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Powderpost beetle - Brauner Splintholzkäfer - Lyctus brunneus

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Powderpost beetle

Hier erfahren Sie alles Wissenswerte über Aussehen, Verbreitung, Verhalten, Schadpotenzial und Bekämpfen von Lyctus brunneus (powderpost beetle)

 

Wissenschaftlicher Artname des powderpost beetle: Lyctus brunneus STEPHENS, 1830

Powderpost beetle – Aussehen

Der powderpost beetle ist oft rotbraun gefärbt. Besonders kleine Individuen zeigen häufig aber auch eine gelbbraune Färbung. Meist sind Kopf und Halsschild etwas dunkler als die Flügeldecken. Wie der nah verwandte Nordamerikanische Splintholzkäfer (Lyctus planicollis) hat auch Lyctus brunneus eine auffallend schmalen Körperbau. Die Käfer werden 2,5 bis 8 mm lang. Auf den Flügeldecken verlaufen mehrere Punktreihen. Nur im Bereich der Flügelnaht ist die Punktierung unregelmäßig. Das Halsschild ist vorne etwas breiter als hinten. Am Kopf besitzen die Käfer auf beiden Seiten zwei Höcker. Typisch für die Art ist eine zweigliedrige Fühlerkeule. Die Ausfluglöcher der Käfer sind kreisrund und haben einen Durchmesser von 0,9 bis 1,7 mm. Die Larven des powder post beetle erinnern aufgrund ihres gekrümmten Körpers an einen Engerling.

Abb. 1: Der powderpost beetle (Lyctus brunneus) ist ein wirtschaftlich wichtiger Holzschädling

Abb. 1: Der powderpost beetle (Lyctus brunneus) ist ein wirtschaftlich wichtiger Holzschädling

Abb. 2: Die letzten beiden Fühlerglieder sind beim powderpost beetle (Lyctus brunneus) deutlich vergrößert

Abb. 2: Die letzten beiden Fühlerglieder sind beim powderpost beetle (Lyctus brunneus) deutlich vergrößert

Abb. 3: Der Kopf des powderpost beetle (Lyctus brunneus) zeigt 2 typische Erhebungen vor den Antennen

Abb. 3: Der Kopf des powderpost beetle (Lyctus brunneus) zeigt 2 typische Erhebungen vor den Antennen

Abb. 4: Der Parkettkäfer (Lyctus linearis) gehört ebenso wie Lyctus brunneus in die Familie der Splintholzkäfer (Lyctidae)

Abb. 4: Der Parkettkäfer (Lyctus linearis) gehört ebenso wie Lyctus brunneus in die Familie der Splintholzkäfer (Lyctidae)

Powderpost beetle - Verbreitung und Verhalten

Vermutlich liegt das ursprüngliche Verbreitungsareal von Lyctus brunneus in Südostasien. Mittlerweile kommt der powderpost beetle aber auch in anderen tropischen und subtropischen Regionen vor. Nach Deutschland wird die Art regelmäßig mit Holz und Holzwaren aus den Tropen eingeschleppt. In Süddeutschland wird der powderpost beetle aber auch regelmäßig im Freiland nachgewiesen, so dass davon auszugehen ist, dass sich die Art auch in gemäßigten Klimazonen ansiedeln kann. Die insgesamt rund 75 Eier werden vom Weibchen in offene Holzporen oder alte Larvengänge abgelegt. Zur Entwicklung benötigen die Larven von Lyctus brunneus mindestens eine Holzfeuchte von rund 8 %. Nach dem Schlupf aus dem Ei fressen die Larven, wie die Larven des Gescheckten Nagekäfers (Xestobium rufovillosum), Gänge ins Holz. Je nach Alter und Beschaffenheit des Holzes dauert die Larvenentwicklung zwischen 3 und 18 Monaten. Die adulten Käfer nehmen keine Nahrung mehr zu sich.

Powderpost beetle – Schadpotenzial

Der powderpost beetle ist wie der Gemeine Nagekäfer (Anobium punctatum) ein Holzschädling, der bereits trockenes Holz befällt. Befallen werden Tropenhölzer wie Abachi, Limba oder Okoume aber auch einheimische Holzarten wie Eiche, Esche, Ulme, Walnuss oder Esskastanie. Nadelhölzer werden dagegen nicht befallen. Die befallenen Holzgegenstände können von den Larven des powderpost beetle komplett zerfressen werden, falls der Befall nicht rechtzeitig genug bemerkt wird. Solange das befallene Holz noch nicht die typischen Ausfluglöcher der adulten Käfer aufweist, ist es fast unmöglich festzustellen ob bereits ein Befall mit dem powderpost beetle vorliegt oder nicht.

Powderpost beetle – Bekämpfen

Holz, das vom powderpost beetle befallen ist, kann zum Beispiel mit Hilfe eines thermischen Verfahrens bekämpft werden. Sowohl Hitze (mindestens eine Stunde bei 55°C) als auch Kälte (eine Woche bei – 20°C) tötet Eier, Larven, Puppen und Käfer von Lyctus brunneus ab. Kleinere, befallene Holzgegenstände wie zum Beispiel Holzplastiken, können auf diese Weise befallsfrei gemacht werden. Für die Behandlung von größeren Holzgegenständen kann der gasförmige Wirkstoff Sulfuryldifluorid eingesetzt werden. Die Käfer lassen sich auch mit Kontaktinsektiziden bekämpfen, die auf die Oberfläche des befallenen Holzes gesprüht werden. Eine Bekämpfung der im Holz lebenden Larven und Puppen ist mit diesem Verfahren allerdings nicht möglich.