06162-720 9797

Getreidekapuziner - Rhizopertha dominica

Getreidekapuziner (Rhizopertha dominica)

Hier erfahren Sie alles über Erkennen, Vorkommen, Lebensweise, Schadwirkung und Bekämpfung von Rhizopertha dominica (Getreidekapuziner).

Wissenschaftlicher Artname des Getreidekapuziners

Rhizopertha dominica (FABRICIUS, 1792)

Getreidekapuziner - Erkennen

Der 2,5 bis vier Millimeter lange, dunkelbraun bis schwarz gefärbte Getreidekapuziner hat eine zylinderförmige Gestalt. Der Halsschild überragt den Kopf wie eine Kapuze, worauf auch der deutsche Trivialname von Rhizopertha dominica Bezug nimmt. Die letzten drei Antennenglieder sind beim Getreidekapuziner stark vergrößert. Die schwach behaarten Flügeldecken sind mit dichten Längsreihen von eingesenkten groben Punkten versehen und fallen am Hinterende steil ab.

Abbildung 1: Der weltweit verbreitete Getreidekapuziner (Rhizopertha dominica) stammt ursprünglich aus dem südostasiatischen Raum

Abbildung 1: Der weltweit verbreitete Getreidekapuziner (Rhizopertha dominica) stammt ursprünglich aus dem südostasiatischen Raum

Abbildung 2: Die Flügeldecken des Getreidekapuziners (Rhizopertha dominica) sind mit dichten Längsreihen von eingesenkten groben Punkten versehen

Abbildung 2: Die Flügeldecken des Getreidekapuziners (Rhizopertha dominica) sind mit dichten Längsreihen von eingesenkten groben Punkten versehen

Abbildung 3: Der Große Kornbohrer (Prostephanus truncatus) ist wie der Getreidekapuziner (Rhizopertha dominica) ein Primärschädling von Lagergetreide

Abbildung 3: Der Große Kornbohrer (Prostephanus truncatus) ist wie der Getreidekapuziner (Rhizopertha dominica) ein Primärschädling von Lagergetreide

Getreidekapuziner - Vorkommen und Lebensweise

Der Getreidekapuziner gehört in die Familie der Bohrkäfer (Bostrichidae) und stammt ursprünglich aus dem südostasiatischen Raum. Inzwischen wurde dieser wichtige Vorratsschädling durch den internationalen Warenverkehr aber fast weltweit verbreitet. Die Eier von Rhizopertha dominica werden einzeln oder in Gruppen an das Nahrungssubstrat gelegt. Nach dem Schlupf ernähren sich die Eilarven zunächst von Fraßmehl, das ältere Larven oder Imagines produziert haben. Anschließend bohren sich die Larven in Getreidekörner ein. Hier verwerten sie vor allem die eiweißhaltigen Bestandteile des Korns. Kohlehydrate werden dagegen weitgehend unverdaut als weißes Bohrmehl wieder ausgeschieden. Die gesamte weitere Entwicklung vollzieht sich im Inneren des Getreidekorns. Auch die Verpuppung des Getreidekapuziners findet innerhalb des von der Larve ausgehöhlten Getreidekorns statt. Bei 25°C und 70 % relativer Luftfeuchtigkeit beträgt die Entwicklungsdauer von Rhizopertha dominica rund zwei Monate. Bei einer Temperatursteigerung auf 28°C halbiert sich der gesamte Entwicklungszyklus des Getreidekapuziners dagegen auf ca. vier Wochen. Rhizopertha dominica ist in der Lage sich sogar in Getreide zu entwickeln, das lediglich eine Kornfeuchte von 8 % aufweist.

Getreidekapuziner - Schadwirkung

Sowohl Larven als auch Käfer des Getreidekapuziners befallen neben Getreide auch Getreideprodukte, Reis, Hirse, Hülsenfrüchte, Trockenkartoffeln, getrocknete Bananen, Gebäck, Maniok, Tapiokaprodukte, Kürbis-, Sonnenblumen- und Aprikosenkerne, Süßholz und andere extrem nährstoffreiche Hölzer, Tamarindensamen, Zwieback und Nudeln. Der Getreidekapuziner ist ein typischer Primärschädling, der ganze Getreidekörner befallen kann. Neben den reinen Fraßverlusten führt ein Befall mit dem Getreidekapuziner vor allem zu einer Qualitätsminderung der befallenen Ware, die aus Geruchs- und Geschmacksbeeinträchtigungen resultiert. Der Getreidekapuziner muss allerdings auch als Materialschädling gelten, da sich Rhizopertha dominica zum Beispiel durch Kunststofffolien, Pappe, dünne Metallfolien oder sogar dickere Kunststoffteile hindurchnagen kann.

Getreidekapuziner - Bekämpfung

Da die Nahrung des Wärme liebenden Getreidekapuziners eine Mindestfeuchte von 8 % aufweisen muss, kann allein durch sachgemäße Lagerung des Vorratsgutes (trocken und vor allem kühl) ein Befall mit diesem Vorratsschädling vermieden werden. Da sich Larven und Puppen von Rhizopertha dominica innerhalb des Korns entwickeln, ist der Einsatz von Kontaktinsektiziden sinnlos. Gasförmige Präparate wie Stickstoff, Kohlendioxid und Phosphorwasserstoff (Phosphin) müssen ausreichend lange einwirken um zu einem Bekämpfungserfolg zu führen, da insbesondere das Puppenstadium von Rhizopertha dominica gegenüber diesen gasförmigen Insektiziden relativ unempfindlich ist.