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Parkettkäfer - Lyctus linearis

Parkettkäfer (Lyctus linearis)

Hier erfahren Sie alles über Erkennen, Vorkommen, Lebensweise, Schadwirkung und Bekämpfung von Lyctus linearis (Parkettkäfer).

Wissenschaftlicher Artname des Parkettkäfers

Lyctus linearis (GOEZE, 1777)

Parkettkäfer - Erkennen

Der Parkettkäfer gehört in die Familie der Splintholzkäfer (Lyctidae). Wie bei allen Arten aus der Familie Lyctidae ist der Kopf auch bei Lyctus linearis deutlich sichtbar und nicht unter dem Halsschild, dem sog. Pronotum, verborgen. In der Mitte des Halsschilds verläuft eine deutliche, längsovale Furche. Die lang gestreckten, meist einfarbig rotbraun bis schwarzbraun gefärbten Parkettkäfer erreichen eine Körperlänge von 2,5 bis fünf Millimeter. Die letzten beiden Antennenglieder sind stark vergrößert und bilden eine deutlich abgesetzte Fühlerkeule. Wenn die Parkettkäfer nach vollzogener Metamorphose aus dem Holz ausschlüpfen, hinterlassen sie kleine Fluglöcher, die einen Durchmesser von ein bis zwei Millimeter haben.

Abb. 1: Der Parkettkäfer (Lyctus linearis) ist ein typischer Materialschädling

Abb. 1: Der Parkettkäfer (Lyctus linearis) ist ein typischer Materialschädling

Abb. 2: Parkettkäfer (Lyctus linearis) - Kopfansicht

Abb. 2: Parkettkäfer (Lyctus linearis) - Kopfansicht

Abb. 3: Der Nordamerikanische Splintholzkäfer (Lyctus planicollis) ist nah mit dem Parkettkäfer (Lyctus linearis) verwandt

Abb. 3: Der Nordamerikanische Splintholzkäfer (Lyctus planicollis) ist nah mit dem Parkettkäfer (Lyctus linearis) verwandt

Parkettkäfer - Vorkommen und Lebensweise

Das Vorkommensgebiet von Lyctus linearis war ursprünglich auf Mitteleuropa beschränkt. Von hier aus wurde der Parkettkäfer auch nach Nordamerika verschleppt. Die Larvalentwicklung und somit auch ein Befall sind ab einer Holzfeuchtigkeit von sieben bis acht Prozent möglich. Optimal für die Entwicklung der Larven von Lyctus linearis ist eine Holzfeuchtigkeit von 16 %. Frisches Holz wird dagegen nicht befallen, da eine zu hohe Holzfeuchtigkeit die Entwicklung der Larven behindert. Die Flugzeit der Parkettkäfer liegt zwischen April und August. In diesem Zeitraum legen die Weibchen die Eier in kleinen Rissen und Spalten von unbehandeltem Holz ab. Direkt nach dem Schlupf beginnen die Larven von Lyctus linearis zu fressen und bohren sich somit gleichzeitig tiefer in das Holz ein. Auf diese Weise wird befallenes Holz mit der Zeit von immer mehr Fraßgängen durchzogen. Das aus den Fraßgängen der engerlingsartigen Larven herausrieselnde Bohrmehl ist sehr hell und fein. Die Larven des Parkettkäfers ernähren sich ausschließlich vom Stärkeanteil des Holzes. Cellulose und Lignin können sie dagegen nicht verwerten, da sie nicht in der Lage sind Cellulasen zu produzieren. Der Entwicklungszyklus des Parkettkäfers beträgt rund ein Jahr.

Parkettkäfer - Schadwirkung

Lyctus linearis ist ein wichtiger Materialschädling und befällt bevorzugt trockenes Eichenholz. Der Parkettkäfer verursacht sowohl in Holzlagern als auch in Privathaushalten vor allem Schäden an Parkettholz. Ein Auftreten im Privathaushalt ist meist darauf zurückzuführen, dass bereits befallene Parkettstäbe gekauft wurden. Holz, das mit Holzschutzmitteln behandelt wurde, wird von Lyctus linearis in der Regel nicht befallen.

Parkettkäfer - Bekämpfung

Die im Holz lebenden Entwicklungsstadien des Parkettkäfers lassen sich entweder mit Hilfe thermischer Verfahren oder aber durch eine Begasung der Holzteile abtöten. Bei einer Heißluft-Behandlung wird das Holz von warmer Luft mit einer Temperatur von 105 bis 120°C umspült. Um den Bekämpfungserfolg sicher zu stellen, muss im Holzkern für mindestens eine Stunde eine Temperatur von 55°C erreicht werden. Kleinere Holzgegenstände können eventuell auch für mehrere Tage bei sehr tiefen Temperaturen gelagert werden, um die darin lebenden Entwicklungsstadien des Parkettkäfers abzutöten. Um einen sicheren Erfolg dieser Methode zu gewährleisten, sollte befallenes Holz für mindestens eine Woche bei -20°C gelagert werden. Zur Begasung kann beispielsweise Sulfuryldifluorid eingesetzt werden. Wird Parkettfußboden vom Parkettkäfer befallen, so empfiehlt es sich die Parkettstäbe auszutauschen, da es hier in der Regel nicht gelingt diesen Materialschädling wirkungsvoll zu bekämpfen.