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Vierhornkäfer - Gnathocerus cornutus

Vierhornkäfer (Gnathocerus cornutus)

Hier erfahren Sie alles über Erkennen, Vorkommen, Lebensweise, Schadwirkung und Bekämpfung von Gnathocerus cornutus (Vierhornkäfer).

Wissenschaftlicher Artname des Vierhornkäfers

Gnathocerus cornutus (FABRICIUS, 1798)

Vierhornkäfer - Erkennen

Der Vierhornkäfer wird in die Familie der Schwarzkäfer (Tenebrionidae) eingeordnet. Er ist somit näher mit dem Mehlkäfer (Tenebrio molitor) oder dem Rotbraunen Reismehlkäfer (Tribolium castaneum) verwandt. Vierhornkäfer erreichen eine Länge von bis zu fünf Millimetern. Sie sind hellbraun bis braunrot gefärbt. Die Körperoberfläche von Gnathocerus cornutus erscheint glänzend und ist unbehaart. Der deutsche Trivialname nimmt auf die hornartigen Seitenränder am Kopf der Männchen Bezug, die sich von den Mandibeln bis hinter die Augen erstrecken. Den weiblichen Vierhornkäfern fehlen diese Fortsätze dagegen. Die cremefarbenen Eier messen 0,5 × 0,3 Millimeter. Die Larven von Gnathocerus cornutus besitzen sechs gut ausgebildete Beine und ähneln weitgehend den Larven anderer Tenebrionidenarten. Sie sind gelblich bis braun gefärbt, unbehaart und weisen eine zylinderförmige Gestalt auf. Kurz vor der Häutung erreichen die Larven des Vierhornkäfers eine Länge von bis zu zehn Millimetern. Die anfänglich helle, später teilweise braune Puppe wird bis zu 4,5 Millimeter lang.

Abb. 1: Der Vierhornkäfer (Gnathocerus cornutus) ist ein Vertreter der Familie der Schwarzkäfer (Tenebrionidae)

Abb. 1: Der Vierhornkäfer (Gnathocerus cornutus) ist ein Vertreter der Familie der Schwarzkäfer (Tenebrionidae)

Abb. 2: Männliche Vierhornkäfer (Gnathocerus cornutus) weisen zwei hornförmige Fortsätze am Kopf auf

Abb. 2: Männliche Vierhornkäfer (Gnathocerus cornutus) weisen zwei hornförmige Fortsätze am Kopf auf

Abb. 3: Der Rotbraune Reismehlkäfer (Tribolium castaneum) tritt oft gmeinsam mit dem Vierhornkäfer (Gnathocerus cornutus) als Schädling auf

Abb. 3: Der Rotbraune Reismehlkäfer (Tribolium castaneum) tritt oft gmeinsam mit dem Vierhornkäfer (Gnathocerus cornutus) als Schädling auf

Vierhornkäfer - Vorkommen und Lebensweise

Gnathocerus cornutus ist ein weltweit verbreiteter Vorratsschädling, der aber hauptsächlich in warmen Klimazonen auftritt. Der Vierhornkäfer kann sich in einem Temperaturbereich von bis zu 30°C und ab einer relativen Luftfeuchtigkeit von mindestens 40 % entwickeln. Die Weibchen von Gnathocerus cornutus legen zwischen 250 und 1.000 Eier einzeln und lose in das Brutsubstrat ab, aus denen unter optimalen Bedingungen nach rund sieben Tagen die Larven schlüpfen. Im Verlauf der rund einmonatigen Entwicklung häuten sich die Larven des Vierhornkäfers sechsmal. Die Verpuppung erfolgt häufig an der Oberfläche des Nahrungssubstrats. Die Puppenruhe dauert bis zu 30 Tage. Die Käfer selbst haben eine Lebenserwartung von maximal zehn Monaten.

Vierhornkäfer - Schadwirkung

Gnathocerus cornutus ist ein Vorratsschädling, der vor allem in Speichern und Mühlen auftritt und hier Getreide und Getreideprodukte, ölhaltige Sämereien, Erdnüsse, Kakaobohnen, Reis und Mais befällt. Vierhornkäfer fressen bevorzugt die eiweißreichen Schalenanteile des Getreides, sowie den Mehlkörper. Auf diese Weise entsteht ein charakteristisches Schadbild in Form von mehr oder weniger rund genagten Resten des Korninhalts. Befallene Lebensmittel werden durch den Kot der Vierhornkäfer und die leeren Larvenhüllen verschmutzt. Das durch die Fraßtätigkeit von Gnathocerus cornutus entstehende Fraßmehl bietet Milben und Schimmelpilzen ideale Lebensbedingungen.

Vierhornkäfer - Bekämpfung

Tritt der Vierhornkäfer in Silos oder Lagerhallen auf, so stellt die Begasung der befallenen Ware mit Stickstoff, Kohlendioxid oder Phosphorwasserstoff die einzig effektive Bekämpfungsmöglichkeit dar. In Mühlen kann der Vierhornkäfer durch eine Heißluftanwendung bekämpft werden. Der Einsatz hoher Temperaturen gegen Schadinsekten wie Gnathocerus cornutus ist eine gängige Methode im Vorratsschutz. Allgemein wird davon ausgegangen, dass bei einer Temperatur von 60°C eine dreiminütige und bei 55°C eine einstündige Exposition zum vollständigen Absterben aller Entwicklungsstadien der zu bekämpfenden Insektenart führt. Bei Einsatz dieses thermischen Verfahrens, das auch unter dem Begriff "Wärmeentwesung" bekannt ist, ist darauf zu achten, dass alle Bereiche in dem jeweiligen Objekt den für einen Bekämpfungserfolg notwendigen hohen Temperaturen ausgesetzt sind. Andernfalls könnten einige Individuen von Gnathocerus cornutus in kühleren Bereichen überleben.