06162-720 9797

Großer Reismehlkäfer - Tribolium destructor

Großer Reismehlkäfer (Tribolium destructor)

Hier erfahren Sie alles über Erkennen, Vorkommen, Lebensweise, Schadwirkung und Bekämpfung von Tribolium destructor (Großer Reismehlkäfer).

Wissenschaftlicher Artname des Großen Reismehlkäfers

Tribolium destructor (UYTTENBOOGAART, 1934)

Großer Reismehlkäfer - Erkennen

Der Große Reismehlkäfer aus der Familie der Schwarzkäfer (Tenebrionidae) wird bis zu 5,5 Millimeter lang und maximal 1,5 Millimeter breit. Tribolium destructor ist vom Habitus her relativ schmal. Die Färbung der Käfer ist kastanien- bis dunkelbraun. Die Körperoberfläche erscheint stark glänzend. Mundwerkzeuge und Beine sind dagegen eher rotbraun gefärbt. Die Antennen des Großen Reismehlkäfers bestehen aus elf Segmenten.

Abbildung 1: Der Große Reismehlkäfer (Tribolium destructor) gehört in die Familie der Schwarzkäfer (Tenebrionidae)

Abbildung 1: Der Große Reismehlkäfer (Tribolium destructor) gehört in die Familie der Schwarzkäfer (Tenebrionidae)

Abbildung 2: Kopfansicht des Großen Reismehlkäfers (Tribolium destructor)

Abbildung 2: Kopfansicht des Großen Reismehlkäfers (Tribolium destructor)

Abbildung 3: Typische Reismehlkäferspuren (hier: Amerikanischer Reismehlkäfer - Tribolium confusum) in Mehl

Abbildung 3: Typische Reismehlkäferspuren (hier: Amerikanischer Reismehlkäfer - Tribolium confusum) in Mehl

Großer Reismehlkäfer - Vorkommen und Lebensweise

Die ursprünglich vermutlich aus Indien stammende Art tritt in Europa vor allem in Mühlen, Bäckereien und Haushalten als Vorratsschädling auf. Der Große Reismehlkäfer befällt verschiedene Vorratsgüter. Im Rahmen einer Laboruntersuchung wurde festgestellt, dass sich Tribolium destructor in folgenden Nahrungssubstraten vermehren kann: Bruchgetreide (Reis, Weizen, Hafer), Mais, Weizenkleie, Haselnüsse, Walnüsse, Erdnüsse und Mandeln. Dagegen konnten sich Große Reismehlkäfer an intakten Getreidekörnern, mit Ausnahme von Mais, nicht entwickeln. Der gesamte Entwicklungszyklus dauert bei einer Temperatur von 25°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 75 % ca. 44 Tage. Der Große Reismehlkäfer ist sehr langlebig. In Laboruntersuchungen wurde festgestellt, dass die Imagines von Tribolium destructor unter günstigen Bedingungen bis zu eineinhalb Jahre leben können. Bei Temperaturen zwischen 15 und 20°C soll die Gesamtlebensdauer des Großen Reismehlkäfers sogar bei bis zu vier Jahren liegen.

Großer Reismehlkäfer - Schadwirkung

Der Große Reismehlkäfer befällt vor allem Bruchgetreide oder Getreide, das bereits von anderen Schädlingen wie dem Getreidekapuziner (Rhizopertha dominica) vorgeschädigt wurde. Außer in Getreide und Getreideprodukten wie Mehl wurde Tribolium destructor auch schon in Backwaren, Kartoffelflocken, Nudeln, Hundekuchen, Vogelfutter und Kleie gefunden. Befallene Ware wird durch den Kot des Großen Reismehlkäfers, sowie durch das staubfeine Fraßmehl der Schädlinge verunreinigt. Wesentlich bedeutender ist allerdings die Kontamination der befallenen Lebensmittel durch die von den Tieren abgegebenen Chinone, denen eine carcinogene Wirkung zugesprochen wird.

Großer Reismehlkäfer - Bekämpfung

Abgepackte Vorräte, die mit dem Großen Reismehlkäfer befallen sind, können mit den gasförmigen Insektiziden Kohlendioxid oder Phosphorwasserstoff begast werden. In Mühlen oder Bäckereien kann dieser Vorratsschädling auch durch eine Heißluftanwendung bekämpft werden. Der Einsatz hoher Temperaturen gegen Schadinsekten wie Tribolium destructor ist eine gängige Methode im Vorratsschutz. Allgemein gilt, dass bei einer Temperatur von 60°C eine einstündige Exposition zum vollständigen Absterben aller Entwicklungsstadien der zu bekämpfenden Insektenart führt. Bei Einsatz dieses thermischen Verfahrens ist darauf zu achten, dass alle Bereiche in dem jeweiligen Objekt die für einen Bekämpfungserfolg notwendigen hohen Temperaturen erreichen. Andernfalls könnten einige Individuen des Großen Reismehlkäfers in etwas kühleren Bereichen überleben. Zur Behandlung von leeren Lagerräumen können Schädlingsbekämpfungspräparate verwendet werden, die die Wirkstoffe Pyrethrum oder Diatomeenerde enthalten.