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Zweifarbige Wegameisen bekämpfen

Wissenschaftlicher Artname der Zweifarbigen Wegameise

Lasius emarginatus (OLIVIER, 1791)

Wie sehen Zweifarbige Wegameisen aus?

Wie der deutsche Artname schon andeutet sind diese Ameisen deutlich zweifarbig, was man auch mit bloßem Auge schon gut sehen kann. Der Kopf der Zweifarbigen Wegameise erscheint rötlichbraun bis dunkelbraun. Der mittlere Körperabschnitt ist rötlich und der Hinterleib dunkelbraun bis schwarzbraun gefärbt (siehe Abbildung 1). Die Arbeiterinnen von Lasius emarginatus erreichen eine Länge von ungefähr 4 mm. Die Larven sind weißlich gefärbt. Die Umwandlung zur Imago findet in einem weißlichen Kokon statt. Solche Kokons besitzen zum Beispiel auch die Schwarzgraue Wegameise (Lasius niger) oder die Braune Wegameise (Lasius brunneus). Von Laien werden diese Kokons fälschlicherweise oft als "Ameiseneier" bezeichnet, obwohl die Kokons ungefähr genauso groß werden wie die Ameisen selbst. Die wirklichen Eier sind dagegen deutlich kleiner als die Kokons.

Abb. 1: Die Zweifarbige Wegameise (Lasius emarginatus) ist ein ernstzunehmender Holzschädling

Abbildung 1: Die Zweifarbige Wegameise (Lasius emarginatus) kann als Holzschädling Probleme machen

Nest der Schwarzgrauen Wegameise

Abbildung 2: Puppenkokons in einem Erdnest der Schwarzgrauen Wegameise (Lasius niger)

Nest der Braunen Wegameise (Lasius brunneus) in einer Zwischendecke

Abbildung 3: Wie die Braune Wegameise (Lasius brunneus) so kommt auch die Zweifarbige Wegameise oft in Gebäuden vor

Wo leben Zweifarbige Wegameisen?

Die Art ist relativ thermophil und kommt daher auch im Mittelmeerraum häufig vor. Das Verbreitungsgebiet ist groß und reicht von Europa bis nach Asien. Die Zweifarbige Wegameise ist in Deutschland nur südlich von 52°30` N verbreitet - die Stadt Osnabrück liegt beispielsweise auf diesem Breitengrad. Lasius emarginatus besiedelt sowohl das Flachland, als auch höher gelegene Gebiete. Ursprünglich bewohnte die Zweifarbige Wegameise sehr warme Felsgebiete mit nur schwach entwickeltem Pflanzenbewuchs. Wesentlich häufiger besiedelt sie allerdings Ersatzhabitate in Dörfern und Städten, wo sie stellenweise die dominierende Hausameise darstellt. In älteren Kolonien lebt vermutlich stets nur eine einzige Königin. Die Nester werden in Fels und Mauerwerk, unter Steinen, oder auch in morschem Totholz angelegt und können recht volkreich sein. Die Nestkerne bestehen oft aus einer braunen Kartonstruktur, wie sie auch für die Glänzendschwarze Holzameise bekannt sind. Diese Kartonnester werden aus diversem organischem Material, das mit herausgewürgtem Honigtau vermischt wurde, errichtet. Der Honigtau dient hierbei zum einen als Kittsubstanz und zum anderen als Substrat für das Wachstum von Pilzhyphen, die der Konstruktion zusätzliche Festigkeit verleihen. Die Ernährung von Lasius emarginatus ist vielseitig. Die Geschlechtstiere verlassen das Nest Ende Juni bis Ende August an einem warmen Tag zwischen 15.00 und 24.00 Uhr zum Paarungsflug. Im Winter sind die Tiere nicht aktiv. Je nach Vorkommengebiet kann die Winterruhe von Oktober bis März dauern.

Welche Schäden können Zweifarbige Wegameisen anrichten?

Wie auch die Braune Wegameise (Lasius brunneus) ist die Zweifarbige Wegameise ein Materialschädling, wenn sich eine Kolonie im Haus angesiedelt hat. Hier nisten die Tiere entweder in Spalten zwischen Steinen oder aber in morschem Holz bzw. in Dämmmaterial. Befindet sich eine Kolonie in Dämmmaterial, so fällt oft fein zernagtes Substrat auf, das zum Beispiel aus einer Decke rieselt oder aber von den Arbeiterinnen hinter Fußleisten angehäuft wird. Anders als zum Beispiel Rote Gartenameisen (Myrmica rubra) besitzen Zweifarbige Wegameisen keinen Wehrstachel und können daher auch nicht stechen.

Wie kann man Zweifarbige Wegameisen bekämpfen?

Die Bekämpfung von Zweifarbigen Wegameisen sollte immer auf Kolonieebene erfolgen. Erst wenn die im Nest lebende Königin abgetötet wird kann es gelingen den Befall zu tilgen. Leider gibt es immer wieder Fälle in denen lediglich die im Haus ausschwärmenden Männchen und Weibchen mit Kontaktinsektiziden bekämpft werden. Falls Sie das Pech hatten und an solche "Fachleute" geraten sind, so können wir gerne im Rahmen eines Gutachtens für Sie überprüfen ob der bestellte Kammerjäger nach dem Stand der Technik gearbeitet hat oder ob ein "Abzocker" am Werk war, der für einen überhöhten Preis schlechte Arbeit abgeliefert hat.