Hier erfahren Sie alles Wissenwerte über Aussehen, Verbreitung, Verhalten, Schadpotenzial und Bekämpfen von Holzzerstörenden Ameisen
Im Gegensatz zur Schwarzgrauen Wegameise (Lasius niger) oder der Grauschwarzen Sklavenameise (Formica fusca) siedeln sich holzzerstörende Ameisen direkt im Haus an und können durch das Aushöhlen von Holzteilen oder das Zerkleinern von Dämmstoffen zum Teil große Schäden anrichten (siehe Abbildung 1).
Abbildung 1: Holzzerstörende Ameisen siedeln sich gern in Zwischendecken an - hier: Braune Wegameise (Lasius brunneus)
Unabhängig von der Bekämpfung empfiehlt sich daher bei einem Befall durch holzzerstörende Ameisen die Einschaltung eines Bausachverständigen. Qualifizierte und geprüfte Bau-Sachverständige vermittelt unter anderem der Deutsche Holz- und Bautenschutz Verband e.V. (DHBV). Holzzerstörende Ameisenarten sind in Deutschland vor allem die Rossameise (Camponotus ligniperdus), die Glänzendschwarze Holzameise (Lasius fuliginosus), die Zweifarbige Wegameise (Lasius emarginatus) und die Braune Wegameise (Lasius brunneus). Seltener tritt hierzulande auch die Kerblippige Roßameise (Camponotus fallax) in Gebäuden auf. In Nordamerika gibt es eine ganze Reihe von holzerstörenden Ameisenarten aus der Gattung Camponotus. Diese Holzschädlinge werden dort als Carpenter-Ants bezeichnet. Die Bekämpfung von holzzerstörenden Ameisen, die sich im Haus angesiedelt haben, bereitet oft erhebliche Probleme. Außerhalb des Nestes trifft man in der Regel nur Arbeiterinnen an, die gerade auf Nahrungssuche sind. Die ausschließliche Bekämpfung dieser Außendiensttiere macht allerdings wenig Sinn, da der Verlust von vergleichsweise wenigen Individuen rasch ausgeglichen werden kann. Das eigentliche Ziel von Bekämpfungsaktionen sollte daher sein die Königin(nen) zu beseitigen, da nur dann das Ameisenvolk aussterben wird. Meist halten sich die Königinnen in dem am besten geschützten - und damit auch unzugänglichsten Teil des Nestes auf. Dies erschwert eine Bekämpfung mit Kontaktinsektiziden, besonders wenn es sich um weit verzweigte Nestanlagen handelt, wie sie zum Beispiel von der Rossameise (Camponotus ligniperdus) bekannt sind. Auch eine Bekämpfung mit vergifteten Ködern allein bringt oftmals nicht den gewünschten Erfolg, da Ameisen in der Regel verschiedene Futterquellen nutzen und so nur ein Teil der Tiere vergiftetes Futter aufnimmt. Oftmals wird ein Befall mit Holzerstörenden Ameisen erst dann bemerkt, wenn es zum Schwarmflug der sog. Geschlechtstiere (also der männlichen und weiblichen Individuen) kommt. Bei den oben genannten Ameisenarten verlassen dann in der Regel über einen Zeitraum von mehreren Tagen oder sogar Wochen täglich mehr oder weniger geflügelte Individuen das Nest. Meist sammeln sich diese Tiere an Fenstern, da sie vom Licht angezogen werden. Diese Individuen sollte man möglichst einsammeln (zum Beispiel durch Einsaugen), damit sich keine weiteren, begatteten Jungköniginnen im Haus ansiedeln können. Wie wahrscheinlich ein solches Szenario ist, kann man nur schwer abschätzen. Gänzlich auszuschließen ist es aber nicht. Allerdings ist auch das Einsammeln der geflügelten Geschlechtstiere nur eine flankierende Maßnahme und bedeutet keine Tilgung des Befalls.
Mehr Informationen wie man holzzerstörende Ameisen bekämpfen kann finden Sie in unserem Praxisbeispiel, in dem die Bekämpfung einer Kolonie der Braunen Wegameise geschildert wird, die sich im Haus angesiedelt hatte.
Um holzzerstörende Ameisen zu bekämpfen können folgende allgemeine Empfehlungen gegeben werden: