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Brauner Pelzkäfer - Attagenus smirnovi

Brauner Pelzkäfer (Attagenus smirnovi)

Hier erfahren Sie alles über Erkennen, Vorkommen, Lebensweise, Schadwirkung und Bekämpfung von Attagenus smirnovi (Brauner Pelzkäfer)
 
Wissenschaftlicher Artname des Braunen Pelzkäfers: Attagenus smirnovi ZHANTIEV, 1973

Brauner Pelzkäfer - Erkennen

Der Braune Pelzkäfer ist ein kleiner Käfer mit einer länglich-ovalen Körperform. Attagenus smirnovi erreicht eine Länge von 3,0 bis 5,5 Millimeter und eine Breite von 2,0 bis 2,5 Millimeter. Kopf und Halsschild (Pronotum) sind dunkelrotbraun bis schwarz gefärbt. Die Flügeldecken (Elytren) haben eine etwas hellere Färbung, die zwischen braun, gelb oder rotgelb variiert. Außerdem weisen die Flügeldecken eine gelbliche bis hellbräunliche Behaarung auf. Beine und Fühler sind rotgelb gefärbt. Sowohl bei den Männchen als auch bei den Weibchen des Braunen Pelzkäfers bestehen die Antennen aus elf Gliedern. Die letzten drei Fühlerglieder sind vergrößert und bilden eine sogenannte Fühlerkeule. Bei den Männchen von Attagenus smirnovi ist das letzte Antennenglied säbelförmig und deutlich länger als die beiden vorherigen Glieder. Die längliche Larve des Braunen Pelzkäfers erreicht eine Länge von bis zu acht Millimetern. Hierbei ist allerdings der Borstenschwanz aus längeren, kräftigen Haaren am Ende des Hinterleibs nicht mit einbezogen. Die Larven von Attagenus smirnovi haben eine bronzebraune bis goldene Färbung. Die einzelnen Segmente des Larvenkörpers sind mit anliegenden, gerippten und lanzettförmigen Schuppenborsten bedeckt, deren Form charakteristisch für den Braunen Pelzkäfer ist. An den Grenzen zwischen den einzelnen Segmenten befinden sich darüber hinaus unterschiedlich lange, abstehende Borstenhaare.

Abbildung 1: Der Braune Pelzkäfer (Attagenus smirnovi) kommt in zahlreichen Haushalten vor

Abbildung 1: Der Braune Pelzkäfer (Attagenus smirnovi) kommt in zahlreichen Haushalten vor

Abbildung 2: Die Larve des Braunen Pelzkäfers (Attagenus smirnovi) richtet unter anderem Schäden an Wolltextilien an

Abbildung 2: Die Larve des Braunen Pelzkäfers (Attagenus smirnovi) richtet unter anderem Schäden an Wolltextilien an

Brauner Pelzkäfer - Vorkommen und Lebensweise

Attagenus smirnovi stammt ursprünglich vom afrikanischen Kontinent. Der erste Nachweis aus Europa stammt von E. S. Smirnov, der den Braunen Pelzkäfer im Jahr 1961 in Moskau nachweisen konnte. Aufgrund seines Artnamens smirnovi, der an eine Wodka-Marke erinnert, wird der Braune Pelzkäfer in Groß Britannien auch als vodka beetle bezeichnet. In Dänemark wurde die Art im Jahr 1963 erstmals beobachtet. In Deutschland ist der Braune Pelzkäfer mittlerweile weit verbreitet. Zum ersten Mal wurde dieser Textilschädling im Jahr 1985 in Mecklenburg-Vorpommern gefunden. Aufgrund ihrer tropischen Herkunft liegt die bevorzugte Temperatur von Attagenus smirnovi bei rund 24°C. In Mitteleuropa wurde der Braune Pelzkäfer bislang fast nur innerhalb von Gebäuden gefunden. Die Weibchen legen 50 bis 60 Eier meist direkt an die Nahrungssubstrate der Larven. Bei Raumtemperatur vollzieht sich die Entwicklung vom Ei bis zum Käfer in einem Zeitraum von sechs bis achtzehn Monaten. In dieser Zeit können sich die Larven bis zu 12-mal häuten. Sowohl die Larven, als auch die adulten Käfer findet man in Mitteleuropa ganzjährig in Wohnungen. Die Larven des Braunen Pelzkäfers leben sehr versteckt und meiden das Licht (negative Phototaxis). Die Käfer dagegen sind positiv phototaktisch, d. h. sie orientieren sich zum Licht hin. Die Käfer können gut fliegen – häufig findet man sie an Fenstern oder auf Fensterbänken. Die Larven von Attagenus smirnovi sind in der Lage das Protein Keratin zu verdauen, das auch in Haaren und Federn vorkommt. Daher befallen die Larven dieser Pelzkäferart unter anderem Wolle, Pelze und Felle.

Brauner Pelzkäfer - Schadwirkung

Wie auch die Larven des Gefleckten Pelzkäfers (Attagenus pellio) oder des Dunklen Pelzkäfers (Attagenus unicolor) sind die Larven von Attagenus smirnovi typische Textilschädlinge. Sie befallen regelmäßig Wollteppiche, Wolltextilien, Felle oder Pelze. Oft geht der Befall von Wolltextilien aus, die jahrelang in einer Kleidertruhe verstaut wurden. In Museen können diese Textilschädlinge Tierpräparate befallen und zerstören. Sehr häufig lebt der Braune Pelzkäfer in Wohnungen mit Parkettboden. Weist der Parkettboden größere Ritzen bzw. Spalten auf, dann sammeln sich in diesen Bereichen Haare, von denen sich die Larven des Braunen Pelzkäfers ernähren.

Brauner Pelzkäfer - Bekämpfung

Um den Braunen Pelzkäfer bekämpfen zu können, muss zunächst die Ursache des Befalls lokalisiert werden. Stark befallene Textilien sollten am besten sofort entsorgt werden. Ein Aufheizen der befallenen Textilien auf 60°C für mindestens eine Stunde tötet alle Stadien des Braunen Pelzkäfers (Eier, Larven, Puppen und Käfer) zuverlässig ab. Leben die Larven von Attagenus smirnovi in Dielenritzen, so müssen diese gründlich ausgesaugt werden um diesen Schädlingen ihre Nahrungsquelle zu entziehen. Anschließend sollten die Ritzen mit Silikon verschlossen werden, damit sich keine Haare bzw. Wollfusseln mehr hier ansammeln können.

Abbildung 3: Brauner Pelzkäfer (Attagenus smirnovi) - Ventralansicht

Abbildung 3: Brauner Pelzkäfer (Attagenus smirnovi) - Ventralansicht

Abbildung 4: Brauner Pelzkäfer (Attagenus smirnovi) - Kopfansicht

Abbildung 4: Brauner Pelzkäfer (Attagenus smirnovi) - Kopfansicht