Hier erfahren Sie alles über Erkennen, Vorkommen, Lebensweise, Schadwirkung und Bekämpfung von Corticaria fulva (Kleiner Moderkäfer).
Corticaria fulva (COMOLLI, 1837)
Die Art Corticaria fulva gehört wie auch der Moderkäfer (Latridius minutus) in die Familie der Moderkäfer (Latridiidae). Der rötlich-braun gefärbte Kleine Moderkäfer erreicht lediglich eine Körperlänge von 2,3 bis drei Millimeter. Wie bei allen Angehörigen der Gattung Corticaria enden die Fühler auch bei Corticaria fulva in einer dreigliedrigen Fühlerkeule. Die Flügeldecken (Elytren) des Kleinen Moderkäfers sind mit feinen, meist anliegenden Haaren bedeckt und weisen zahlreiche, sehr feine Punktstreifen auf. Das Halsschild (Pronotum) ist breiter als lang und weist eine mediane, rundovale bis runde Eindellung vor der Basis auf.
Abbildung 1: Der Kleine Moderkäfer (Corticaria fulva) weist wie alle Arten der Gattung auf dem Halsschild eine mediane, rundovale bis runde Eindellung vor der Basis auf
Abbildung 2: Staubläuse (Psocoptera) kommen oft gemeinsam mit dem Kleinen Moderkäfer (Corticaria fulva) vor
Abbildung 3: Der Moderkäfer (Latridius minutus) gehört wie der Kleine Moderkäfer (Corticaria fulva) in die Familie Latridiidae
Corticaria fulva ist weltweit verbreitet. Sowohl die Larven, als auch die adulten Käfer (Imagines) ernähren sich von Schimmelpilzen. Die recht langlebigen Imagines des Kleinen Moderkäfers sind in der Lage zu fliegen. Die Eier werden einzeln auf verschimmelten Substraten abgelegt. Unter optimalen Bedingungen, das heißt bei einer Temperatur von 18°C sowie einer hohen Luftfeuchtigkeit, dauert der gesamte Entwicklungszyklus rund 40 Tage. Die mobilen Larven von Corticaria fulva leben nicht versteckt, sondern relativ frei auf dem Brutsubstrat.
Corticaria fulva ist ein typischer Indikatororganismus für das Vorhandensein von Schimmelpilzen und tritt an Vorräten normalerweise nur bei einer zu feuchten Lagerung des Vorratsgutes auf. Herrschen derartige, für die Art optimale Bedingungen vor, so kann es in Neubau-Wohnungen, feuchten Kellern, Scheunen und Lagerhäusern zu einem Massenauftreten kommen. An trocken gelagertem, intaktem Getreide kann sich der Kleine Moderkäfer in der Regel nicht entwickeln bzw. vermehren.
Um einem Befall mit Corticaria fulva vorzubeugen, sollte darauf geachtet werden, dass sich an gelagerten Vorräten keine Schimmelpilze bilden können. Dies bedeutet beispielsweise in Lagerräumen, dass die relative Luftfeuchtigkeit im Raum einen Wert von 65 % nicht überschreiten darf. Auch Kondenswasserbildung führt natürlich zur Bildung von Schimmelpilzen. Ist es möglich für ausreichend trockene Bedingungen zu sorgen, so wird der Kleine Moderkäfer in der Regel von allein absterben. Falls es notwendig wird Corticaria fulva zu bekämpfen, können gasförmige Insektizide wie Kohlendioxid oder Phosphorwasserstoff eingesetzt werden.