Hier erfahren Sie alles über Erkennen, Vorkommen, Lebensweise, Schadwirkung und Bekämpfung der Goldfliege (Lucilia sericata).
Lucilia sericata (MEIGEN, 1826)
Die Goldfliege ist durch ihre glänzend gold-grüne Färbung unverwechselbar. Die erwachsenen Fliegen (Imagines) werden zwischen fünf und elf Millimeter groß. Die elfenbeinfarbenen Larven dieser Fliegenart erreichen eine Länge von bis zu elf Millimetern.
Abbildung 1: Die Goldfliege (Lucilia sericata) ist durch ihre gold-grün glänzende Färbung unverwechselbar
Abbildung 2: Die Schmeißfliege (Calliphora vicina) ist nah mit der Goldfliege (Lucilia sericata) verwandt
Abbildung 3: Die Große Stubenfliege (Musca domestica) ist wie die Goldfliege (Lucilia sericata) ein Hygieneschädling
Der Verbreitungsschwerpunkt der Goldfliege liegt in der nördlichen Hemisphäre (Europa, Asien und Nordamerika). Lucilia sericata sind tagaktive Insekten, die an Sonnentagen mehrere Kilometer auf der Suche nach geeigneten Brutplätzen zurücklegen können. Die Weibchen der Goldfliege legen ihre bis zu 3.000 Eier in verschiedene, eiweißreiche Brutsubstrate ab. Unter geeigneten Bedingungen schlüpfen die Larven dieser Fliegenart bereits nach 24 Stunden und bohren sich unter Abgabe bestimmter Enzyme (sog. Proteasen) in das Brutsubstrat ein. Bei ausreichend hohen Temperaturen verlassen die Fliegenmaden das Brutsubstrat bereits nach fünf Tagen und suchen zur Verpuppung trockene Verstecke in der Umgebung auf (wie zum Beispiel die Deckel von Biomülltonnen). Bei einer Temperatur von 30°C schlüpft die adulte Goldfliege dann nach vier bis sieben Tagen. Die Lebensdauer der Imagines beträgt drei bis vier Wochen. Zwischen Mai und Oktober können Goldfliegen unter mitteleuropäischen Verhältnissen bis zu acht Generationen ausbilden.
Die meisten Menschen sehen Fliegen in erster Linie als lästig an. Die Goldfliege gilt allerdings als bedeutender Hygieneschädling, da die Weibchen dieser Fliegenart ihre Eier gezielt an tierischen Nahrungsmitteln ablegen. Die Eiablage kann sogar in Kühlschränken und Kühlräumen erfolgen. Durch das abwechselnde Belaufen von Nahrungs- und Brutsubstraten spielt die Goldfliege bei der Verbreitung von humanpathogenen Krankheitskeimen eine wichtige Rolle. Möglich sind zum Beispiel die Übertragung von Pathogenen die Salmonellosen, Typhus, Parathyphus, Sommerdiarrhöen und Cholera hervorrufen können.
Für eine direkte Bekämpfung der Goldfliege eignen sich UV-Lichtfallen, Fliegenfallen, Insektensprays und Fliegenstrips. Speziell UV-Lichtfallen sind bei sachgerechter Anwendung umwelt- und anwenderfreundlich und können daher besonders zum Einsatz in Lebensmittelverarbeitenden Betrieben oder Restaurants empfohlen werden. Lucilia sericata wird von dem abgestrahlten UV-Licht angezogen und fliegt auf die Lampe zu. Hier bleibt die Goldfliege dann auf einer Klebefolie haften. Da auch nützliche Insekten wie zum Beispiel Schwebfliegen von dem abgestrahlten UV-Licht angezogen werden, ist die Anwendung von UV-Lichtfallen nach der Bundesartenschutzverordnung im Freien unzulässig.