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Springschwänze - Collembola

Springschwänze (Collembola)

Hier erfahren Sie alles über Erkennen, Vorkommen, Lebensweise, Schadwirkung und Bekämpfung von Springschwänzen (Collembola).

Wissenschaftlicher Artname

Collembola

Springschwänze - Erkennen

Wie Insekten haben auch Springschwänze sechs Beine. Allerdings gibt es zwischen Springschwänzen und Insekten eine Reihe morphologischer Unterschiede, weshalb Springschwänze nicht zu den Insekten gezählt werden. Bei Springschwänzen liegen die Mundwerkzeuge in einer taschenförmigen Einbuchtung der Kopfkapsel und sind äußerlich nicht sichtbar. In der Regel erreichen Springschwänze nur eine Körperlänge von ein bis zwei Millimeter. Die Antennen besitzen vier bis sechs Glieder. Springschwänze haben auf jeder Kopfseite maximal acht Punktaugen (Ommatidien). Springschwänze haben drei Brustsegmente und sechs Hinterleibssegmente, während Insekten normalerweise elf Hinterleibssegmente besitzen. Charakteristisch für Springschwänze ist die sog. Sprunggabel oder Furca, die sich am vierten Hinterleibssegment befindet. Die Sprungabel ist normalerweise nach vorne in Richtung des Kopfes umgelegt und mechanisch arretiert. Wenn sich diese Sperre plötzlich löst, so schnellt die Sprunggabel nach hinten und katapultiert den Springschwanz mehrere Zentimeter hoch in die Luft. Auf diese Art und Weise können Springschwänze vor potenziellen Freßfeinden fliehen.

Abb. 1: Springschwänze (Collembola) besitzen am vierten Hinterleibssegment eine Sprunggabel

Abb. 1: Springschwänze (Collembola) besitzen am vierten Hinterleibssegment eine Sprunggabel

Abb. 2: Springschwänze (Collembola) können sich massenhaft auf Flachdächern vermehren

Abb. 2: Springschwänze (Collembola) können sich massenhaft auf Flachdächern vermehren

Springschwänze - Vorkommen und Lebensweise

Springschwänze sind weltweit verbreitet und leben vor allem auf dem Boden, in der Streuschicht und bis zu zehn Zentimeter tief in der Erde. Springschwänze kommen von der Meeresküste bis hinauf zu Gebirgsgletschern vor. Manche Arten besiedeln sogar die Wasseroberfläche. Generell findet man Springschwänze in Lebensräumen, die eine hohe Luftfeuchtigkeit aufweisen. Springschwänze ernähren sich von Pflanzenmaterial wie Algen, Pollen oder abgestorbenen Blättern. In Böden sind Springschwänze nach den Milben die artenreichste Tiergruppe. Die im Boden lebenden Collembolenarten sind im Gegensatz zu den oberirdisch lebenden Arten unpigmentiert. Springschwänze können ein Alter von bis zu einem Jahr erreichen und dabei bis zu 350 Eier ablegen. Springschwänze häuten sich zeitlebens.

Springschwänze - Schadwirkung

Springschwänze sind keine Schädlinge, können aber unter bestimmten Umständen lästig werden. Hin und wieder gelangen Springschwänze mit selbst geerntetem Gemüse, Kartoffeln oder Brennholz ins Haus. In feuchten Kellern können sie nicht nur überleben, sondern sich hier sogar fortpflanzen. Vor allem auf Flachdächern, die mit Kies bedeckt sind, können sich Springschwänze massenhaft vermehren, da sich zwischen dem Kies Blütenpollen sammeln oder Algen vermehren, von denen sich die Springschwänze ernähren. Während einer Trockenperiode können die dort lebenden Springschwänze in großer Zahl auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen in Häuser eindringen. Mitunter vermehren sich Springschwänze auch in der Erde von Blumentöpfen.

Springschwänze - Bekämpfung

Springschwänze sind in ihrem natürlichen Lebensraum sehr nützliche Lebewesen, die durch das Verzehren von abgestorbenem Pflanzenmaterial entscheidend an der Humusbildung beteiligt sind. Falls Springschwänze massenhaft in Wohnungen eindringen, so können die Tiere mit Kontaktinsektiziden bekämpft werden. Um ein Eindringen der Springschwänze aus dem Außenbereich zu verhindern, können Fassaden mit einem insektiziden Spritzbelag belegt werden.