter einem anderen Tier her kriecht und dieses durch Berührungen des Schwanzendes stimuliert. Später umkreisen sich die beiden Partner und sondern dabei große Mengen Schleim ab. Bei der Begattung umschlingen sich die beiden Schnecken und seilen sich gemeinsam an einem bis zu vierzig Zentimeter langen Schleimfaden ab. In dieser Position werden auch die Spermatophoren ausgetauscht, die die männlichen Geschlechtszellen enthalten. Rund zwei bis drei Wochen nach der Paarung legen die Schnecken ein Gelege von bis zu 200 glasklaren Eiern ab, die einen Durchmesser von 3,5 bis 4 Millimetern haben. Die frisch geschlüpften Jungschnecken sind laut Frömming (1952) acht bis dreizehn Millimeter lang und ein bis zwei Millimeter breit. Tigerschnegel erreichen ein Alter von zwei bis drei Jahren. Limax maximus ist vorwiegend nachtaktiv. Nur bei feuchtwarmer Witterung und bedecktem Himmel kann man diese Nacktschnecken gelegentlich auch tagsüber außerhalb ihres Verstecks beobachten.

Tigerschnegel - Schadwirkung

Tigerschnegel können durch das Anfressen von verschiedenen Gemüsesorten wie Tomaten, Gurken oder Kürbis Schäden in Gemüsegärten anrichten. In feuchten Kellern können sie dort gelagertes Knollengemüse wie Kartoffeln befallen. Im Erwerbsgartenbau wird der Wert des Ernteguts aufgrund von Fraßschäden, Schleimspuren oder der Anwesenheit von Schnecken bzw. des Schneckenkots auf den Pflanzen gemindert. Im Prinzip verursacht Limax maximus ähnliche Schäden wie die Spanische Wegschnecke (Arion lusitanicus) oder die Genetzte Ackerschnecke (Deroceras reticulatum). Allerdings ist der Tigerschnegel bei weitem nicht so häufig wie diese beiden Schadschneckenarten.

Tigerschnegel - Bekämpfung

Durch das Aufstellen von Schneckenzäunen lässt sich wirkungsvoll verhindern, dass Tigerschnegel oder andere Schadschnecken in Gemüsebeete eindringen können. Für die direkte Bekämpfung von Tigerschnegeln, Spanischen Wegschnecken oder Genetzten Ackerschnecken können Schädlingsbekämpfungs-Präparate mit den Wirkstoffen Eisen(III)-Phosphat, Metaldehyd und Methiocarb eingesetzt werden. Der Wirkstoff Eisen(III)-Phosphat wirkt selektiv gegen Schnecken und führt dazu, dass die Schnecken bereits kurze Zeit nachdem sie den Wirkstoff aufgenommen haben kein Futter mehr zu sich nehmen. Laut Angaben des Herstellers hat der Wirkstoff keine negativen Auswirkungen auf andere Organismen. Der Wirkstoff Metaldehyd sorgt dafür, dass die Schnecken sehr viel Schleim absondern. Besonders während einer Periode mit warmem und trockenem Wetter können die betroffenen Schnecken austrocknen und absterben. Methiocarb wiederum ist ein Nervengift. Nach Aufnahme dieses Gifts werden die Schnecken zunächst sehr aktiv und verlassen auch am Tage ihre Verstecke. Später verenden sie dann ebenfalls infolge des eingetretenen Wasserverlustes.

Abb. 3: Die Spanische Wegschnecke (Arion lusitanicus) ist wie der Tigerschnegel (Limax maximus) eine relativ große Nacktschnecke

Abbildung 3: Die Spanische Wegschnecke (Arion lusitanicus) ist wie der Tigerschnegel (Limax maximus) eine relativ große Nacktschnecke

Abb. 4: Die Genetzte Ackerschnecke (Deroceras reticulatum) ist wie der Tigerschnegel (Limax maximus) ein Pflanzenschädling

Abbildung 4: Die Genetzte Ackerschnecke (Deroceras reticulatum) ist wie der Tigerschnegel (Limax maximus) ein Pflanzenschädling