Hier erfahren Sie alles über Holzzerstörende Ameisenarten - Erkennen, Vorkommen, Lebensweise, Schadwirkung und Bekämpfung.
Wissenschaftliche Bezeichnung: Formicidae
Im Gegensatz zur Schwarzgrauen Wegameise (Lasius niger) siedeln sich vier weitere Ameisenarten direkt im Haus an und können durch das Aushöhlen von Holzbalken bzw. durch das Zerkleinern von Dämmstoffen zum Teil große Schäden anrichten (siehe Abbildung 1). Holzzerstörende Ameisenarten sind in Deutschland vor allem die Roßameise (Camponotus ligniperda), die Glänzendschwarze Holzameise (Lasius fuliginosus), die Zweifarbige Wegameise (Lasius emarginatus) und die Braune Wegameise (Lasius brunneus). Die vier genannten Ameisenarten gehören alle der Unterfamilie der Schuppenameisen oder Formicinae an. Gemeinsames merkmal dieser Ameisenarten ist das schuppenförmige Stielchenglied, das sich zwischen dem mittleren Körperabschnitt und dem Hinterleib befindet. Hat sich eine Kolonie einer solchen holzzerstörenden Ameisenart im Haus angesiedelt, so fällt dies häufig dadurch auf, dass das sogenannte Nagsel zum Beispiel aus einem befallenen Holzbalken herausrieselt. Bei diesem Nagsel handelt es sich um winzige Holzpartikel, die beim Anlegen von Brutkammern in morschem Holz entstehen.
Abbildung 1: Eine Kolonie der Braunen Wegameise (Lasius brunneus) hat sich in einer Zwischendecke angesiedelt
Abbildung 2: Die Roßameise (Camponotus ligniperda) ist ein gefürchteter Holzschädling
Abbildung 3: Die Zweifarbige Wegameise (Lasius emarginatus) ist im Osten Deutschlands teilweise die häufigste Hausameise
Informationen zu Vorkommen und Lebensweise von Holzzerstörenden Ameisen finden Sie in den Steckbriefen der folgenden Ameisenarten:
Holzzerstörende Ameisen können erhebliche Schäden an der Bausubstanz anrichten. da die Kolonien über mehrere Jahre - wenn nicht gar Jahrzehnte bestehen bleiben können. Unabhängig von der Bekämpfung empfiehlt sich bei einem Befall durch Holzzerstörende Ameisen daher die Einschaltung eines Bausachverständigen. Mehr Details zu Erkennen, Vorkommen, Lebensweise, Schadwirkung und Bekämpfung von Holzzerstörenden Ameisenarten finden Sie in unserem Praxisbeispiel zur Bekämpfung einer Kolonie der Braunen Wegameise, die sich in einem Einfamilienhaus angesiedelt hatte.
Die Bekämpfung von Ameisenkolonien, die sich im Haus angesiedelt haben bereitet aus verschiedenen Gründen oft erhebliche Probleme. Außerhalb des Nestes trifft man in der Regel nur Arbeiterinnen, aber nicht die eierlegenden Königinnen an. Die ausschließliche Bekämpfung dieser Außendiensttiere macht allerdings wenig Sinn, da der Verlust von vergleichsweise wenigen Individuen rasch ausgeglichen werden kann. Das eigentliche Ziel von Bekämpfungsaktionen sollte daher sein die Königin(nen) zu beseitigen, da nur dann die Ameisenkolonie auf lange Sicht aussterben wird. Meist halten sich die Königinnen in dem am besten geschützten - und damit auch unzugänglichsten Teil des Nestes auf. Dies erschwert eine Bekämpfung mit Kontaktinsektiziden, besonders wenn es sich um weit verzweigte Nestanlagen handelt, wie sie zum Beispiel von der Roßameise (Camponotus ligniperda) bekannt sind. Auch eine Bekämpfung mit vergifteten Ködern allein bringt oftmals nicht den gewünschten Erfolg, da Ameisen in der Regel mehrere Futterquellen nutzen und so nur ein Teil der Tiere vergiftetes Futter aufnimmt. Besonders wenn den Tieren das normalerweise genutzte Futterangebot zur Verfügung steht - wie zum Beispiel Blattlauskolonien - werden insektizide Fraßköder oft nicht ausreichend angenommen.
Bei der Bekämpfung von Holzzerstörenden Ameisen können folgende allgemeine Empfehlungen gegeben werden: