Hier erfahren Sie alles über Erkennen, Vorkommen, Lebensweise, Schadwirkung und Bekämpfung von Palorus ratzeburgi (Kleinäugiger Reismehlkäfer).
Palorus ratzeburgi (WISSMANN, 1848)
Wie der deutsche Trivialname bereits andeutet, besitzt der Kleinäugige Reismehlkäfer recht kleine Augen, die seitlich vorstehen. Die Fühler von Palorus ratzeburgi sind relativ kurz. Der dunkel gefärbte Kleinäugige Reismehlkäfer erreicht eine Körperlänge von bis zu drei Millimetern. Das Halsschild von Palorus ratzeburgi hat eine annähernd quadratische Form.
Abbildung 1: Der Amerikanische Reismehlkäfer (Tribolium confusum) gehört wie der Kleinäugige Reismehlkäfer (Palorus ratzeburgi) in die Familie Tenebrionidae
Abbildung 2: Der Rotbraune Reismehlkäfer (Tribolium castaneum) verursacht ähnliche Probleme wie der der Kleinäugige Reismehlkäfer (Palorus ratzeburgi)
Ursprünglich stammt der Kleinäugige Reismehlkäfer vermutlich aus Afrika, mittlerweile lebt Palorus ratzeburgi aber auch in anderen Regionen der Welt - vor allem in den Tropen. Die Entwicklung kann innerhalb eines Temperaturbereichs von 17 bis 37°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit zwischen 20 und 90 % erfolgen. Die Lebensweise des Kleinäugigen Reismehlkäfers entspricht weitgehend der Biologie von anderen, vorratsschädlichen Käferarten aus der Gattung Tribolium.
Der Kleinäugige Reismehlkäfer befällt verschiedene Getreidesorten wie Weizen, Haferflocken, Reis oder Mais. In Privathaushalte gelangt der Kleinäugige Reismehlkäfer mit befallenen Nahrungsmitteln bzw. mit Tierfutter. Lebensmittel werden durch Fraßmehl und Kot von Palorus ratzeburgi verunreinigt und sind für den menschlichen Verzehr nicht mehr geeignet.
Um den Kleinäugigen Reismehlkäfer zu bekämpfen, müssen befallene Lebensmittel in gasdichten Containern mit den gasförmigen Insektiziden Kohlendioxid oder Phosphorwasserstoff begast werden. Es ist darauf zu achten, dass die Insektizide ausreichend lange einwirken um alle Stadien von Palorus ratzeburgi abzutöten. Kohlendioxid wird unter hohem Druck eingesetzt, so dass die erforderliche Einwirkzeit auf z. T. weniger als eine Stunde reduziert werden kann. Dieses Bekämpfungsverfahren wird als Druckentwesung bezeichnet. Befallene Bereich können auch nach dem Prinzip der sog. "Wärmeentwesung" behandelt werden, um diesen Vorratsschädling zu bekämpfen.