Hier finden Sie Informationen wie man Kolonien der Braunen Wegameise vernichten kann
Lasius brunneus (LATREILLE, 1798)
Die Braune Wegameise tritt relativ häufig als ernstzunehmender Materialschädling in Gebäuden auf. Der Kopf dieser kleinen Ameisenart ist hell bronzebraun gefärbt. Der mittlere Körperabschnitt ist gelblichbraun und der Hinterleib dunkelbraun bis schwarzbraun (vergleiche Abbildung 1). Die Arbeiterinnen von Lasius brunneus erreichen eine Körpergröße von drei bis vier Millimeter.
Abb. 1: Lasius brunneus - Arbeiterin
Abb. 2: Lasius brunneus - Weibchen
Abb. 3: Ein Nest von Lasius brunneus in einer Zwischendecke
Abb. 4: Männchen von Lasius brunneus
Braune Wegameisen sind vergleichsweise häufig und können in Deutschland überall vorkommen, wo es Laubgehölze gibt. Schattige Nadelwälder meidet diese Ameisenart hingegen. Die höchsten Populationsdichten weist die Art in Laubwäldern auf. Hier wurden schon bis zu 23 Ameisenvölker auf 100 Quadratmetern bachgewiesen. Wichtig ist nur, dass im Habitat Totholz vorhanden ist. Daher findet man diese Ameisenart nicht nur in Wäldern sondern zum Beispiel auch in Hecken, Feldholzinseln oder an einzeln stehenden Bäumen. Die Nester werden sowohl im Wurzelbereich von Bäumen, als auch bis vier Meter über dem Erdboden durch Aushöhlen von morschem Holz angelegt. Obwohl die Koloniegründung vermutlich durch einzelne Weibchen erfolgt, können bereits länger bestehende Völker mitunter auch mehrere Königinnen enthalten. Die Arbeiterinnen sammeln regelmäßig Honigtau - also die zuckerhaltigen Ausscheidungen von Pflanzensaftsaugern wie Zikaden, Blattläusen oder Rindenläusen. Nur relativ selten werden auch Insekten oder deren Larven verzehrt. Die männlichen und weiblichen Geschlechtstiere schwärmen von Ende Mai bis Anfang August in der Zeit zwischen 5.00 und 14.00 Uhr.
Die Braune Wegameise ist ein Holzschädling bzw. Materialschädling und kommt regelmäßig in Häusern vor, wo sie sowohl morsche als auch intakte Balken aushöhlt (wenn diese an vorgeschädigtes Holz angrenzen). Gerne bewohnt die Art auch Zwischendecken, wo sie ihre Nester in Dämmstoffen wie Styropor anlegt. Hin und wieder legen die Ameisen ihre Nester auch in Rollädenkästen an. Generell können die unterschiedlichsten Bereiche im Haus besiedelt werden - Voraussetzung ist lediglich dass geeignete Hohlräume vorhanden sind. Die Arbeiterinnen tendieren dazu in Spalten zu laufen und vermeiden es freie Oberflächen zu überqueren. Aus diesem Grund wird diese Art im Haus häufig erst dann wahrgenommen, wenn die geflügelten Männchen und Weibchen das Nest verlassen. Ein weiteres Indiz dafür, dass sich eine Kolonie der Braunen Wegameise im Haus angesiedlt hat ist das Auftauchen von sog. Nagsel - also den häufig staubfeinen Resten der Materialien, die von den Ameisen beim Nestbau zerkleinert werden. Dieses Material rieselt dann zum Beispiel aus Rolladenkästen herunter oder taucht immer wieder hinter Fußleisten auf. Wenn man sich das Material unter dem Stereomikroskop ansieht findet man in der Regel auch Fragmente toter Ameisen oder die weißlichen Puppenkokons, die nach dem Ausschlüpfen der Ameisen übrig bleiben. Lasius brunneus gilt, wie die anderen holzzerstörenden Ameisenarten auch, als Materialschädling. Beißen oder stechen können diese Ameisen übrigens nicht. Denkbar ist allerdings die Übertragung von Schimmelpilzsporen oder anderen Krankheitserregern wenn die unerwünschten Mitbewohner an Lebensmittel gehen.
Ein Patentrezept zur Vernichtung der Kolonien gibt es leider nicht. Sicher ist nur dass Hausmittelchen wie z. B. das Ausstreuen von Backpulver gar nichts bringen. Informationen, wie man die Kolonien der Braunen Wegameise am effektivsten vernichten kann, finden Sie unter der Rubrik Holzzerstörende Ameisenarten.
Lesen Sie hierzu auch einen ausführlichen Bericht aus der Praxis: Bekämpfung einer im Fußboden angesiedelten Kolonie der Braunen Wegameise (Lasius brunneus).