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Gefleckter Pelzkäfer - Attagenus pellio

Gefleckter Pelzkäfer (Attagenus pellio)

Hier erfahren Sie alles über Erkennen, Vorkommen, Lebensweise, Schadwirkung und Bekämpfung von Attagenus pellio (Gefleckter Pelzkäfer).
 
Wissenschaftlicher Artname des Gefleckten Pelzkäfers: Attagenus pellio (LINNAEUS, 1758)

Gefleckter Pelzkäfer - Erkennen

Es handelt sich bei Attagenus pellio um einen Angehörigen der Familie der Speckkäfer (Dermestidae). Die vier bis fünf Millimeter langen Gefleckten Pelzkäfer sind dunkelbraun bis schwarz gefärbt und weisen auf den Flügeldecken (Elytren) jeweils einen weißen Fleck auf. Drei weitere derartige Flecke, die bei näherem Hinsehen jeweils aus einem Büschel weißer Haare bestehen, befinden sich am Hinterrand des Halsschilds (Pronotum) von Attagenus pellio.

Abbildung 1: Der Gefleckte Pelzkäfer (Attagenus pellio) wird zu den Materialschädlingen gerechnet

Abbildung 1: Der Gefleckte Pelzkäfer (Attagenus pellio) wird zu den Materialschädlingen gerechnet

Abbildung 2: Der Gefleckte Pelzkäfer (Attagenus pellio) wird bis zu 5 mm lang

Abbildung 2: Der Gefleckte Pelzkäfer (Attagenus pellio) wird bis zu 5 mm lang

Abbildung 3: Der Dunkle Pelzkäfer (Attagenus unicolor) tritt ebenso wie der Gefleckte Pelzkäfer häufig in Häusern auf

Abbildung 3: Der Dunkle Pelzkäfer (Attagenus unicolor) tritt ebenso wie der Gefleckte Pelzkäfer häufig in Häusern auf

Gefleckter Pelzkäfer - Vorkommen und Lebensweise

Der Gefleckte Pelzkäfer ist eine einheimische Art. In der Natur gehört Attagenus pellio zu den Tierarten, die dafür sorgen, dass mumifizierte Tierkadaver mit Fell beseitigt werden. Zusammen mit anderen Dermestiden spielt der Gefleckte Pelzkäfer somit eine wichtige Rolle im Ökosystem. Sobald er jedoch im Siedlungsbereich des Menschen auftritt und Pelze oder Textilien zerstört, wird er zu den Materialschädlingen gezählt. Die erwachsenen Käfer, die sowohl von natürlichen, als auch von künstlichen Lichtquellen angezogen werden, besuchen Blüten und ernähren sich von Nektar und Pollen. Die Weibchen des Gefleckten Pelzkäfers können gegen Ende Mai zur Eiablage in Wohnungen und Lagerräume einfliegen, wo sie ca. 40 bis 50 Eier an einem geeigneten Nahrungssubstrat wie Pelze, Teppiche oder Wolltextilien ablegen. Dort schlüpfen die gelbbraunen, dicht behaarten und auf der Unterseite goldgelb beschuppten Larven, die ein langes Haarbüschel am Hinterende aufweisen. Die Larven des Gefleckten Pelzkäfers sind in der Lage das unter anderem in Haaren und Federn vorkommende Protein Keratin zu verdauen. Typisch für diese Art ist, dass sich die Larven oft abseits von ihrem Nahrungssubstrat versteckt halten. Die Entwicklungsdauer vom Ei bis zum Käfer dauert mehr als ein Jahr, häufig sogar zwei bis drei Jahre. Häufig treten Gefleckte Pelzkäfer und Käferarten mit einem vergleichbaren Nahrungsspektrum in Haushalten auf, in denen Hunde oder Katzen leben und in denen gleichzeitig ein Parkettboden mit breiten Dielenritzen verlegt wurde.

Gefleckter Pelzkäfer - Schadwirkung

Der Gefleckte Pelzkäfer gilt als Materialschädling, da sich die Larven in fast allen tierischen Produkten wie Pelzen, Leder, Wollstoffen, Wollteppichen, Polstermöbeln, Räucherfleisch oder Trockenfisch entwickeln können. Tritt der Gefleckte Pelzkäfer in pflanzlichen Produkten auf, so fressen seine Larven größtenteils die Überreste der dort lebenden vorratsschädlichen Insektenarten.

Gefleckter Pelzkäfer - Bekämpfung

Um einen Befall mit dem Gefleckten Pelzkäfer in Privatwohnungen zu vermeiden, sollte die Wohnung regelmäßig gründlich gereinigt werden. Auf diese Weise wird verhindert, dass sich Ansammlungen von Staub und Haaren bilden, die den Larven von Attagenus pellio oder anderen Textilschädlingen als Brutsubstrat dienen könnten. Bei einem Befall mit dem Gefleckten Pelzkäfer sollte zunächst der Befallsherd (z. B. Wolltextilien oder Pelze) lokalisiert werden. Zur direkten Bekämpfung der Larven von Attagenus pellio können dann Kontaktinsektizide wie das pflanzliche Pyrethrum eingesetzt werden, die in mögliche Verstecke der Larven gesprüht werden müssen.