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Türkischer Leistenkopfplattkäfer - Cryptolestes turcicus

Türkischer Leistenkopfplattkäfer (Cryptolestes turcicus)

Hier erfahren Sie alles über Erkennen, Vorkommen, Lebensweise, Schadwirkung und Bekämpfung von Cryptolestes turcicus (Türkischer Leistenkopfplattkäfer).

Wissenschaftlicher Artname des Türkischen Leistenkopfplattkäfers

Cryptolestes turcicus (GROUVELLE, 1876)

Türkischer Leistenkopfplattkäfer - Erkennen

Der Türkische Leistenkopfplattkäfer ist ein Angehöriger der Familie Cucujidae, die im deutschen auch als Plattkäfer bezeichnet werden. Der Körper der Imagines von Cryptolestes turcicus ist dorsoventral abgeflacht, worauf auch der deutsche Trivialname Bezug nimmt. Die rostrot gefärbten, schlanken Türkischen Leistenkopfplattkäfer sind recht klein und weisen lediglich eine Körperlänge von 1,5 bis zwei Millimetern auf. Bei den Weibchen von Cryptolestes turcicus erreichen die 11-gliedrigen Antennen ungefähr Dreiviertel der Länge des restlichen Körpers. Bei den Männchen sind die Fühler sogar etwas länger als der Körper. Charakteristisch für den Türkischen Leistenkopfplattkäfer sind die am Rande von Kopf und Halsschild (Pronotum) verlaufenden Längsleisten. Die lang gestreckten Larven von Cryptolestes turcicus sind hell gefärbt und besitzen eine hellbraune Kopfkapsel.

Abb. 1: Der Rotbraune Leistenkopfplattkäfer (Cryptolestes ferrugineus) ist nah mit dem Türkischen Leistenkopfplattkäfer (Cryptolestes turcicus) verwandt

Abb. 1: Der Rotbraune Leistenkopfplattkäfer (Cryptolestes ferrugineus) ist nah mit dem Türkischen Leistenkopfplattkäfer (Cryptolestes turcicus) verwandt

Abb. 2: Der Kleine Leistenkopfplattkäfer (Cryptolestes pusillus) verursacht ähnliche Probleme wie der Türkische Leistenkopfplattkäfer (Cryptolestes turcicus)

Abb. 2: Der Kleine Leistenkopfplattkäfer (Cryptolestes pusillus) verursacht ähnliche Probleme wie der Türkische Leistenkopfplattkäfer (Cryptolestes turcicus)

Abb. 3: Der Getreideplattkäfer (Oryzaephilus surinamensis) ist wie Cryptolestes turcicus (Türkischer Leistenkopfplattkäfer) ein Vorratsschädling

Abb. 3: Der Getreideplattkäfer (Oryzaephilus surinamensis) ist wie Cryptolestes turcicus (Türkischer Leistenkopfplattkäfer) ein Vorratsschädling

Türkischer Leistenkopfplattkäfer - Vorkommen und Lebensweise

Cryptolestes turcicus hat seinen Verbreitungsschwerpunkt in gemäßigten Breiten. Aus diesem Grund ist der Türkische Leistenkopfplattkäfer gegenüber Kälte recht tolerant, allerdings benötigen die Käfer zur Entwicklung eine recht hohe Luftfeuchtigkeit. Die Weibchen von Cryptolestes turcicus legen insgesamt über 100 Eier ab, die lediglich eine Größe von 0,6 × 0,2 Millimeter aufweisen. Unter optimalen Bedingungen, also bei einer Temperatur von 27,5°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 90 % ist die komplette Entwicklung vom Ei bis zum Käfer bereits nach rund vier Wochen abgeschlossen. Schimmelpilze, die auf den befallenen Vorratsgütern wachsen, dienen Käfern und Larven des Türkischen Leistenkopfplattkäfers ebenfalls als Nahrung und können die Entwicklungszeit reduzieren.

 

Türkischer Leistenkopfplattkäfer - Schadwirkung

Der Türkische Leistenkopfplattkäfer ist ein typischer Vorratsschädling. In Europa tritt Cryptolestes turcicus vor allem in Mehlmühlen an feuchtem Mahlgut auf. In Nordamerika wird zudem Lagergetreide befallen. Auch an Kopra, Kakao und Nussmasse wurde der Türkische Leistenkopfplattkäfer bereits festgestellt. Mehl und andere befallene Lebensmittel werden sowohl durch den Kot der Tiere, als auch durch die bei der Häutung zurückbleibenden Chitinhüllen verunreinigt und sind für den menschlichen Verzehr nicht mehr geeignet. Zudem kann Cryptolestes turcicus Schimmelpilzsporen verbreiten.

Türkischer Leistenkopfplattkäfer - Bekämpfung

Um einen Befall mit dem Türkischen Leistenkopfplattkäfer zu verhindern, müssen leere Lagerräume vor der Neueinlagerung von Nahrungsmitteln gründlich gesäubert und anschließend prophylaktisch eventuell mit Kontaktinsektiziden behandelt werden. Um einen Befall mit dem Türkischen Leistenkopfplattkäfer zu bekämpfen, kann Lagergut, in dem Cryptolestes turcicus nachgewiesen wurde, mit Phosphorwasserstoff, Kohlendioxid oder Stickstoff begast werden.