Hier erfahren Sie alles über Erkennen, Vorkommen, Lebensweise, Schadwirkung und Bekämpfung von Latheticus oryzae (Rundköpfiger Reismehlkäfer).
Latheticus oryzae WATERHOUSE(1880)
Der Rundköpfige Reismehlkäfer gehört wie zum Beispiel der Mehlkäfer (Tenebrio molitor) oder der Rotbraune Reismehlkäfer (Tribolium castaneum) zur Familie der Schwarzkäfer (Tenebrionidae). Die hellbraunen Käfer von Latheticus oryzae sind an ihrem auffallend großen Kopf zu erkennen, der fast genauso breit ist wie der Halsschild (Pronotum). Die Körperlänge der recht schmalen Rundköpfigen Reismehlkäfer beträgt nur 2,5 Millimeter. Die Antennen von Latheticus oryzae sind relativ kurz. Die letzten fünf Glieder sind deutlich verdickt und bilden eine gut sichtbare Fühlerkeule. Der Halsschild ist fast genauso breit wie die beiden Flügeldecken (Elytren), die mit feinen, parallel verlaufenden Punktreihen bedeckt sind. Die lang gestreckten Larven des Rundköpfigen Reismehlkäfers sind hell gefärbt. Lediglich die Kopfkapsel erscheint bei ihnen etwas dunkler. Am Abdominalende befinden sich zwei kräftige, sklerotisierte Fortsätze.
Abb. 1: Der Rotbraune Reismehlkäfer (Tribolium castaneum) wird etwas größer als der Rundköpfige Reismehlkäfer (Latheticus oryzae)
Abb. 2: Der Amerikanische Reismehlkäfer (Tribolium confusum) verursacht ähnliche Probleme wie der Rundköpfige Reismehlkäfer (Latheticus oryzae)
Der Rundköpfige Reismehlkäfer stammt ursprünglich aus Südostasien. Mittlerweile ist Latheticus oryzae in den Tropen weit verbreitet und gelangt vor allem mit Lieferungen von Reis und Tapiokamehl regelmäßig auch nach Mitteleuropa. Der Rundköpfige Reismehlkäfer ist recht Wärme liebend und bevorzugt Temperaturen um 35°C. Zusätzlich ist Latheticus oryzae auf eine hohe relative Luftfeuchtigkeit von 85 % angewiesen. Da der Rundköpfige Reismehlkäfer zur Entwicklung also sehr hohe Temperaturen benötigt, konnte er sich in Deutschland bislang noch nicht dauerhaft ansiedeln. Im Laufe ihres Lebens legen die Weibchen von Latheticus oryzae bis zu 330 Eier ab. Bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 85 % und einer Temperatur von 35°C verläuft die Entwicklung vom Ei zum geschlechtsreifen Käfer optimal. Dagegen sinkt die Entwicklungsrate bei einer niedrigeren Luftfeuchte deutlich ab.
Der Rundköpfige Reismehlkäfer gilt als Vorratsschädling. Latheticus oryzae und seine Larven treten vor allem in Nahrungsmittelspeichern auf und befallen Reis, Tapiokamehl, Getreide und Getreideerzeugnisse. Getreidekörner und Getreideerzeugnisse werden in mehr oder weniger großem Umfang unregelmäßig an- oder ausgefressen.
Da der Wärme liebende Rundköpfige Reismehlkäfer insbesondere auf eine hohe Luftfeuchtigkeit angewiesen ist, lässt sich ein Befall des Lagergutes leicht verhindern, wenn Getreide und andere pflanzliche Vorräte trocken und kühl gelagert werden. Tritt Latheticus oryzae an Vorräten oder Tierfutter auf, so stellt die Behandlung des Vorratsgutes mit Stickstoff, Kohlendioxid oder Phosphorwasserstoff die einzige Möglichkeit dar, um den Rundköpfigen Reismehlkäfer effektiv bekämpfen zu können.