Lasius emarginatus (OLIVIER, 1791)
Mit ihrem dunklen Kopf, dem rötlichen Mittelabschnitt sowie dem dunklen Hinterleib sind die Tiere auffällig gefärbt. Die Zweifarbigkeit des Körpers ist schon mit bloßem Auge gut zu erkennen. Es handelt sich um relativ kleine Ameisen. Die Arbeiterinnen werden nur rund vier Millimeter lang.
Abbildung 1: Eine Arbeiterin der Zweifarbigen Wegameise mit dem arttypischen, rötlichen Mittelteil des Körpers
Es handelt sich um eine einheimische Art, die in Europa weit verbreitet ist. Die Tiere sind sehr wärmeliebend. Man findet ihre Nester daher besonders häufig in Eichenwäldern oder auch in felsigen Gebieten. Dort legen sie ihre Nester in Totholz oder zwischen Steinen an. Die Art ist auch ein Kulturfolger. Man trifft sie beispielsweise häufig in alten Burgmauern an. Aber auch moderne Häusern werden besiedelt. Hier legen die Ameisen ihre Nester oft in Dämmmaterialien an.
Wie alle Wegameisenarten kann auch die Zweifarbige Wegameise nicht stechen. Dies liegt daran, dass die Tiere keinen Wehrstachel besitzen. Allerdings können sie, wie auch die Waldameisen, Ameisensäure verspritzen. Zweifarbige Wegameisen werden oft als Materialschädlinge bezeichnet. Dies liegt daran, dass sie wie andere, totholzbewohnende Ameisenarten auch, morsches Holz oder Dämmaterial in Häusern besiedeln können.
Bei einem Befall mit dieser holzzerstörenden Ameisenart im Haus muss es immer darum gehen die komplette Kolonie mitsamt der Königin zu vernichten. Erst wenn die Königin "eliminiert" wurde, wird der Befall aufhören, da nur die Königin in der Lage ist befruchtete Eier abzulegen und somit für den Fortbestand der Ameisenkolonie sorgt. Um Kolonien der Zweifarbigen Wegameise zu vernichten können entweder spezielle Ameisenfraßköder oder aber Kontaktinsektizide eingesetzt werden. Ameisenfraßköder können nur dann wirken, wenn der Köder von den Arbeiterinnen gut angenommen und der enthaltene Wirkstoff innerhalb der Kolonie weitergegeben wird. Der Fachhandel hält verschiedene Fraßköder bereit. Welches Produkt von den Tieren am besten angenommen wird kann von Fall zu Fall unterschiedlich sein. Der Einsatz von Kontaktinsektiziden ist dann am erfolgreichsten wenn das Mittel direkt in den Nestbereich der Tiere eingebracht wird. Der ausschließliche Einsatz von Kontaktinsektiziden gegen die im Haus ausschwärmenden, geflügelten Ameisen (es handelt sich dabei um Männchen und "Jungköniginnen in spe") ist dagegen weder erfolgversprechend noch nachhaltig. Spätestens im darauffolgenden Jahr werden an derselben Stelle wieder geflügelte Ameisen auftreten.