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Glänzendschwarzer Getreideschimmelkäfer - Alphitobius diaperinus

Glänzendschwarzer Getreideschimmelkäfer (Alphitobius diaperinus)

Hier erfahren Sie alles über Erkennen, Vorkommen, Lebensweise, Schadwirkung und Bekämpfung von Alphitobius diaperinus (Glänzendschwarzer Getreideschimmelkäfer).

Wissenschaftlicher Artname des Glänzendschwarzen Getreideschimmelkäfers

Alphitobius diaperinus (PANZER, 1797)

Glänzendschwarzer Getreideschimmelkäfer - Erkennen

Der fünf bis sechs Millimeter lang werdende Glänzendschwarze Getreideschimmelkäfer ist glänzend braun bis schwarz gefärbt und hat eine ovale Körperform. Das Halsschild von Alphitobius diaperinus ist genauso breit wie die beiden Flügeldecken zusammen. Die lang gestreckte Larve des Glänzendschwarzen Getreideschimmelkäfers wird bis zu 15 Millimeter lang und ähnelt hinsichtlich Färbung und Habitus den Larven des Mehlkäfers (Tenebrio molitor). Das Körperende der Larve von Alphitobius diaperinus läuft spitz zu und endet in einem kurzen Stachel.

Abbildung 1: Wie viele Vorratsschädlinge gehört auch der Glänzendschwarze Getreideschimmelkäfer (Alphitobius diaperinus) in die Familie der Schwarzkäfer (Tenebrionidae)

Abbildung 1: Wie viele Vorratsschädlinge gehört auch der Glänzendschwarze Getreideschimmelkäfer (Alphitobius diaperinus) in die Familie der Schwarzkäfer (Tenebrionidae)

Abbildung 2: Die Larve des Mehlkäfers (Tenebrio molitor) ähnelt der Larve des Glänzendschwarzen Getreideschimmelkäfers (Alphitobius diaperinus)

Abbildung 2: Die Larve des Mehlkäfers (Tenebrio molitor) ähnelt der Larve des Glänzendschwarzen Getreideschimmelkäfers (Alphitobius diaperinus)

Abbildung 3: Glänzendschwarze Getreideschimmelkäfer (Alphitobius diaperinus) treten oft in Getreidemühlen auf

Abbildung 3: Glänzendschwarze Getreideschimmelkäfer (Alphitobius diaperinus) treten oft in Getreidemühlen auf

Glänzendschwarzer Getreideschimmelkäfer - Vorkommen und Lebensweise

Es handelt sich bei dem Glänzendschwarzen Getreideschimmelkäfer um eine Wärme liebende Art, die auf eine recht hohe Luftfeuchtigkeit angewiesen ist. In Deutschland findet man Alphitobius diaperinus daher häufig in Bäckereien, Mühlen und Geflügelfarmen. Besonders in Geflügelzuchtbetrieben kann der Glänzendschwarze Getreideschimmelkäfer in Massen auftreten und hier durch die Übertragung von Pathogenen enorme Schäden anrichten. Bei Temperaturen von weniger als 10°C kann sich der Glänzendschwarze Getreideschimmelkäfer nicht entwickeln. Bei einer konstanten Temperatur von 15°C dauert die komplette Entwicklung vom Ei zum Käfer zwischen 122 und 137 Tagen. Dagegen benötigt Alphitobius diaperinus bei einer Temperatur von 32°C lediglich 34 bis 53 Tage für den kompletten Entwicklungszyklus. Die Larve von Alphitobius diaperinus macht sieben Häutungen durch. Bei der siebten Häutung verwandelt sie sich in eine Puppe. Bereits einen Tag nach der Kopulation legt das Weibchen von Alphitobius diaperinus 14 bis 20 Eier einzeln an das Nahrungssubstrat ab. Häufig werden die Eier auch mit der drei mm langen Legeröhre in das Nahrungssubstrat hinein geschoben. Die Eier des Glänzendschwarzen Getreideschimmelkäfers sind von elliptischer Form and beidseitig leicht eingedellt. Sie sind ca. 1,5 mm lang, weiß und besitzen eine klebrige Oberfläche. Bei einer Temperatur von 25°C schlüpfen ca. zwei mm lange Larven bereits fünf bis sechs Tage nach der Eiablage. Diese Eilarven sind sehr beweglich und bohren sofort Gänge durch das Nahrungssubstrat.

