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Kugelkäfer - Gibbium psylloides

Kugelkäfer (Gibbium psylloides)

Hier erfahren Sie alles über Erkennen, Vorkommen, Lebensweise, Schadwirkung und Bekämpfung von Gibbium psylloides (Kugelkäfer).

Wissenschaftlicher Artname des Kugelkäfers

Gibbium psylloides (CZENPINSKY, 1778)

Kugelkäfer - Erkennen

Der vom Aussehen eher an Spinnen oder Milben erinnernde Kugelkäfer besitzt lange, 11-gliedrige Antennen, die goldgelb behaart sind. Kopf, Halsschild und Flügeldecken von Gibbium psylloides sind unbehaart. Die Flügeldecken sind an der Naht miteinander verwachsen. Sie sind glatt, glänzend braunrot gefärbt und weisen keine Punktreihen auf. Die Hinterflügel fehlen, so dass die Käfer flugunfähig sind. Kugelkäfer erreichen eine Körperlänge von 2,1 bis 3,2 Millimetern.

Abb. 1: Der Kugelkäfer (Gibbium psylloides) erinnert auf den ersten Blick eher an eine Spinne

Abb. 1: Der Kugelkäfer (Gibbium psylloides) erinnert auf den ersten Blick eher an eine Spinne

Abb. 2: Die Antennen sind beim Kugelkäfer (Gibbium psylloides) fast so lang wie der restliche Körper

Abb. 2: Die Antennen sind beim Kugelkäfer (Gibbium psylloides) fast so lang wie der restliche Körper

Abb. 3: Kugelkäfer (Gibbium psylloides) kommen oft massenhaft in alten Fachwerkhäusern vor

Abb. 3: Kugelkäfer (Gibbium psylloides) kommen oft massenhaft in alten Fachwerkhäusern vor

Abb. 4: Die Larve des Kugelkäfers (Gibbium psylloides) erinnert vom Habitus her an einen Engerling

Abb. 4: Die Larve des Kugelkäfers (Gibbium psylloides) erinnert vom Habitus her an einen Engerling

Kugelkäfer - Vorkommen und Lebensweise

Der Kugelkäfer ist weltweit verbreitet und kann an verschiedenen Vorräten pflanzlicher und tierischer Herkunft schädlich werden. In Laboruntersuchungen entwickelten sich Kugelkäfer beispielsweise in Brot, Trockenhefe, sowie in einem Gemisch aus Roggenmehl, Garnelenschrot, Fischmehl, Ovomaltine und Trypsin. Besonders häufig kommt es in Fachwerkhäusern zu Massenvermehrungen, wo Larven und Imagines von Gibbium psylloides in den Strohfüllungen der Gefache leben. Die Eier von Gibbium psylloides haben eine Länge von ca. 0,6 mm und eine Breite von durchschnittlich 0,48 mm. Sie sind weiß, schwach opalglänzend, oval und ziemlich glatt. Ihre Oberfläche weist eine klebrige Substanz auf. Die Kugelkäfer-Weibchen legen die Eier einzeln in das Nahrungssubstrat ab. Bei einer Temperatur von 25°C schlüpfen die Larven nach ungefähr sechs Tagen. Bei einer Temperatur von 33°C dauert die Larvalentwicklung lediglich 45 Tage. Kugelkäfer haben eine Lebenserwartung von bis zu 18 Monaten. Sie tolerieren auch kühle Temperaturen und können lange Zeit ohne Nahrung auskommen. Sowohl die Larven, als auch die Käfer sind nachtaktiv. Den Tag verbringen die Käfer dicht aneinander gedrängt in Ritzen und Spalten.

 

Kugelkäfer - Schadwirkung

Der Kugelkäfer gilt sowohl als Hygieneschädling wie auch als Materialschädling. Nahrungsmittel und gelagertes Getreide werden angefressen und durch Kot, Larvenhäute und Puppenhüllen verunreinigt. Darüber hinaus werden Verpackungsmaterialien zerstört, in die sich die Larven von Gibbium psylloides zur Verpuppung einbohren. Ebenso wie die Larven anderer Diebkäferarten produzieren auch die Kugelkäferlarven zahlreiche Spinnfäden, die das Nahrungssubstrat vollständig durchsetzen können.

Kugelkäfer - Bekämpfung

Tritt Gibbium psylloides in Silos oder Lagerhallen auf, so können die gasförmigen Insektizide Stickstoff, Kohlendioxid oder Phosphorwasserstoff eingesetzt werden um den Kugelkäfer effektiv zu bekämpfen. Kommt dieser Materialschädling in Fachwerkhäusern vor, so können flüssige oder staubförmige Kontaktinsektizide in die Ausfachungen, in denen Gibbium psylloides lebt, appliziert werden. Auch die Lagererzwespe (Lariophagus distinguendus) kann zur Bekämpfung einer Kugelkäferplage eingesetzt werden.