06162-720 9797

Gewöhnlicher Nagekäfer oder Totenuhr - Anobium punctatum

Gewöhnlicher Nagekäfer (Anobium punctatum)

Hier erfahren Sie alles über Erkennen, Vorkommen, Lebensweise, Schadwirkung und Bekämpfung von Anobium punctatum (Gewöhnlicher Nagekäfer).

Wissenschaftlicher Artname des Gewöhnlichen Nagekäfers

Anobium punctatum (de Geer, 1774)

Gewöhnlicher Nagekäfer - Erkennen

Es handelt sich bei dem Gewöhnlichen Nagekäfer um einen drei bis vier Millimeter großen, graubraunen Käfer, dessen Flügeldecken grobe Punktreihen aufweisen. Genau wie der recht ähnlich aussehende Brotkäfer (Stegobium paniceum) gehört auch der Gewöhnliche Nagekäfer in die Familie der Anobiidae. Die letzten drei Segmente des Fühlers sind stark verlängert. Vom Habitus her wirkt Anobium punctatum zylinderförmig (siehe Abbildungen 1 und 3). Die Gänge verpuppungsreifer Larven messen ungefähr zwei Millimeter im Durchmesser. Die Fluglöcher der Käfer haben einen Durchmesser von ein bis zwei Millimeter und sind leicht durch herausrieselndes Holzmehl als solche zu identifizieren.

Abbildung 1: Gewöhnlicher Nagekäfer (Anobium punctatum) - Gesamtansicht

Abbildung 1: Gewöhnlicher Nagekäfer (Anobium punctatum) - Gesamtansicht

Abbildung 2: Gewöhnlicher Nagekäfer (Anobium punctatum) - Kopfansicht

Abbildung 2: Gewöhnlicher Nagekäfer (Anobium punctatum) - Kopfansicht

Abbildung 3: Der Gewöhnliche Nagekäfer (Anobium punctatum) ist ein weit verbreiteter Holzschädling

Abbildung 3: Der Gewöhnliche Nagekäfer (Anobium punctatum) ist ein weit verbreiteter Holzschädling

Abbildung 4: Gewöhnlicher Nagekäfer (Anobium punctatum) - Lateralansicht

Abbildung 4: Gewöhnlicher Nagekäfer (Anobium punctatum) - Lateralansicht

Gewöhnlicher Nagekäfer - Vorkommen und Lebensweise

Die geschlechtsreifen Käfer von Anobium punctatum erscheinen zwischen April und August, wobei die einzelnen Individuen lediglich rund drei Wochen leben und während dieser Zeit keine Nahrung zu sich nehmen. Das Weibchen des Gewöhnlichen Nagekäfers legt 20 bis 40 weiße, zitronenförmige Eier in Holzspalten oder alten Fluglöchern ab. Die nach zwei Wochen schlüpfenden Larven bohren sich sogleich ins Holz ein. Die Entwicklungsdauer des Gewöhnlichen Nagekäfers beträgt zwei bis drei Jahre und hängt neben Temperatur und Feuchtigkeit auch vom Eiweißgehalt des Holzes ab. Je älter das Holz ist, desto schlechtere Entwicklungsbedingungen bietet es den Larven. Daher ist die Entwicklungsdauer in relativ frischem Holz auch meist kürzer als in älterem Holz. Trockene Zentralheizungsluft während des Winters führt meist zum Absterben der Larven. Dagegen fördert das feuchte Abwischen von Möbeln den Befall mit dem Gewöhnlichen Nagekäfer. Generell benötigt dieser Holzschädling eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit und tritt daher häufiger in Erdgeschossräumen oder Kellern als im Dachgeschoss auf. Der Gewöhnliche Nagekäfer ist in modernen Gebäuden fast gar nicht mehr anzutreffen und kommt eher in historischen Gebäuden wie zum Beispiel Kirchen vor. Aber auch in älteren Häusern, die nicht in allen Stockwerken über keine Zentralheizung verfügen, kann dieser Holzschädling auftreten. Daneben werden auch Schuppen oder Holzlager vom Gewöhnlichen Nagekäfer besiedelt. Da es sich um eine einheimische Käferart handelt leben die Tiere natürlich auch in Totholz in der freien Natur. 

Gewöhnlicher Nagekäfer - Schadwirkung

Durch den Befall mit dem Gewöhnlichen Nagekäfer können wertvolle Holzgegenstände wie Skulpturen oder Möbel stark beschädigt werden. Daneben werden auch feuchte Dachstühle, Tür- und Fensterrahmen sowie Holzfußböden besiedelt. Der Gewöhnliche Nagekäfer ist in Mitteleuropa in Gebäuden der bei weitem häufigste und gefährlichste Nagekäfer. Aber auch andere Anobiiden wie Coelostethus pertinax (Trotzkopf), Ernobius mollis (Weicher Nagekäfer), Ptilinus pectinicornis (Gekämmter Nagekäfer) oder Xestobium rufovillosum (Gescheckter Nagekäfer) sind regelmäßig in Gebäuden anzutreffen.

Gewöhnlicher Nagekäfer - Bekämpfung

Bei einem Befall mit Anobium punctatum ist grundsätzlich eine Fachfirma zu Rate zu ziehen, die zuerst das Befallsausmaß ermittelt und anschließend die geeigneten Bekämpfungsmaßnahmen durchführen kann. Schädlingsbekämpfungsbetriebe, die sich auf den Bereich Holz- und Bautenschutz spezialisiert haben, haben zum einen das notwendige know-how und verfügen zum anderen auch über die erforderliche Technik. Die im Dachgebälk lebenden Larven des Gewöhnlichen Nagekäfers lassen sich entweder durch eine Heißluftbehandlung oder mit Hilfe von Kontaktinsektiziden abtöten. Bei der Heißluftbehandlung arbeitet man mit heißer Luft, die mit Hilfe von Hochleistungsbrennern auf rund 120°C erwärmt wird und dann z. B. in den zu behandelnden Dachstuhl eingeblasen wird. Das Verfahren ist technisch aufwändig bietet aber den großen Vorteil dass es ohne Biozide auskommt. Wir vermitteln Ihnen gerne auf Anfrage einen seriösen Fachbetrieb in Ihrer Nähe, der Ihnen bei der Lösung Ihres Nagekäferproblems weiterhilft..