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Messingkäfer - Niptus hololeucus

Messingkäfer (Niptus hololeucus)

Hier erfahren Sie alles über Erkennen, Vorkommen, Lebensweise, Schadwirkung und Bekämpfung von Niptus hololeucus (Messingkäfer).

Wissenschaftlicher Artname des Messingkäfers

Niptus hololeucus FALDERMANN, 1836

Messingkäfer - Erkennen

Der zur Familie der Diebkäfer (Ptinidae) gehörende, kugelförmige Messingkäfer erinnert auf den ersten Blick eher an eine Spinne, als an ein Insekt. Niptus hololeucus erreicht Körperlängen von 2,6 bis 4,6 Millimeter. Die Flügeldecken des Messingkäfers sind mit dichten, messinggelben Haaren bedeckt, worauf auch der deutsche Artname hindeutet. Die Antennen von Niptus hololeucus sind recht lang, wobei die einzelnen Antennenglieder recht einheitlich gebaut sind. Beide Geschlechter sind beim Messingkäfer nicht in der Lage zu fliegen. Die Larve von Niptus hololeucus ist an ihrem gekrümmten, engerlingsartigen Habitus zu erkennen. Die Eier sind etwas größer als die Eier des Kugelkäfers (Gibbium psylloides) und weisen eine Länge von 0,6 bis 1,0 mm und eine Breite von 0,4 bis 0,6 mm auf.

Abb. 1: Der Messingkäfer (Niptus hololeucus) erhielt seinen deutschen Artnamen aufgrund seiner auffälligen Färbung

Abb. 1: Der Messingkäfer (Niptus hololeucus) erhielt seinen deutschen Artnamen aufgrund seiner auffälligen Färbung

Abb. 2: Messingkäfer (Niptus hololeucus) kommen häufig in Fachwerkhäusern vor

Abb. 2: Messingkäfer (Niptus hololeucus) kommen häufig in Fachwerkhäusern vor

Abb. 3: Der Kugelkäfer (Gibbium psylloides) gehört ebenso wie der Messingkäfer (Niptus hololeucus) in die Familie der Diebkäfer (Ptinidae)

Abb. 3: Der Kugelkäfer (Gibbium psylloides) gehört ebenso wie der Messingkäfer (Niptus hololeucus) in die Familie der Diebkäfer (Ptinidae)

Abb. 4: Der Australische Diebkäfer (Ptinus tectus) ist wie der Messingkäfer (Niptus hololeucus) ein Materialschädling

Abb. 4: Der Australische Diebkäfer (Ptinus tectus) ist wie der Messingkäfer (Niptus hololeucus) ein Materialschädling

Messingkäfer - Vorkommen und Lebensweise

Der Messingkäfer bevorzugt einen Temperaturbereich von 20 bis 25°C und eine relative Luftfeuchtigkeit von 70 %. Die gesamte Entwicklungsdauer vom Ei bis zur Imago dauert bei 20°C ungefähr sieben Monate. Bei 25°C und 70 % relativer Luftfeuchtigkeit verkürzt sich diese Zeit auf rund 70 Tage. Die adulten Messingkäfer sind sehr langlebig. Im Labor lebten einzelne Käfer bis zu 200 Tage. Sowohl die Larven, als auch die adulten Messingkäfer ernähren sich von verschiedenen tierischen und pflanzlichen Stoffen. Die relativ großen Eier werden einzeln und in größeren Zeitabständen in das Nahrungssubstrat abgelegt. Bei einer Temperatur von 16 bis 19°C schlüpfen die Larven von Niptus hololeucus nach 11 bis 20 Tagen.

Messingkäfer - Schadwirkung

Der Messingkäfer gilt als Vorratsschädling und Materialschädling. Befallen werden unter anderem getrocknete Pflanzenteile wie Stroh oder Tabak, Getreide, Getreideprodukte, Backwaren oder Trockenfrüchte. Besonders häufig tritt Niptus hololeucus in Fachwerkhäusern auf, wo sich die Art im pflanzlichen Füllmaterial von Zwischendecken vermehren kann. Der Messingkäfer kann auch durch Lochfraß an verschiedenen Textilien schädlich werden.

Messingkäfer - Bekämpfung

Um den Messingkäfer wirkungsvoll zu bekämpfen muss vor Beginn der Bekämpfungsmaßnahmen zunächst der Befallsherd lokalisiert werden. Grundsätzlich müssen alle Hohlräume, in denen sich Niptus hololeucus aufhalten und vermehren könnte, untersucht werden. Hierzu zählen unter anderem Geschossdecken und Gefache die pflanzliches Füllmaterial enthalten, Hohlräume in Dachschrägen und Dachgeschoßausbauten oder längere Zeit nicht benutzte Schornsteine. Zur Bekämpfung des Messingkäfers können Kontaktinsektizide oder Kieselgur-Präparate verwendet werden, die in die Versteckplätze der Tiere ausgebracht werden müssen. Tritt Niptus hololeucus in Silos oder Lagerhallen auf, so können die gasförmigen Insektizide Stickstoff, Kohlendioxid oder Phosphorwasserstoff zur Bekämpfung eingesetzt werden.