Hier erfahren Sie alles über Erkennen, Vorkommen, Lebensweise, Schadwirkung und Bekämpfung der Kornmotte (Nemapogon granellus).
Nemapogon granellus (LINNAEUS, 1758)
Abbildung 1: Die Kornmotte (Nemapogon granellus) ist ein Vorratsschädling
Abbildung 2: Kornmotten (Nemapogon granellus) entwickeln sich in feuchtem Getreide
Die Falter der Kornmotte erreichen eine Körperlänge von bis zu sechs Millimetern und haben eine Flügelspannweite von maximal 14 Millimetern. Die Vorderflügel von Nemapogon granellus zeigen auf dunklem Grundton zahlreiche weißlich bis gelblich gefärbte Flecken. Am hinteren Flügelrand befinden sich graubraune Fransen. Auch die grau gefärbten Hinterflügel der Kornmotte weisen am Hinterrand lange Fransen auf. Kopf und Brust der Falter von Nemapogon granellus erscheinen weißlich.
Abbildung 3: Die Kleidermotte (Tineola bisselliella) gehört ebenso wie die Kornmotte (Nemapogon granellus) in die Familie Tineidae (Motten)
Abbildung 4: Die Getreidemotte (Sitotroga cerealella) ist ebenso wie die Kornmotte (Nemapogon granellus) ein Getreideschädling
Es handelt sich bei der Kornmotte um eine einheimische Art, deren Larven sich ursprünglich in Baumschwämmen entwickelt haben. Allerdings können sich die Larven auch in verschiedenen Getreidearten, Hülsen- oder Trockenfrüchten entwickeln. Das Weibchen von Nemapogon granellus legt rund 100 Eier direkt in das Brutsubstrat der Larven ab. Die gesamte Entwicklungsdauer beträgt zwei bis fünf Monate. Die Kornmotte ist für ihre Entwicklung auf eine relativ hohe Luft- und Substratfeuchtigkeit angewiesen. Da es sich um eine einheimische Art handelt, werden tiefe Temperaturen relativ gut vertragen. Im Freiland treten die Falter von Nemapogon granellus hauptsächlich in den Monaten Juli und August auf.
Die Kornmotte befällt alle Getreidearten, aber auch Hülsenfrüchte, Trockenfrüchte oder Mandeln und ist daher ein typischer Vorratsschädling. Vorräte werden durch Fraßmehl, sowie den Kot der Tiere unbrauchbar gemacht. Außerdem geben die Larven von Nemapogon granellus Spinnfäden ab, was in Getreide zu einer Verklumpung führt. Derartige Klumpen bestehen meist aus 20 bis 30 Getreidekörnern, Kot, Fraßmehl, Larven und Puppen. Mit befallenen Lebensmitteln kann die Kornmotte auch in Privathaushalte gelangen.
Werden Lebensmittel und Vorräte kühl und trocken gelagert hat die Kornmotte meist keine Chance sich zu vermehren und im Lagergut Schaden anzurichten. In Lebensmittellagern kann man die Kornmotte mit leichtflüchtigen Kontaktinsektiziden bekämpfen. Ziel der Bekämpfungsmaßnahmen sind herumfliegende Falter von Nemapogon granellus und die auf der Oberfläche des Lagerguts abgelegten Eier. So genannte Insektenstrips geben den insektiziden Wirkstoff Dichlorvos über einen Zeitraum von mehreren Wochen hinweg an die Raumluft ab. Beim Einsatz von Dichlorvos-Präparaten ist zu beachten, dass dieser Wirkstoff auch eine Wirkung auf das menschliche Nervensystem hat. Dichlorvos-Insektenstrips sollten daher nicht in Räumen eingesetzt werden, in denen sich regelmäßig Personen aufhalten.