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Behaarter Erdbeersamenlaufkäfer - Pseudoophonus rufipes

Behaarter Erdbeersamenlaufkäfer (Pseudoophonus rufipes)

Hier erfahren Sie alles über Erkennen, Vorkommen, Lebensweise, Schadwirkung und Bekämpfung von Pseudoophonus rufipes (Behaarter Erdbeersamenlaufkäfer).
 
Wissenschaftlicher Artname des Behaarten Erdbeersamenlaufkäfers: Pseudoophonus rufipes (DEGEER, 1774) - Früher war der Behaarte Erdbeersamenlaufkäfer auch als Harpalus rufipes bekannt.
 

Behaarter Erdbeersamenlaufkäfer - Erkennen

Pseudoophonus rufipes (früher: Harpalus rufipes) gehört in die Käferfamilie Carabidae (Laufkäfer). Die adulten Käfer erreichen eine Körperlänge von 14 bis 17 Millimetern. Die Körpergrundfärbung ist mattschwarz. Die Flügeldecken, die sog. Elytren, sind mit gelblichen Haaren bedeckt. Fühler und Beine des Behaarten Erdbeersamenlaufkäfers sind rotbraun.

Abbildung 1: Der Behaarte Erdbeersamenlaufkäfer (Pseudoophonus rufipes) kann beträchtliche Schäden an Erdbeeren verursachen

Abbildung 1: Der Behaarte Erdbeersamenlaufkäfer (Pseudoophonus rufipes) kann beträchtliche Schäden an Erdbeeren verursachen

Abbildung 2: Fühler und Beine des Behaarten Erdbeersamenlaufkäfers (Pseudoophonus rufipes) sind rotbraun gefärbt

Abbildung 2: Fühler und Beine des Behaarten Erdbeersamenlaufkäfers (Pseudoophonus rufipes) sind rotbraun gefärbt

Abbildung 3: Der Schwarze Reismehlkäfer (Tribolium madens) sieht dem Behaarten Erdbeersamenlaufkäfer (Pseudoophonus rufipes) auf den ersten Blick recht ähnlich

Abbildung 3: Der Schwarze Reismehlkäfer (Tribolium madens) sieht dem Behaarten Erdbeersamenlaufkäfer (Pseudoophonus rufipes) auf den ersten Blick recht ähnlich

Behaarter Erdbeersamenlaufkäfer - Vorkommen und Lebensweise

Der Behaarte Erdbeersamenlaufkäfer ist eine recht häufige Carabidenart und besiedelt eine Vielzahl von verschiedenen Habitaten wie Gärten, Wiesen, Felder, Ackerrandstreifen oder Hecken in der Agrarlandschaft. Wie alle Laufkäfer besitzt auch Pseudoophonus rufipes (früher: Harpalus rufipes) recht kräftige Beine, mit denen sich die Tiere erstaunlich schnell fortbewegen können. Obwohl der Behaarte Erdbeersamenlaufkäfer flugfähig ist, fliegen die Tiere nur selten. Die adulten Behaarten Erdbeersamenlaufkäfer sind in der Regel von April bis November aktiv. Die Weibchen legen meist nur zehn bis 15 Eier zwischen Juli und September in den Boden ab. Die aus den Eiern schlüpfenden Larven graben nahezu vertikale Gänge in den Boden, in denen sie die meiste Zeit ihrer Entwicklung verbringen. Pseudoophonus rufipes (Harpalus rufipes) besitzt drei Larvenstadien. Die ersten beiden Larvalstadien des Behaarten Erdbeersamenlaufkäfers suchen aktiv auf der Bodenoberfläche nach Pflanzensamen, die sie anschließend im Schutz ihrer Gänge verzehren. Larven im dritten Larvalstadium sind dagegen nicht mehr auf der Bodenoberfläche aktiv, sondern ernähren sich nur noch von den Pflanzensamen, die sich bereits in den Gängen befinden. Im Laborversuch wurden Grassamen und Samen von Chenopodium album (Weißer Gänsefuß) von den Larven des Behaarten Erdbeersamenlaufkäfers bevorzugt. Nach Untersuchungen aus England, findet man zwischen drei und 20 Larven pro Quadratmeter. Nach der Überwinterung verpuppen sich die Larven von Pseudoophonus rufipes (Harpalus rufipes) im Frühsommer des darauf folgenden Jahres in einer Tiefe von 15 bis 45 Zentimeter im Boden. Die frisch geschlüpften Käfer erscheinen schließlich im August an der Bodenoberfläche, um sich fortzupflanzen. Ungefähr ein Drittel der adulten Behaarten Erdbeersamenlaufkäfer schafft es zu überwintern und sich auch im darauf folgenden Jahr noch einmal fortzupflanzen. Die adulten Käfer von Pseudoophonus rufipes (Harpalus rufipes) fressen unter anderem die Nüsschen von Erdbeeren (Fragaria × ananassa). Daneben werden aber auch Schnecken, Würmer und Insektenlarven erbeutet.

Behaarter Erdbeersamenlaufkäfer - Schadwirkung

Wie bereits erwähnt fressen die Imagines des Behaarten Erdbeersamenlaufkäfers unter anderem die Nüßchen von Erdbeeren (Fragaria × ananassa). Dabei reißt Pseudoophonus rufipes (Harpalus rufipes) die Nüßchen von den Erdbeerfrüchten ab und verzehrt diese bis auf die Hüllen. Auf diese Weise werden die Früchte beschädigt und an den verletzten Stellen kann sich Botrytis cinerea, der Erreger des sog. Grauschimmels ansiedeln. Aus diesem Grund wird der Behaarte Erdbeersamenlaufkäfer als Pflanzenschädling angesehen. Laut einer Publikation aus dem Jahr 1939 richtete der Behaarte Erdbeersamenlaufkäfer in einer Erdbeerkultur in Sachsen so große Schäden an, dass 80 % der Früchte verfaulten. Vor allem im Spätsommer wandert Pseudoophonus rufipes (Harpalus rufipes) häufig auch in Häuser ein. Die flugfähigen Käfer werden durch künstliche Lichtquellen angelockt und dringen durch Fenster, Türen oder Lichtschächte in die Häuser ein. Da die Art im Freiland sehr häufig ist und teilweise in großer Populationsdichte auftritt, kann es mitunter zu einem Massenauftreten des Behaarten Erdbeersamenlaufkäfers in Kellerräumen kommen. Zwar handelt es sich bei Pseudoophonus rufipes (Harpalus rufipes) weder um einen Hygieneschädling noch um einen Materialschädling. Dennoch besteht dringender Handlungsbedarf. Problematisch ist, dass die Tiere nach einiger Zeit absterben und die große Zahl toter Käfer dann Speckkäfer oder andere Aasfresser anlockt.

Behaarter Erdbeersamenlaufkäfer - Bekämpfung

Um zu verhindern, dass Behaarte Erdbeersamenlaufkäfer in Gebäude gelangen, können Türen, Fenster und vor allem Lichtschächte mit Fliegengittern abgesichert werden. Zur direkten Bekämpfung der Imagines von Pseudoophonus rufipes (Harpalus rufipes) können Kontaktinsektizide wie Pyrethrum oder synthetische Pyrethroide eingesetzt werden.