 

Glänzendschwarzer Getreideschimmelkäfer - Schadwirkung

Bevorzugt befällt Alphitobius diaperinus faulende und schimmlige Vorräte. Vermehrt richtet der Glänzendschwarze Getreideschimmelkäfer Schäden in Brot, Mehl und anderen Getreideprodukten an. Befallene Produkte werden durch den Kot von Alphitobius diaperinus, sowie durch das staubfeine Fraßmehl verunreinigt und sind nicht für den Verzehr geeignet. Der Glänzendschwarze Getreideschimmelkäfer gilt zudem als Vektor für pathogene Mikroorganismen. So konnten aus adulten Käfern verschiedene menschenpathogene und tierpathogene Salmonellenarten, Coccidien und pathogene Serotypen von Escherichia coli isoliert werden. Tritt der Glänzendschwarze Getreideschimmelkäfer in Geflügelzuchtbetrieben auf, so können insbesondere Salmonellen durch diesen Hygieneschädling von Tier zu Tier bzw. von einer Mastperiode zur nächsten übertragen werden. In Schweinemastbetrieben oder Geflügelzuchtanlagen treten immer wieder Schäden an Dämmmaterialien auf, da sich die Larven zur Verpuppung in solche Materialien einbohren.

Glänzendschwarzer Getreideschimmelkäfer - Bekämpfung

Tritt Alphitobius diaperinus in Silos oder Lagerhallen auf, so stellt die Behandlung der befallenen Lebensmittel oder Futtermittel mit Kohlendioxid, Stickstoff oder Phosphorwasserstoff die einzig effektive Bekämpfungsmöglichkeit dar. Mit befallenen Lebensmitteln kann der Glänzendschwarze Getreideschimmelkäfer auch in Privathaushalte gelangen. Verunreinigte Lebensmittel sind nicht mehr genießbar und sollten umgehend vernichtet werden. In Geflügelzuchtbetrieben kann der Glänzendschwarze Getreideschimmelkäfer auch durch eine Heißluftanwendung bekämpft werden. Der Einsatz hoher Temperaturen gegen Schadinsekten wie Alphitobius diaperinus stellt eine rückstandsfreie Bekämpfungsmethode dar. Es ist davon auszugehen, dass bei einer Temperatur von 60°C eine einstündige Exposition zum vollständigen Absterben aller Entwicklungsstadien des Glänzendschwarzen Getreideschimmelkäfers führt. Bei Einsatz dieses thermischen Verfahrens ist darauf zu achten, dass alle Bereiche des zu behandelnden Geflügelzuchtbetriebes den für einen Bekämpfungserfolg notwendigen hohen Temperaturen ausgesetzt sind. Andernfalls könnten einige Individuen von Alphitobius diaperinus in etwas kühleren Bereichen überleben. Diese Methode zur Bekämpfung von vorratsschädlichen Käferarten ist auch unter dem Begriff "Wärmeentwesung" bekannt und wird nur von wenigen, spezialisierten Schädlingsbekämpfungs-Unternehmen angeboten.

Abbildung 4: Glänzendschwarze Getreideschimmelkäfer (Alphitobius diaperinus) werden rund einen halben Zentimeter lang

Abbildung 4: Glänzendschwarze Getreideschimmelkäfer (Alphitobius diaperinus) werden rund einen halben Zentimeter lang

Abbildung 5: Kopfansicht des Glänzendschwarzen Getreideschimmelkäfers (Alphitobius diaperinus)

Abbildung 5: Kopfansicht des Glänzendschwarzen Getreideschimmelkäfers (Alphitobius diaperinus)

Abbildung 6: Ventralansicht des Glänzendschwarzen Getreideschimmelkäfers (Alphitobius diaperinus)

Abbildung 6: Ventralansicht des Glänzendschwarzen Getreideschimmelkäfers (Alphitobius diaperinus)