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Amerikanischer Reismehlkäfer - Tribolium confusum

Amerikanischer Reismehlkäfer (Tribolium confusum)

Hier erfahren Sie alles über Erkennen, Vorkommen, Lebensweise, Schadwirkung und Bekämpfung von Tribolium confusum (Amerikanischer Reismehlkäfer).
 
Wissenschaftlicher Artname des Amerikanischen Reismehlkäfers: Tribolium confusum (JACQUELIN DU VAL, 1868)

Amerikanischer Reismehlkäfer - Erkennen

Die Flügeldecken des rund drei bis vier Millimeter langen und relativ schlanken Amerikanischen Reismehlkäfers sind rotbraun gefärbt (s. Abb. 1). Kopf und Halsschild erscheinen dagegen vielfach dunkelbraun. Auffällig ist eine Verdickung der Kopfkapsel, die sich oberhalb des Auges von Tribolium confusum befindet und an eine Augenbraue erinnert.

Abbildung 1: Der Amerikanische Reismehlkäfer (Tribolium confusum) tritt v.a. in Mühlen auf

Abbildung 1: Der Amerikanische Reismehlkäfer (Tribolium confusum) tritt v.a. in Mühlen auf

Abbildung 2: Der Rotbraune Reismehlkäfer (Tribolium castaneum) bereitet ähnliche Probleme wie der Amerikanische Reismehlkäfer (Tribolium confusum)

Abbildung 2: Der Rotbraune Reismehlkäfer (Tribolium castaneum) bereitet ähnliche Probleme wie der Amerikanische Reismehlkäfer (Tribolium confusum)

Abbildung 3: Typische Spuren des Amerikanischen Reismehlkäfers (Tribolium confusum) in Mehl

Abbildung 3: Typische Spuren des Amerikanischen Reismehlkäfers (Tribolium confusum) in Mehl

Amerikanischer Reismehlkäfer - Vorkommen und Lebensweise

Der Amerikanische Reismehlkäfer ist ein Wärme liebender Vorratsschädling und tritt in Mitteleuropa besonders häufig in Mühlen und Großbäckereien auf. Hier befällt Tribolium confusum vor allem Mehl und Bruchgetreide. Unter optimalen Bedingungen kann die komplette Entwicklung vom Ei bis zum adulten Insekt nach rund einem Monat abgeschlossen sein. Eine Verbreitung des Amerikanischen Reismehlkäfers erfolgt fast immer mit befallenen Nahrungsmitteln wie z. B. Getreide oder Mehl.

Amerikanischer Reismehlkäfer - Schadwirkung

Nahrungsmittel, die mit dem Amerikanischen Reismehlkäfer befallen sind, werden durch Kot und feines Fraßmehl verunreinigt. Darüber hinaus werden Lebensmittel durch die von den Käfern produzierten Chinone verdorben. Es handelt sich bei Chinonen um insektizide und fungizide Stoffe, denen eine krebserregende Wirkung zugesprochen wird. Aufgrund der von Tribolium confusum abgegebenen Chinone verfärbt sich Mehl rosa, nimmt einen spezifischen Geruch an und verliert seine Backfähigkeit. Darüber hinaus werden auch Geschmack und Geruch von Backwaren beeinträchtigt.

Amerikanischer Reismehlkäfer - Bekämpfung

Befallene Lebensmittel sollten auf gar keinen Fall mehr verzehrt werden. Auch Tierfutter, das von Amerikanischen Reismehlkäfern befallen wurde, sollte umgehend vernichtet werden. Um einer Neuinfektion vorzubeugen, empfiehlt es sich Nahrungsmittel in verschließbaren Behältern aufzubewahren. Tritt Tribolium confusum in Silos oder Lagerhallen auf, so stellt die Begasung des Lagergutes mit Stickstoff, Kohlendioxid oder Phosphorwasserstoff die einzig effektive Bekämpfungsmöglichkeit dar. Der Einsatz von Kohlendioxid erfolgt in diesem Zusammenhang immer unter hohem Druck. Man spricht hierbei von Druckentwesung, die in Deutschland von verschiedenen Unternehmen angeboten wird. Durch den hohen Druck, der in den Spezialbehältern herrscht, lässt sich die notwendige Einwirkzeit von Kohlendioxid deutlich verkürzen. In Mühlen und Großbäckereien kann der Amerikanische Reismehlkäfer durch eine Heißluftanwendung bekämpft werden. Der Einsatz hoher Temperaturen gegen Schadinsekten wie Tribolium confusum ist eine gängige Methode im Vorratsschutz. Allgemein wird davon ausgegangen, dass bei einer Temperatur von 60°C eine dreiminütige und bei 55°C eine einstündige Exposition zum vollständigen Absterben aller Entwicklungsstadien des Amerikanischen Reismehlkäfers führt. Bei Einsatz dieses thermischen Verfahrens ist darauf zu achten, dass alle Bereiche in dem jeweiligen Objekt den für einen Bekämpfungserfolg notwendigen hohen Temperaturen ausgesetzt sind. Andernfalls könnten einige Individuen des Amerikanischen Reismehlkäfers in geschützten Bereichen überleben. Dieses Verfahren zur Bekämpfung von Reismehlkäfern oder anderen vorratsschädlichen Käferarten ist auch unter dem Begriff "Wärmeentwesung" bekannt und wird nur von wenigen, spezialisierten Schädlingsbekämpfungs-Unternehmen angeboten. Zur sog. Leerraumbehandlung können sowohl amorpher Silikatstaub (Diatomeenerde bzw. Kieselgur) als auch Kontaktinsektizide eingesetzt werden. Selbstverständlich müssen die zu behandelnden Räume vorher gut gereinigt werden. Dies gilt analog auch für die Wärmeentwesung.